Handball-EM 2024 Gislason, Wolff, Knorr: Neue Dokus geben private Einblicke
Die Stars der Handball-EM 2024 geben persönliche Einblicke wie nie zuvor: Bundestrainer Alfred Gislason, Torwart Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr sprechen über Schicksalsschläge, Schattenseiten des Sports und eigene Fehler.
Sie sollen Deutschland ins Handballfieber versetzen: Bei der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land wird es auf Bundestrainer Alfred Gislason, Torhüter Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr ankommen. Die Sportschau stellt die drei Stars in drei 30-minütigen Filmen ganz persönlich vor - exklusiv zu sehen ab sofort in der ARD Mediathek.
Der 64-jährige Gislason hat als Vereinstrainer alles erreicht, gewann unter anderem siebenmal die deutsche Meisterschaft und dreimal die Champions League. Mit dem THW Kiel holte er 2012 das Triple, das Team gewann in der Saison alle 34 Bundesliga-Spiele.
Alfred Gislason zeigt seine isländische Heimat
Eine Zeit, auf die der Isländer auch selbstkritisch zurückblickt: "Da war ich schon ein ziemlicher Diktator und ging zu oft zu weit in meiner Kritik oder wie ich mit Leuten umgegangen bin", sagt Gislason in der Dokumentation "Alfred Gislason - Schicksalstage des Bundestrainers", die am 7. Januar um 16.50 Uhr in der ARD zu sehen ist.
Alfred Gislason (r.) trifft in der ARD-Dokumentation seine Eltern in Island.
Autor Hendrik Deichmann hat Gislason in seiner isländischen Heimat besucht, trifft die große Familie des früheren Handball-Nationalspielers und besucht mit Gislason das Grab von Kara Guðrún Melstað, mit der Gislason bis zu ihrem Krebstod 2021 verheiratet war. Es sind persönliche Einblicke, die der Isländer nie zuvor gezeigt hat.
Andreas Wolff ungewohnt selbstkritisch
Torhüter Andreas Wolff (Industria Kielce) offenbart im Film "Andreas Wolff - der Draufgänger im Tor" ganz neue Seiten von sich: Der sonst so selbstbewusste 32-Jährige übt deutliche Selbstkritik und gesteht Fehler ein. "Dieser blinde Ehrgeiz. Dieses ein Stück weit Egoistische: 'Ich muss immer der Beste sein. Ich muss immer alles sofort zeigen. Ich muss, ich muss, ich muss.‘“
Andreas Wolff (r.) mit Freund Kevin Gerwin in Wolffs Wohnung in Kielce.
Wolff erklärt, wie er an sich gearbeitet hat - auch mit Hilfe einer Psychologin. Der Held des EM-Titels 2016 will zeigen, dass er aus der Vergangenheit gelernt hat. "Ich hoffe, dass meine Rolle im Team jetzt auch eine etwas andere ist. Dass ich meinen Mitspielern das Gefühl gebe, dass ich sie respektiere, dass ich sie wertschätze und möchte dass jeder von uns den maximalen Erfolg erfährt und dass ich uns jetzt noch mehr als Team sehe."
Juri Knorr: Mit 23 schon Deutschlands Hoffnungsträger
Wenn Wolff nach seinem Bandscheibenvorfall zu alter Stärke zurückfindet, kann er einer von zwei Weltklasse-Spielern im deutschen Nationalteam sein. Der andere ist Juri Knorr - auf dem Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen lastet die größte Verantwortung bei der Heim-EM. Und das mit gerade einmal 23 Jahren. "Das habe ich mir erarbeitet, ich will auf der Platte stehen und der Mannschaft helfen", sagt Knorr zur Sportschau.
Juri Knorr (r.) und Freundin Friederike in der gemeinsamen Wohnung in Heidelberg.
Abseits des Feldes jedoch blickt er sehr zurückhaltend auf den Rummel, der um seine Person entstanden ist. Immer wieder hadert er mit seinem Leben als berühmter Handballstar, der ständig unter Beobachtung steht.
Als kleiner Junge denkt man natürlich nicht darüber nach, was es bedeutet, Profisportler zu sein – und was einem dann entzogen wird.
Wieso Knorr manchmal neidisch auf das Studentenleben seiner Schwester blickt, wie er mit dem wachsenden Druck umgeht und wie er über Vergleiche mit den "Bad Boys" von 2016 denkt, erzählt der Spielmacher in der Dokumentation "Juri Knorr - stiller Star auf großer Bühne".