Milliarden-Paket für PSG-Star Mbappé und das unmoralische Angebot aus Saudi-Arabien
Folgt Kylian Mbappé Cristiano Ronaldo und Karim Benzema nach Saudi-Arabien? Der Superstar ist bei PSG in Ungnade gefallen. Al-Hilal will diese Situation für sich nutzen.
Während die Teams der saudischen Pro League in diesem Sommer einen Star nach dem anderen aus Europa kaufen, könnte der größte Deal noch bevorstehen.
Denn wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat Al-Hilal ein Angebot für Kylian Mbappé abgegeben. Weshalb soll also der derzeit begehrteste Fußballer des Planeten nicht auch nach Saudi-Arabien wechseln?
Lockruf des Geldes
Europas Top-Torjäger Cristiano Ronaldo hatte es Anfang des Jahres vorgemacht. Karim Benzema (Real Madrid) ist ihm nun gefolgt, auch Roberto Firmino (FC Liverpool), Riyad Mahrez (Manchester City), Marcelo Brozovic (Inter Mailand) und Edouard Mendy (FC Chelsea) und einige mehr haben diesen Schritt ebenfalls vor ein paar Tagen schon vollzogen. Der Lockruf des Geldes ist offenbar zu groß.
Rund eine Milliarde Euro
Dem Vernehmen nach soll Mbappé für ein Jahr bei Al-Hilal schwindelerregende 700 Millionen Euro Gage kassieren. Obendrauf käme noch eine Ablösesumme für Paris Saint-Germain von 300 Millionen Euro. Auf diese Zahlen berufen sich diverse internationale Medien. Damit wäre Mbappé auch der teuerste Fußballspieler aller Zeiten. Der Clou: Im Anschluss, also im Sommer 2024, könnte er dann ablösefrei zu seinem - so wird es ebenfalls berichtet - Wunschverein Real Madrid wechseln.
Cristiano Ronaldo (38), der für den Saudi-Klub Al-Nassr kickt, soll dagegen "nur" 200 Millionen Euro jährlich erhalten. Die saudi-arabische Tageszeitung "Alriyadia" hatte kürzlich das Gehalt von Karim Benzema, der ab der kommenden Saison für Al-Ittihad spielt, enthüllt: Demnach verdient der Franzose pro Jahr rund 50 Millionen Euro.
Saudischer Staatsfonds finanziert den Sport
Eine gigantische Summe, die im Vergleich zu Mbappé und auch Ronaldo fast wie ein Trinkgeld erscheint. Für europäische Verhältnisse aber sind all das geradezu utopische Summen. Und auch die übrigen europäischen Topspieler in dem arabischen Land dürften nun Geld in einem Maß verdienen, das sie sich vor wenigen Wochen wohl noch kaum hätten vorstellen können.
Wer diese Summen zahlt? Im Juni 2023 übernahm der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) 75 Prozent der Anteile am Klub Al-Hilal. Mit dem PIF, dem Kronprinz Mohammed bin Salman (37) vorsteht, versucht Saudi-Arabien seine Abhängigkeit von Einnahmen aus Erdöl zu verringern und investiert unter anderem in Sport - Golf und eben Fußball sind bevorzugte Investments, wohl auch, um Sportwashing zu betreiben.
Zu den PIF-Klubs gehören Al-Ittihad, Al-Ahli, Al-Hilal und auch Al-Nassr. Das Volumen des Staatsfonds liegt bei geschätzten 650 Milliarden US-Dollar. Der PIF soll bis 2030 zum größten Staatsfonds weltweit ausgebaut werden und Finanzanlagen im Wert von zwei Billionen US‑Dollar verwalten.
Moussa Diaby als Gegenbeispiel
Die Liste der von Saudi Arabien begehrten Spieler ist lang und scheinbar auch sehr verlockend. Aber es gibt auch Profis, die dem Ruf widerstehen können. Moussa Diaby (Bayer 04 Leverkusen) wechselt zu Aston Villa auf die britische Insel und nicht zu Al-Nassr. Ein Angebot aus Saudi Arabien soll Bayer 04 und Diaby vorgelegen haben. Die Entscheidung fiel gegen Saudi Arabien aus.
Zwar wird der 24-Jährige sein Gehalt in Birmingham von bislang geschätzten zwei Millionen Euro auf wohl rund acht Millionen Euro jährlich deutlich erhöhen. Und doch möchte sich der 24-Jährige offenbar auf seine fußballerische Perspektive konzentrieren und in die derzeit stärkste Liga der Welt wechseln. "Jetzt möchte ich den nächsten Schritt machen, ein neues Kapitel aufschlagen", sagte der Angreifer bei seinem Abschied aus dem Rheinland.