Handball-EM, Hauptrunde Erfolg gegen Österreich - Frankreich ist Gruppensieger
Frankreichs Handballer haben bei der EM in Deutschland das Halbfinale erreicht. Sie gewannen ihr vorletztes Hauptrundenspiel gegen Österreich am Montag (22.01.2024) mit 33:28 (15:16) und leisteten der deutschen Nationalmannschaft Schützenhilfe. Die revanchierte sich prompt.
Olympiasieger Frankreich hat sich als drittes Team nach Weltmeister Dänemark und Titelverteidiger Schweden vorzeitig für das Halbfinale bei der Handball-EM qualifiziert und die erhoffte Schützenhilfe für die deutsche Mannschaft geleistet. Weil Deutschland sich prompt revanchierte und im Anschluss Ungarn bezwang, hat der Rekord-Weltmeister Platz eins in der Gruppe I sicher. Im Halbfinale spielt Frankreich gegen Schweden um den Einzug ins Endspiel.
Österreich hat 4:4 Punkte und kann das Halbfinale nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. Wie schon beim 22:22 gegen Deutschland lieferte der Turnier-Außenseiter eine starke Vorstellung und bot dem Favoriten lange Paroli. Erst als in der Schlussphase ein wenig die Kräfte schwanden, konnten sich die Franzosen absetzen.
Bester Werfer bei den Franzosen war Dika Mem mit sieben Toren. Für Österreich waren die beiden Bundesligaprofis Mykola Bilyk (THW Kiel) und Lukas Hutecek (TBV Lemgo Lippe) mit jeweils sechs Toren am treffsichersten.
Frankreich im Halbfinale - für Deutschland eine gute Sache
Die deutsche Nationalmannschaft hat es nach dem Sieg der Franzosen nun wieder in der eigenen Hand, das Halbfinale zu erreichen. Dafür würde der DHB-Auswahl nach dem 35:28-Sieg gegen Ungarn ein weiterer Erfolg im abschließenden Hauptrundenspiel gegen die Kroaten am Mittwoch (24.01.2024) reichen. Im Halbfinale träfe Deutschland auf Dänemark.
Niederlage gegen Island - Kroatien verspielt Halbfinal-Chance
Zuvor hatte Kroatien gegen die bereits ausgeschiedenen Isländer 30:35 (18:16) verloren. Damit haben die Kroaten schon vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Deutschland keine Chancen mehr auf das Erreichen des Halbfinales.
Auch Rückkehrer Domagoj Duvnjak, der vier Treffer erzielte, konnte die dritte Niederlage des zweimaligen Olympiasiegers nicht verhindern. Der Rückraumspieler des THW Kiel hatte die vergangenen zwei Partien krankheitsbedingt verpasst. Bester Werfer der Partie war der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Bjarki Mar Elisson (8 Tore), für Kroatien traf Marin Jelinic (6) am häufigsten.
"Ich habe lange nicht eine so schlechte Halbzeit gesehen von der kroatischen Nationalmannschaft wie unsere zweite heute. Es hat alles gefehlt", sagte Duvnjak. Die Kroaten, die zum Turnierstart noch mit einem Kantersieg gegen Spanien aufhorchen ließen, stehen nun mit leeren Händen da. "Wir sind vielleicht ein bisschen geflogen", sagte Duvnjak, "nun sind wir sehr enttäuscht. Vor allem über die zweite Halbzeit. Wir werden gegen Deutschland alles geben."
Als Island aufdrehte - ein 6:0-Lauf machte den Unterschied
Kroatien hatte die Partie im ersten Abschnitt weitgehend bestimmt und sich beim 9:5 (9. Minute) zwischenzeitlich einen Vier-Tore-Vorsprung erspielt. Die Isländer, die durch den Sieg ihre Chance auf die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier wahrten, kämpften sich aber zurück und drehten die Partie durch einen 6:0-Lauf in der entscheidenden Phase. Vom 31:25 (55.) erholten sich die Kroaten nicht mehr.