Sieg gegen Rumänien Belgien sorgt für Hochspannung
Belgien besiegt Rumänien durch ein frühes und ein spätes Tor. In der Gruppe E haben nach zwei Spieltagen nun alle Teams gleich viele Punkte - ein EM-Novum.
Belgien siegte am Samstagabend (22.06.2024) in Köln mit 2:0 (1:0) gegen Rumänien. Youri Tielemans brachte die Belgier schon in der zweiten Spielminute in Führung. Kevin De Bruyne sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung (80.). Belgien vergab mehrere große Torchancen, Stürmer Romelu Lukaku hatte wieder einmal Pech.
Durch den Sieg Belgiens haben nun alle Teams der Gruppe E vor dem letzten Spieltag drei Punkte. Diese Konstellation gab es nach zwei Gruppenspielen seit Einführung der Drei-Punkte-Regel (1994) noch nie bei einer Europameisterschaft. Alle Teams können noch Erster werden, aber auch noch Letzter.
Mannschaft | Spiele | Punkte | Tore |
---|---|---|---|
Rumänien | 2 | 3 | 3:2 |
Belgien | 2 | 3 | 2:1 |
Slowakei | 2 | 3 | 2:2 |
Ukraine | 2 | 3 | 2:4 |
Tielemans trifft nach 73 Sekunden
Die Belgier starteten mit einer von Trainer Domenico Tedesco auf fünf Positionen veränderten Startelf perfekt ins Spiel. Jérémy Doku zog halblinks an der Strafraumkante mehrere rumänische Verteidiger auf sich und passte dann zu Lukaku ins Zentrum. Der legte den Ball in den Rückraum ab zu Tielemans. Der Mittelfeldspieler von Aston Villa traf wuchtig und platziert, links unten ins rumänische Tor. Da waren erst 73 Sekunden gespielt.
Belgien bot in der ersten Hälfte die Wucht, die man sich von diesem Team erwartet. 66 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von über 90 Prozent, der Favorit war eigentlich in allen Belangen überlegen. Linksaußen Doku sorgte mit seinen Dribblings immer wieder für Highlights, Tielemans dirigierte das Spiel.
Rumänien zunächst nur nach Ecken gefährlich
Zwei Unachtsamkeiten erlaubte sich der Weltranglistendritte aber doch: Kurz nach dem Führungstreffer musste Torwart Koen Casteels einen Kopfball von Radu Drăgușin über die Latte lenken (5.), vor der Halbzeit köpfte der zweite rumänische Innenverteidiger, Andrei Burcă, nach einer Ecke über das Tor (45.).
Lukaku vergibt seine erste Chance
Auf der anderen Seite vergab Stürmer Lukaku, der im ersten Gruppenspiel gegen die Slowakei bereits einige gute Chancen ausgelassen hatte, auch an diesem Abend seine erste gute Gelegenheit. Freigespielt von Doku entledigte er sich seines Verteidigers, brauchte anschließend aber einen Kontakt zu viel. Nicușor Bancu kam gerade noch so dazwischen und konnte den Abschluss blocken (13.).
Auch Dodi Lukebakio mit einem Schlenzer aus halbrechter Position im Strafraum (18.) und Jan Vertonghen nach einer Eckballvariante (19.) scheiterten in aussichtsreicher Position. Kapitän De Bruyne fiel in einer starken belgischen Mannschaft zunächst noch ein wenig ab, spielte einige unpräzise Pässe vor dem rumänischen Strafraum.
Belgischer Druck lässt nach, Rumänien schöpft Mut
Nach einer halben Stunde zogen sich die Belgier langsam etwas mehr zurück. Rumänien wurde deshalb schon vor dem Halbzeitpfiff mutiger. Direkt nach der Pause prüfte dann Dennis Man Belgiens Torwart Casteels mit einem Fernschuss (46.). Mihăilă verschwendete eine der seltenen Kontersituation mit rumänischer Überzahl durch einen egoistischen Abschluss weit über das Tor (48.).
Bei den Belgiern zeigte sich nun De Bruyne immer mehr, seine Aktionen waren aber weiterhin von schwankender Qualität. Ein Schlenzer von der Strafraumkante flog knapp rechts am Kasten vorbei (52.). Kurz darauf begrub Torwart Niţă einen eher schwachen Flachschuss aus zentraler Positionen unter sich (55.). Eine gute Kontersituation endete mit einem viel zu weiten Pass des belgischen Regisseurs.
Lukakus Pechsträhne geht weiter
Kurz darauf machte De Bruyne aber wieder De-Bruyne-Sachen: Ein großartiger Steilpass brachte Lukaku ins Spiel. Der Stürmer verwandelte die Vorlage souverän. Sein Jubel wurde von einem Abseitspfiff gebremst (63.), der für die Rumänen allerdings äußerst glücklich war. Nur um seine Kniespitze stand Lukaku vor dem letzten Verteidiger. Schon gegen die Slowakei waren Lukaku zwei Tore aberkannt worden. Er versuchte es weiter, scheiterte aber kurz darauf an Niţă (66.)
Die souveräne Kontrolle über das Spiel hatte Belgien nun verloren. Es war ein teilweise wildes Hin und Her. Dennis Man vergab im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Casteels (68.) eine gute Chance für Rumänien. Kurz zuvor hatten die Rumänen Elfmeter gefordert, nachdem Tielemans der Ball im Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand gesprungen war.
De Bruyne entscheidet das Spiel
In der Schlussphase sorgte dann De Bruyne für die Entscheidung. Ein hoher Freistoß von Casteels aus dem eigenen Strafraum segelte, leicht abgefälscht von einem rumänischen Verteidiger, fast übers ganze Feld hinter die rumänische Verteidigung. Im Strafraum erlief ihn De Bruyne und spitzelte den Ball am herauseilenden Niţă vorbei ins Tor (80.). Rumänien gab sich zwar auch anschließend nicht auf, kam aber nicht mehr zum Anschlusstreffer.
Alles offen vor dem letzten Gruppenspieltag
Belgien spielt im spannenden Gruppenfinale der Gruppe E in Stuttgart gegen die Ukraine (Mittwoch, 26.06.2024, 18 Uhr). Rumänien trifft parallel in Frankfurt auf die Slowakei. Alle Teams haben noch die Chance aufs Weiterkommen.