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Lewandowski trifft Barca übernimmt Tabellenführung in Spanien
Ex-Bundestrainer Hansi Flick hat mit dem FC Barcelona den Patzer des Rivalen Real Madrid genutzt und durch einen Zittersieg die Tabellenführung in der spanischen La Liga zurückerobert. Das 1:0 (1:0) am 24. Spieltag gegen den Tabellensechsten Rayo Vallecano war der vierte Ligasieg in Folge für die Katalanen.
Der erst 17 Jahre alte Lamine Yamal absolvierte bereits sein 100. Profispiel für Barca. Für die Entscheidung sorgte aber einmal mehr Top-Stürmer Robert Lewandowski. Der Pole verwandelte einen Foulelfmeter (28., nach Videobeweis) zum Sieg und baute mit seinem 20. Saisontor die Führung in der Torjägerliste auf Kylian Mbappé (17 Treffer) aus.
Weil die beiden Top-Klubs aus Madrid, Real und Atletico, am Samstag jeweils nur zu einem 1:1 gekommen waren, grüßt Barcelona erstmals seit dem 17. Spieltag wieder von Rang eins. Real liegt punktgleich auf Platz zwei, Atletico hat einen Zähler weniger und ist Dritter.
"Es ist gut für den Club, auch für das Selbstvertrauen der Spieler. Es ändert sich aber nichts", sagte Barca-Coach Hansi Flick zur Tabellenführung. "Wir müssen weiter kämpfen, um diesen Platz bis zum Saisonende zu verteidigen."
Mageres Remis von Real
Real musste sich im Auswärtsspiel bei CA Osasuna mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Stadtrivale Atlético Madrid hätte vorbeiziehen und Tabellenführer werden können, ließ diese Chance aber liegen: Nach einem 1:1 (0:0) gegen Celta Vigo bleibt Atlético mit einem Punkt Rückstand Tabellenzweiter hinter Real.
Wirbel um Bellingham - "Fuck you" oder "Fuck off"?
Kylian Mbappé hatte nach einer Viertelstunde das Führungstor für Real Madrid erzielt, ehe Bellingham offenbar die Nerven verlor. Der Engländer schien mit einer Schiedsrichter-Entscheidung nicht einverstanden und teilte dies dem Unparteiischen José Luis Munuera auch mit. Dieser zückte die Rote Karte und schickte den Mittelfeldstar in der 39. Minute vom Platz.
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Trainer Carlo Ancelotti suchte den Grund für den Platzverweis Bellinghams in den Fremdsprachenkenntnissen des Schiedsrichters. "Ich glaube, der Schiedsrichter hat das Englisch nicht gut verstanden. Er hat 'fuck off' gesagt und nicht 'fuck you'. Das ist ein großer Unterschied", sagte Ancelotti auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Ich denke, die Rote Karte wurde gezeigt, weil der Schiedsrichter nervös war." "Fuck off" bedeutet im freundlichsten Fall in etwa "Hau ab".
Der Engländer selbst erklärte: "Es gab keine Absicht, ihn zu beleidigen, es gab keine Beleidigung. Ich denke, man kann sehen, dass es ein Missverständnis war." Er habe sich nicht einmal zum Schiedsrichter gewandt. "Es war ein Ausdruck zu mir selbst", sagte der 21-Jährige.
Vorgeschichte zwischen Real und den Schiedsrichtern
Zum Ärger von Real kam Osasuna durch einen Foulelfmeter noch zum Ausgleich durch Ante Budemir (58.). Der Video-Assistent hatte sich eingeschaltet, nachdem Eduardo Camavinga nach Abschluss eines Torschusses von Budimir dem späteren Ausgleichsschützen beim Klärungsversuch auf den Fuß getreten war. Real-Trainer Ancelotti schlug an der Seitenlinie beide Hände vors Gesicht.
Real hatte jüngst das Schiedsrichter-Wesen in Spanien massiv und öffentlich kritisiert. Die "Königlichen" hatten nach dem 0:1 bei Espanyol Barcelona einen vierseitigen Protestbrief an den spanischen Fußballverband geschrieben und diesen auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Die Leistung des Schiedsrichterteams inklusive des VAR sei "skandalös" gewesen. Sie sei "der Höhepunkt eines völlig diskreditierten Schiedsrichtersystems, dessen Entscheidungen gegen Real Madrid einen Punkt erreicht haben, an dem die Verfälschung und Manipulation des Wettbewerbs nicht mehr ignoriert werden kann", echauffierte sich Real.
Die Liga wies das zurück. Die Klubführung habe "den Verstand verloren", sagte Liga-Präsident Javier Tebas laut Nachrichtenagentur AP als Reaktion. Tebas verriet zudem, dass die Liga rechtliche Schritte wegen des Briefes erwäge.