Verurteilt wegen Vergewaltigung Ex-Fußballstar Robinho in Santos verhaftet
Obwohl er in Italien wegen Vergewaltigung zu neun Jahren Haft verurteilt worden war, lebte Robinho in Brasilien weiter in Freiheit - bis jetzt.
Brasiliens Fußballstar Robinho (40) ist am Donnerstagabend (21.03.2024) im eigenen Haus in Santos verhaftet worden. Bundespolizisten setzten damit die am Mittwoch gefällte Entscheidung des Obersten Gerichtshof (STJ) um, die vorsieht, dass eine in Italien ausgesprochene Haftstrafe von neun Jahren wegen Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung nun in Brasilien vollstreckt werden soll.
Kurz vor der Inhaftierung war ein Antrag auf Haft-Aussetzung abgelehnt worden. Robinhos Anwälte kündigten jedoch an, erneut "Habeas Corpus" (Freilassung aus widerrechtlicher Haft) für ihren Mandanten zu fordern, wobei der Gerichtshof darüber wohl erst nach Ostern entscheiden wird.
Telefon-Abhörung bringt Indizien
In der Zeit als Stürmer beim italienischen Topklub AC Mailand soll Robinho sich im Januar 2013 gemeinsam mit fünf Freunden am Ende einer Geburtstagsparty in einer Disko sexuell an einer 23-jährigen Frau vergriffen haben. Da das Opfer erst vier Monate später Anzeige erstattet hatte, bedurfte es einer monatelangen Telefon-Abhörung der Verdächtigen, um an die notwendigen Indizien zu kommen.
Im August 2014 kehrte Robinho aus Italien zum FC Santos zurück, wenige Wochen später drang der Fall erst an die Öffentlichkeit. So wurde dem Brasilianer der Prozess in Abwesenheit gemacht. Nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel wurde das Urteil 2022 rechtskräftig. Italiens Justiz pochte lange auf eine Auslieferung.
Präsident Lula meldet sich zu Wort
Zuletzt hatte sich selbst Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva dafür ausgesprochen, dass der Ex-Fußballer seine Strafe in Brasilien verbüßt. "Vergewaltigung ist ein unverzeihliches Verbrechen. Robinho ist in Italien bereits verurteilt worden und sollte seine Strafe absitzen", sagte er in einem Interview des Fernsehsenders SBT.