Daniele Orsato zeigt die gelbe Karte

Viele taktische Fouls Deutlich mehr Gelbe Karten als 2021

Stand: 28.06.2024 15:37 Uhr

Bei der Fußball-EM sind bislang deutlich mehr Gelbe Karten gezeigt worden als im vergleichbaren Zeitraum beim Turnier 2021. Die Schiedsrichter sprachen in den bisherigen 36 Partien 166 Verwarnungen aus, teilte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti am Freitag (28.06.2024) mit.

Im Schnitt sind das 4,6 Gelbe Karten pro Partie. In der Vorrunde des Turniers 2021 waren es nur 98 Gelbe Karten gewesen, im Schnitt 2,7 pro Partie. Sehr auffällig seien die vielen taktischen Fouls, um vielversprechende Angriffe des Gegners zu unterbinden, sagte Rosetti. Mit Gelb bestraft wurden in der Vorrunde 35 dieser Vergehen, 2021 waren es lediglich acht gewesen.

Die Gesamtzahl der Fouls (808/22,4 pro Spiel) bewege sich auf dem Niveau der 2021er-Endrunde (806/22,4), erklärte der 56-Jährige. Sehr zufrieden sei die UEFA zudem mit der neuen Regel, laut der nur noch die Mannschaftskapitäne mit den Referees diskutieren dürften: "Die Rückmeldungen sind extrem positiv, es funktioniert."

Rosetti: "Kontroverse" Szene mit Beier

Es gebe aber auch Diskussionsbedarf, räumte Rosetti ein. So bezeichnete er die Aufregerszene im deutschen EM-Spiel gegen die Schweiz (1:1) mit dem im Strafraum klar gehaltenen Maximilian Beier als "kontrovers". Schiedsrichter Daniele Orsato hatte die Aktion des Schweizers Silvain Widmer nicht als elfmeterwürdiges Foul gewertet.

Es habe sicher das Halten gegeben, sagte Rosetti. "Es war ein möglicher Elfmeter, aber Orsato hat entschieden, dass es nicht genug war." Das Thema Halten im Strafraum sei vor dem Turnier diskutiert worden, "das ist ein wichtiges Thema. Wir hatten ein paar kontroverse Vorfälle, dieser gehörte dazu."