Erster Gruppensieger Spanien dominiert Italien und steht im EM-Achtelfinale
Spanien setzt ein weiteres Ausrufezeichen. Nach einem überzeugenden Sieg gegen Europameister Italien stehen die Spanier als erster Gruppensieger fest.
Spanien hat Italien am zweiten Spieltag der EM-Gruppe B mit 1:0 (0:0) besiegt. Trotz zahlreicher Chancen gelang den Spaniern in der ersten Hälfte noch kein Tor. Erst in der 55. Minute ging die "Furia Roja" in Führung - der italienische Innenverteidiger Riccardo Calafiori traf ins eigene Tor. Durch den Sieg steht Spanien bereits als Gruppensieger fest. Italien kann zwar nach Punkten noch gleichziehen, hat aber das direkte Duell verloren.
Stürmische spanische Eröffnung mit Williams
Die Spanier begannen dominant, Italien verlegte sich zunächst aufs Kontern. Bevor sie das aber das erste Mal gefährlich hätten tun können, tanzte Spaniens Nico Williams schon Giovanni Di Lorenzo auf dem linken Flügel aus und flankte in die Mitte. Dort kam der nur 1,74 Meter große Pedri frei vor dem Tor zum Kopfball. Seinen zu zentralen Versuch parierte der italienische Kapitän Gianluigi Donnarumma (2.).
Kurz darauf war es Williams selbst, der nach einer Flanke von Mittelstürmer Alvaro Morata im Zentrum frei köpfen durfte, sein Versuch ging aber rechts neben das Tor (10.). Williams stellte Italiens Abwehr in der Anfangsphase vor große Probleme, vor allem Di Lorenzo sah auf seiner Seite einige Male schlecht aus gegen den schnellen spanischen Flügelstürmer.
Donnarumma pariert stark
Unter dem spanischen Dauerdruck wurde Torwart Donnarumma zum besten Italiener der ersten Hälfte. Erst scheiterte Morata aus spitzem Winkel an ihm (24.), dann lenkte der italienische Kapitän einen Fernschuss von Fabián Ruiz mit den Fingerspitzen gerade noch so über die Latte (25.). Mit 118 Kilometern pro Stunde war der Ball in Richtung seines Tores gerauscht.
Spanien war in der ersten Hälfte in nahezu allen Belangen überlegen, spielte über 100 Pässe mehr als Italien (bei einer Quote von 93 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe und gab neun Torschüsse ab. Italien gelang nur ein einziger Schuss in Richtung Tor: Mit dem ersten sauberen Konter kurz vor der Pause. Federico Chiesas Versuch flog aber deutlich am spanischen Kasten vorbei (45.).
Cristante sieht nach 14 Sekunden gelb
Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti reagierte in der Halbzeit und wechselte Bryan Cristante und Andrea Cambiaso für Jorginho und Davide Frattesi ein. Der Römer Cristante kam, sah und foulte: Nach 14 Sekunden bekam er die Gelbe Karte für sein heftiges Einsteigen gegen Spaniens Rodri.
Ansonsten brachten die Wechsel zunächst keinen Effekt. Spanien kombinierte sich mit Williams und Marc Cucurella auf der linken Seite in den Strafraum, Cucurellas flache Hereingabe schoss Pedri allerdings aus guter Position deutlich neben das Tor (52.).
Eigentor sorgt für spanische Führung
Belohnt wurden die Spanier erst durch ein italienisches Eigentor: Wieder war Williams auf dem linken Flügel nicht zu stoppen. Seine Flanke verlängerte Morata in die Mitte, wo Donnarumma nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball kam. Der abgefälschte Ball prallte ans Knie von Calafiori und von da ins eigene Tor (55.).
Spanien wollte nun für die Entscheidung sorgen, Morata (58.) und Lamine Yamal (60.) scheiterten allerdings mit ihren Fernschüssen. Die erste zarte Angriffswelle der Italiener mündete fast im zweiten spanischen Treffer: Nach einem Konter zog Williams vom linken Strafraumeck ab, traf aber nur die Latte (70.).
Donnarumma mit Paraden-Rekord bei dieser EM
Erst in der Schlussphase kam die "Squadra Azzurra" langsam gefährlich in die Nähe des spanischen Strafraums. In der 85. Minute gab es die erste (!) Ecke für Italien, diese wurde auch promt gefährlich – Spaniens Torwart Unai Simon zeigte sich bei seiner ersten Bewährungsprobe aber sicher.
In der Nachspielzeit hatten die Spanier durch den eingewechselten Ayoze Pérez noch zwei riesige Chancen auf eine höhere Führung. Pérez scheiterte aber beide Male im direkten Duell an Donnarumma. Es waren die Torschüsse 18 und 19 für Spanien. Bei acht davon musste Donnarumma eingreifen und war zur Stelle - so viele Paraden gelangen noch keinem anderen Torhüter während dieser EM. Geschlagen wurde er letztlich nur von einem Mitspieler.
Spaniens Rodri im letzten Gruppenspiel gesperrt
Die bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Spanier spielen am Montag in Düsseldorf ihr letztes Gruppenspiel gegen Außenseiter Albanien (24.06.2024, 21 Uhr). Rodri wird dabei sicher fehlen, er sah seine zweite Gelbe Karte und ist gesperrt. Italien trifft parallel in Leipzig auf die bislang enttäuschenden Kroaten (24.06.2024, 21 Uhr) und wäre mit einem Unentschieden sicher in der K.o.-Phase.