Fußballtrainer Bruno Labbadia

An Steuerfrage gescheitert Labbadia wird doch nicht Nationaltrainer Nigerias

Stand: 31.08.2024 08:08 Uhr

Überraschende Kehrtwende: Bruno Labbadia wird doch nicht Trainer der nigerianischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Verband NFF teilte in einem kuriosen Statement mit, dass die Vertragsgespräche an den "strengen" Steuergesetzen in Deutschland gescheitert seien. Zuvor hatte der "kicker" am Freitag berichtet, Labbadia habe sich gegen das Angebot entschieden.

"Wir haben uns in den letzten drei Tagen mit der Steuerfrage befasst, und ich habe ihm klar gesagt, dass die NFF auf keinen Fall zustimmen wird, den von den deutschen Steuerbehörden geforderten Steueranteil auf sein Gehalt zu verrechnen", wurde NFF-Präsident Ibrahim Gusau nun in der Mitteilung zitiert. Es gehe um weitere "32 bis 40 Prozent" des Gehaltes.

Von diesen Zahlen sei angeblich bei der "grundsätzlichen Einigung" noch keine Rede gewesen. Am Dienstag hatte der Verband die Verpflichtung des 58-Jährigen als perfekt bekannt gegeben. Nun aber soll Augustine Eguavoen, Technischer Direktor der NFF, vorerst das Nationalteam trainieren.

Labbadia, der im April 2023 beim damals abstiegsbedrohten VfB Stuttgart entlassen worden war, wäre nach Karl-Heinz Marotzke, Gottlieb Göller, Manfred Höner, Berti Vogts und Gernot Rohr der sechste Deutsche auf der Trainerbank der "Super Eagles" gewesen.

In der WM-Qualifikation droht das frühe Aus

Sportlich befindet sich das nigerianische Naitonalteam in ein einer schwierigen Situation. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko liegt Nigeria nach drei Punkten aus vier Spielen ohne Sieg nur auf dem fünften Platz der Gruppe C, es droht das frühe Aus. Das nächste Spiel in der Qualifikation steht erst im März 2025 an. Dann geht es für Nigeria zum Tabellenführer Ruanda, der aktuell vier Punkte Vorsprung hat.

Die Qualifikation in Afrika wird in neun Gruppen mit je sechs Mannschaften gespielt. Die jeweiligen Gruppensieger qualifizieren sich direkt für das Turnier 2026. Die acht besten Gruppenzweiten spielen im K.o.-Modus einen Verband aus, der als Vertreter Afrikas an einem Playoff-Turnier mit sechs Mannschaften teilnehmen darf. Dabei werden im März 2026 nochmals zwei Startplätze für die WM vergeben.