Sieg gegen Portugal Deutsche Handballer gewinnen vorletzten EM-Test knapp
Im vorletzten Test vor der EM im eigenen Land hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft gegen Portugal einen Sieg gefeiert, offenbarte aber vor dem EM-Start am 10. Januar gegen die Schweiz noch Schwächen.
Am Donnerstag (04.01.2024) gewann das Team von Bundestrainer Alfred Gislason in Flensburg mit 34:33 (18:14) gegen Portugal. Dabei konnte sich das DHB-Team vor allem auf Torwart Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr (6 Tore) verlassen, die der Partie ihren Stempel aufdrückten.
Trotz des Sieges war der Bundestrainer nicht ganz mit der Leistung einverstanden. "Was mich sehr unzufrieden macht ist, dass das wir nach der Halbzeitpause den Faden verlieren und extrem viele Fehler machen", analysierte Gislason im Sportschau-Gespräch: "Das war in der zweiten Halbzeit nicht die Abwehr- und Torhüterleistung, die wir uns vorstellen."
Blitzstart mit schnellen Gegenstößen
In der Offensive war das DHB-Team von Beginn an voll da. Gislason brachte seine vermutliche Start-Sieben und vor allem über Gegenstöße mit Timo Kastening (5 Tore) bauten die Gastgeber ihren Vorsprung schnell aus. Über 4:1 (5. Minute) und 9:5 (11.) zog Deutschland davon. Debütant Martin Hanne vom TSV Hannover-Burgdorf traf gleich mit seiner ersten Ballaktion zum 10:5.
Auch Spielmacher Knorr mit starken Abschlüssen und Zuspielen sowie Kreisläufer Johannes Golla (5 Tore) unterstrichen die gute Form der deutschen Mannschaft in der Offensive.
Vier-Tore-Führung zur Pause
Mit der Abwehrarbeit war Bundestrainer Gislason dagegen schon in Durchgang eins nicht ganz zufrieden. "Zu leichte Würfe", monierte der Isländer in einer Auszeit und auch Sportschau-Experte Dominik Klein meinte beim Pausenstand von 18:14, "dass die Mannschaft da teilweise etwas zu weit von den Gegnern entfernt war".
In Durchgang zwei wechselte Gislason etwas mehr durch und phasenweise verlor das Team den Faden. Fehlpässe und zu wenig Bewegung in der Abwehrarbeit ließen den Vorsprung auf zwei Tore schmilzen (22:20, 39. Minute).
Keine Konstanz in der Defensive
Als Deutschland dann in doppelter Unterzahl war, kam Portugal sogar bis auf ein Tor heran (24:23, 43.). Aber nach Ablauf der Strafen zog das deutsche Team wieder an und unter anderem durch Martin Hannes dritten von insgesamt fünf Treffern auf 28:24 (47.) wieder etwas davon.
Trotzdem wurde es im vom Team als "erstes Gruppenspiel" ausgerufenen Test am Ende noch einmal eng. In der Schlussphase war Portugal wieder auf ein Tor dran und glich durch einen Dreher von Rechtsaußen zum 33:33 (58.) auch noch aus. Aber U21-Weltmeister Renars Uscins traf doch noch zum 34:33 und Torwart Wolff parierte den letzten Angriff der Portugiesen. Damit war der knappe Sieg unter Dach und Fach.
Erst Portugal, dann die Schweiz
"Letzten Ball gehalten, Spiel gewonnen - wenn wir das bei der EM so machen, kommen wir weit", meinte Torwart Wolff mit einem Augenzwinkern in der Sportschau-Analyse.
Am Samstag (ab 17.45 Uhr im Livestream bei sportschau.de) treffen beide Teams in Kiel beim letzten EM-Härtetest erneut aufeinander. Vier Tage später eröffnet die deutsche Nationalmannschaft am 10. Januar (20.45) dann in der Düsseldorfer Arena vor voraussichtlich 50.000 Zuschauern die Heim-EM gegen die Schweiz.