Handball-WM 2023 Starke Defensive - Deutschland holt Platz fünf
Mit einer vor allem defensiv richtig starken Leistung haben sich Deutschlands Handballer bei der Weltmeisterschaft gegen Norwegen am Sonntag (29.01.2023) den fünften Platz gesichert. Das DHB-Team siegte mit 28:24 (16:13) und revanchierte sich damit für die Hauptrundenniederlage gegen die Norweger.
Bundestrainer Alfred Gislason hatte für seinen Kader auf Philipp Weber und Abwehrspezialist Simon Ernst verzichtet und dafür Djibril M'Bengue zurück ins Aufgebot geholt und auch dem nachnominierten Tim Zechel sein erstes Spiel bei einer Weltmeisterschaft verschafft. Von Beginn an setzte Gislason auf Lukas Mertens, Julian Köster, Juri Knorr, Christoph Steinert, Lukas Zerbe, Johannes Golla und Andreas Wolff im Tor.
Deutschlands Siebenmeter-Killer Andreas Wolff
Golla gelang nach Anspiel von Knorr im ersten Angriff auch direkt das 1:0. Es war eine ausgeglichene Anfangsphase, in der das DHB-Team allerdings vor allem mit dem Tempo der Norweger zu kämpfen hatte, die auch nach Gegentreffern direkt aufs Gaspedal drückten. Gegen den gebundenen Angriff der Skandinavier lief es für die deutsche Defensive aber besser, dazu trug auch ein direkt hellwacher Wolff im Tor bei. Nach einer Viertelstunde parierte er einen Siebenmeter, Deutschland führte mit 8:5.
Beide Trainer fingen dann an, ein wenig durchzuwechseln. Das führte zunächst zu einer höheren Fehlerzahl im deutschen Angriff, Wolff hielt aber noch zwei weitere Siebenmeter und die DHB-Auswahl somit gut im Spiel. Vorne traf in dieser Phase vor allem Knorr-Ersatz Luca Witzke zuverlässig und zeigte eine starke Vorstellung. Das 16:13 zur Pause war insgesamt verdient.
Tolle Abwehrarbeit der Deutschen nach der Pause
Deutschland kam mit viel Schwung aus der Pause und arbeitete vor allem in der Deckung aufopferungsvoll, die Räume für die Norweger wurden somit extrem eng und Wolff kam zu einigen "leichteren" Paraden. Über ein 19:14 setzte das DHB-Team sich bis auf 21:15 ab, Norwegens Trainer Jonas Wille sah sich nach gut 40 Minuten gezwungen, eine Auszeit zu nehmen.
Und tatsächlich schien es, als würde die deutsche Mannschaft wie schon in den vergangenen drei Begegnungen gegen Norwegen, Frankreich und Ägypten in der Schlussphase wieder deutlich abbauen. Klare Chancen wurden ausgelassen, Patrick Groetzki scheiterte zum Beispiel gleich zweimal völlig frei und beim 23:20 war Norwegen plötzlich wieder auf Tuchfühlung.
Starker Kai Häfner macht gegen Norwegen alles klar
Gislason nahm folgerichtig ein Timeout, aber seine Mannschaft wirkte ausgepumpt und konnte sich bei Wolff bedanken: Magnus Rod hatte beim 26:23 vier Minuten vor Abpfiff im Gegenstoß die Chance, nochmal zu verkürzen, fand im deutschen Keeper aber seinen Meister. Zwei Minuten vor Spielende lag das DHB-Team trotzdem nur noch mit 26:24 vorn, es wurde noch einmal kribbelig.
Der in Hälfte zwei richtig starke Kai Häfner wuchtete den Ball aber bei drohendem Zeitspiel schließlich in die Maschen - 27:24. Umso bemerkenswerter: Häfner hatte sich einige Minuten zuvor verletzt, wollte aber laut Gislason unbedingt in der Schlussphase noch einmal mitwirken. Womöglich habe sich der Routinier sogar das Schlüsselbein gebrochen, erklärte der Bundestrainer im ZDF. Häfners Tor war jedenfalls die Entscheidung.