Co-Gastgeber ausgeschieden Jubel bei der Schweiz - tiefe Trauer bei Neuseeland
Es war nichts für schwache Nerven: Neuseeland und die Schweiz lieferten sich am Sonntag (30.07.2023) ein packendes Duell in Dunedin. Am Ende blieb tiefe Trauer bei den Co-Gastgeberinnen. Denn die Partie endete 0:0, was die Schweiz (5 Punkte) ins Achtelfinale führte. Neuseeland (4) rutschte in der Tabelle auf Rang drei hinter Norwegen (4, bessere Tordifferenz) und ist bei der Weltmeisterschaft ausgeschieden.
"Wir sind überglücklich und unheimlich stolz", strahlte Inka Grings nach dem Abpfiff. Die deutsche Trainerin der Schweiz ergänzte: "Es hat viel Kritik an der Mannschaft gegeben zuletzt. Aber jetzt sind wir Gruppensieger ohne Gegentor und stehen im Achtelfinale. Das tut natürlich unheimlich gut."
In der Gruppe A hatten die Teams mit den Ergebnissen der ersten beiden Spieltage für eine spannende Konstellation für den Schlusstag gesorgt. Für ein sicheres Weiterkommen brauchten eigentlich alle vier Beteiligten einen Sieg - auch die Schweiz und Co-Gastgeber Neuseeland, die im Forsyth Barr Stadium in Dunedin aufeinandertrafen.
Pfostentreffer - Neuseeland macht Druck
Es war am Tag endlich mal sonnig gewesen auf der Südinsel Neuseelands, dabei aber mit gerade einmal acht Grad am Abend um 19 Uhr Ortszeit wieder ganz schön frisch. Entsprechend aufgeweckt starteten beide in die Partie. Nach zwei kleineren Schweizer Möglichkeiten hatten die heimischen Fans nach 24 Minuten den Torschrei schon auf den Lippen: Jacqui Hand war auf der linken Seite frei durch, konnte aus 16 Metern schießen und die Kugel landete am linken Pfosten des Schweizer Gehäuses.
Aus dem Parallelspiel kam mittlerweile die Kunde von einer komfortablen Führung Norwegens, was bedeutete: Neuseeland würde einen Sieg für's Weiterkommen benötigen. Die Gastgeberinnen hatten verstanden, machten Druck. Nach einem Eckstoß brannte es lichterloh im Schweizer Strafraum - doch irgendwie konnten die Schützlinge von Trainerin Inka Grings die unübersichtliche Situation bereinigen (29.).
Beide Teams zunehmend kopflos
Es entwickelte sich eine zunehmend chaotische Partie - spätestens in der Pause dürften alle Akteurinnen von der hohen norwegischen Führung im Parallelspiel gehört haben. Was für beide viel Druck bedeutete: Neuseeland brauchte zwingend einen Dreier für den Einzug ins Achtelfinale, die Schweiz wiederum wäre bei einer Niederlage ausgeschieden.
In Dunedin fielen keine Tore
Diese Gewissheit machte etwas mit den Spielerinnen. Es ging die Ordnung verloren, man rannte viel, aber auch viel nutzlos. Torchancen entstanden eher zufällig.
Neuseelands Sturmlauf bringt nichts ein
Malia Steinmetz hatte in der 78. Minute noch einmal eine echte Abschlussmöglichkeit für Neuseeland, der Schuss aus 14 Metern war aber zu harmlos, um Gaelle Thalmann im Schweizer Kasten zu überwinden.
Die Gastgeberinnen versuchten es am Ende mit der Brechstange, immer wieder flogen lange, hohe Bälle in Richtung der hochgewachsenen Mittelstürmerin Hannah Wilkinson. Doch die blieb gut abgeschirmt und wurde kurz vor dem Ende auch noch ausgewechselt. Neuseeland half am Ende auch nicht mehr, dass sogar die Torhüterin mitstürmte.
Die Schweiz rettete sich mit Kampf und Einsatz ohne Gegentreffer ins Ziel. Lohn war der Einzug ins Achtelfinale für die Eidgenössinnen. Neuseeland hingegen trauerte: Das Team war ausgeschieden.