Spieler der Ukraine jubeln nach einem Treffer gegen Polen

Mission erfüllt Ukraine und Polen lösen EM-Ticket, Georgien erstmals dabei

Stand: 27.03.2024 15:22 Uhr

Mission erfüllt: Die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft hat ihrem schwer vom Krieg gebeutelten Land den erhofften Lichtblick beschert.

Die Mannschaft von Nationaltrainer Serhij Rebrow siegte im Playoff-Finale gegen Island verdient mit 2:1 (0:1) und qualifizierte sich für die EM in Deutschland.

Albert Gudmundsson brachte Island im Stadion Miejski in Breslau/Polen, wo die Partie wegen des russischen Angriffskrieges stattfand, in Führung (30. Minute). Doch die überlegene Ukraine zeigte vor 40.000 Zuschauern Moral. Viktor Zygankow (54.) glich aus, Chelsea-Star Mychajlo Mudryk sorgte für den umjubelten Siegtreffer (84.).

Bei ihrer vierten EM-Teilnahme startet die Ukraine am 17. Juni gegen Rumänien in München. Zudem geht es in Gruppe E gegen Belgien und die Slowakei. Island verpasste dagegen sein drittes großes Turnier.

"Den Menschen in der Ukraine Positives vermitteln"

Rebrow hatte schon vor der Partie die große Bedeutung unterstrichen: "Ich hoffe, dass unsere Mannschaft den Menschen in der Ukraine etwas Positives vermitteln kann." Die Mission sei, "zu zeigen, dass wir noch leben, dass wir noch gegen die Russen kämpfen, dass wir noch Unterstützung aus Europa brauchen". Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei der Nationalmannschaft: "Danke, Jungs!! Danke, Team!" schrieb Selenskyj am Dienstagabend auf Telegram.

Die Ukraine hatte sich im Halbfinale mit 2:1 gegen Bosnien-Herzegowina durchgesetzt. Island besiegte Israel mit 4:1.

Georgien qualifiziert sich erstmals für eine Fußball-EM

Im Playoff-Endspiel sicherten sich die Georgier am Dienstag mit einem Zittersieg gegen Griechenland eines der letzten drei Tickets für die Endrunde im Sommer in Deutschland.

Das Team des ehemaligen Bayern-Profis Willy Sagnol setzte sich mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen die Griechen durch. Zuvor hatte es nach der regulären Spielzeit und Verlängerung 0:0 gestanden.

Georgien qualifiziert sich für die EURO 2024

Sportschau

Zweimal Rot an der Seitenlinie

Bei der EM treffen die Georgier in der Gruppenphase nun auf Portugal, Tschechien und die Türkei. In einer äußerst schwachen Partie gab es für die Zuschauer in der georgischen Hauptstadt Tiflis kaum Höhepunkte zu sehen. Auch Georgiens Superstar Chwitscha Kwarazchelia konnte kaum in Szene gesetzt werden.

Hitzig wurde es vor dem Elfmeterschießen nur einmal, als der Schiedsrichter in der Halbzeit plötzlich zwei Rote Karten verteilte: eine an Georgiens Ersatzkeeper Giorgi Loria sowie eine an einen griechischen Spieler, der wohl nicht mal im Kader stand. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung an der Seitenlinie gegeben.

Sara Schwedmann, Sportschau, 27.03.2024 09:11 Uhr

Lewandowski setzt sich mit Polen durch

Das letzte Ticket am späten Dienstagabend sicherten sich die Polen, bei denen sich Robert Lewandowski seinen Wunsch von der EM in Deutschland erfüllte. Der Toptorjäger vom FC Barcelona gewann mit Polen das Playoff-Finale in Wales mit 5:4 in einem dramatischen Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.

Die "Bialo-Czerwoni" (Weiß-Roten) sicherten sich damit die fünfte EM-Teilnahme in Folge. Polens Torwart Wojciech Szczesny avancierte vor 33.000 Zuschauern im Cardiff City Stadium zum gefeierten Helden. Er parierte den letzten Elfmeter von Daniel James. Kapitän Lewandowski hatte als erster Spieler eiskalt verwandelt.

Jetzt gegen die Niederlande, Österreich und Frankreich

Die Polen starten am 16. Juni in Hamburg gegen die Niederlande ins Turnier. In Gruppe D warten zudem Österreich und Frankreich. Wales verpasste das dritte große Turnier in Serie nach der EURO 2020 und der WM 2022.