Testspiele zur EM 2024 Niederlande schießen Island ab - aber de Jong fällt aus
Die Niederlande haben sich mit einem klaren Sieg gegen Island für die EM warmgeschossen. Auch Polen feierte gegen die Türkei einen erfolgreichen letzten Test, hat aber neue Verletzungssorgen.
Die Niederlande zeigten mit dem 4:0-Erfolg in Rotterdam gegen Island eine ganz starke Generalprobe für die Fußball-EM.
Simons, Malen und Weghorst treffen für "Oranje"
Der Leipziger Xavi Simons (23. Minute) mit seinem ersten Länderspiel-Treffer im 14. Einsatz, Liverpools Abwehrstar Virgil van Dijk (49.), der Dortmunder Donyell Malen (79.) und Hoffenheims Wout Weghorst (90.+4) trafen für den Europameister von 1988, der noch einige Chancen liegen ließ. Die Isländer, die in der vergangenen Woche mit einem 1:0-Sieg beim englischen EM-Mitfavoriten überrascht hatten, waren damit noch gut bedient.
Simons war der einzige Bundesliga-Profi in der Startelf - Malen, Weghorst sowie der zuletzt beim 4:0 gegen Kanada starke Leverkusener Jeremie Frimpong wurden eingewechselt. Matthijs de Ligt (Bayern München) blieb hingegen auf der Bank.
De Jong fällt für die EM aus
Mittelfeldspieler Frenkie de Jong muss wegen seiner Verletzung am rechten Fußgelenk allerdings nun doch auf die EM verzichten. Das ergab ein Belastungstest. Bondscoach Ronald Koeman hatte gehofft, den seit Wochen angeschlagenen 27-Jährigen de Jong ab dem zweiten Gruppenspiel einsetzen zu können.
De Jong hatte sich bis Sonntag im Oranje-Trainingslager nach einem individuellen Plan auf die EM vorbereitet. Koeman kritisierte indirekt de Jongs Arbeitgeber FC Barcelona. "Er ist in den kommenden drei Wochen nicht einsetzbar. Für uns hat seine Gesundheit Vorrang. Andere haben das nicht getan. Es ist sehr schade. Wir wissen, dass er beim Klub nicht fit war. Barcelona ist das Risiko bei Frenkie eingegangen", so Koeman.
Bei der EM trifft die "Elftal" zum Auftakt am Sonntag in Hamburg auf Polen. In der schweren Gruppe D warten außerdem Topfavorit Frankreich und Österreich. Island hatte sich nicht für die Endrunde qualifiziert.
Polen bangt um Lewandowski
Polen feierte beim 2:1-Sieg in Warschau gegen die Türkei ebenfalls einen erfolgreichen letzten Härtetest, bangt aber kurz vor dem Start in die EM um ihren verletzten Robert Lewandowski: Der Topstürmer musste bereits in der 33. Spielminute verletzt ausgewechselt werden. Ob ein Einsatz des früheren Bayern-Profis im ersten EM-Spiel gefährdet ist, war zunächst nicht klar.
In seinem 150. Länderspiel hatte Lewandowski zuvor noch den polnischen Führungstreffer durch Karol Swiderski (12.) vorbereitet. Dann aber zog sich der 35-Jährige augenscheinlich ohne Fremdeinwirkung die Verletzung zu. Baris Alper Yilmaz (78.) glich in der 77. Minute aus. Nicola Zalewski (AS Rom/90.) gelang kurz vor Schluss noch der Siegtreffer. Bei den Türken, die ebenfalls für die EM qualifiziert sind, stand der Dortmunder Salih Özcan in der Startelf.
Die Polen starten am Sonntag (15.00 Uhr) gegen die Niederlande in die EM, weitere Gegner in der schwierigen Gruppe D sind Österreich und Frankreich. Die Türkei bekommt es in Gruppe F zunächst am 18. Juni (18.00 Uhr) mit Georgien zu tun, danach warten Portugal und Tschechien.
Tschechien mit Last-Minute-Sieg gegen Nordmazedonien
Die Tschechen gewannen ihre Generalprobe zur Fußball-EM gegen Nordmazedonien in allerletzter Sekunde. Der eingewechselte Antonin Barak erzielte in der Nachspielzeit (90.+8) per Elfmeter das Siegtor zum 2:1. Zuvor hatte bereits der Leverkusener Patrik Schick ebenfalls vom Elfmeterpunkt getroffen (60.). Die erste Strafstoßentscheidung war strittig, weil der Paderborner Visar Musliu Tomas Soucek nur leicht berührt hatte. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste markierte Isnik Alimi (25.).