Heute Auslosung Lostöpfe für Europa League und Conference League stehen fest
Die Europa League und die Conference League werden am Freitag ausgelost. Auch die beiden kleineren Europapokalwettbewerbe bekommen den neuen Modus. Die Ziehung der Spiele in der Europa League beginnt um 13 Uhr, die der Conference League um 14.30 Uhr.
Wie wird gelost?
Es ist eine hybride Auslosung, bei der weiterhin die 36 Teilnehmer aus einer Schüssel gezogen werden. Doch der Computer soll eine stärkere Rolle übernehmen als bisher.
Der Ablauf: Eine Kugel mit einem Los wird klassisch per Hand gezogen um anzuzeigen, welcher Klub nun seine Gegner bekommt. Eine spezielle Software soll laut UEFA dann automatisiert und zufällig die Gegner des Klubs festlegen. Im neuen Modus gibt es kein Hin- und Rückspiel in der Vorrunde.
- In der Europa League bekommt jeder Klub wie in der Champions League je vier Heim- und Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Klubs.
- In der Conference League sind es je drei Heim- und Auswärtsspiele gegen sechs verschiedene Gegner.
- Es soll nur wenige Sekunden dauern, bis der Computer die Gegner bestätigt. Die Software legt außerdem fest, welche Spiele der jeweilige Klub zu Hause und welche er auswärts bestreitet. Am Ende hat jedes Team einen eigenen Spielplan.
Ein Lostopf bei der Europa-League-Auslosung
Wie sehen die Lostöpfe in der Europa League aus?
In der Europa League wird derselbe Modus mit derselben Zahl an Spielen wie in der Champions League gespielt. Es gibt vier Lostöpfe, nun mit jeweils neun statt bisher acht Teams pro Topf. Der Unterschied zu früher: Jedes Team bekommt aus jedem Topf zwei Gegner - also auch aus dem Topf, in dem der jeweilige Klub selbst liegt. Damit ist die eigene Zuteilung in einen Topf nicht mehr wichtig. Früher haben die Klubs alle Teams aus dem eigenen Topf vermieden, wodurch die Zuteilung für die Klubs sehr wichtig war. Das entfällt nun.
Die Auslosung beginnt mit Topf 1 und wird mit den Töpfen 2, 3 und 4 fortgesetzt. Für die Teams aus Topf 1 werden acht Gegner gelost. Für Topf 2 dann sechs Gegner, für Topf 3 vier Gegner und für Topf 4 bleiben dann nur noch die zwei Gegner aus dem eigenen Topf übrig. So hat am Ende jeder Klub einen Spielplan mit acht Gegnern.
Eintracht Frankfurt befindet sich in Topf 1, die TSG Hoffenheim in Topf 4.
Die Lostöpfe:
- Topf 1: AS Rom (Italien), Manchester United (England), FC Porto (Portugal), Ajax Amsterdam (Niederlande), Glasgow Rangers (Schottland), Eintracht Frankfurt (Deutschland), Lazio Rom (Italien), Tottenham Hotspur (England), Slavia Prag (Tschechien)
- Topf 2: Real Sociedad (Spanien), AZ Alkmaar (Niederlande), Sporting Braga (Portugal), Olympiakos Piräus (Griechenland), Olympique Lyon (Frankreich), PAOK Thessaloniki (Griechenland), Fenerbahçe Istanbul (Türkei), Maccabi Tel Aviv (Israel), Ferencvaros Budapest (Ungarn)
- Topf 3: Qarabag Agdam (Aserbaidschan), Galatasaray Istanbul (Türkei), FK Bodø/Glimt (Norwegen), Royale Union Saint-Gilloise (Belgien), Dynamo Kiew (Ukraine), Ludogorez Rasgrad (Bulgarien), FC Midtjylland (Dänemark), Malmö FF (Schweden)
- Topf 4: Athletic Bilbao (Spanien), TSG Hoffenheim (Deutschland), OGC Nizza (Frankreich), RSC Anderlecht (Belgien), FC Twente Enschede (Niederlande), Beşiktaş Istanbul (Türkei), Steaua Bukarest (Rumänien), FK Rigas Futbola skola (Lettland), IF Elfsborg (Schweden)
Objekt der Begierde: Der Europa-League-Pokal.
Welche Unterschiede gibt es in der Conference League?
Da es dort nur sechs Spiele pro Klub gibt, nimmt die UEFA die Auslosung aus sechs Lostöpfen vor. Jeder Klub bekommt ein Team aus jedem Lostopf. Ansonsten ist das Prinzip dasselbe: Es gibt keine Gruppen mehr, jeder Klub hat seinen eigenen Spielplan.
Die Lostöpfe:
- Topf 1: FC Chelsea (England), FC Kopenhagen (Dänemark), KAA Gent (Belgien), AC Florenz (Italien), Linzer ASK (Österreich), Betis Sevilla (Spanien)
- Topf 2: Başakşehir (Türkei), Molde FK (Norwegen), Legia Warschau (Polen), 1. FC Heidenheim (Deutschland), Djurgardens IF (Schweden), Apoel Nikosia (Zypern)
- Topf 3: Rapid Wien (Österreich), Omonia Nikosia (Zypern), HJK Helsinki (Finnland), Vitória de Guimarães (Portugal), FK Astana (Kasachstan), Olimpija Ljubljana (Slowenien)
- Topf 4: Cercle Brügge (Belgien), Shamrock Rovers (Irland), The New Saints (Wales), FC Lugano (Schweiz), Heart of Midlothian (Schottland), Mladá Boleslav (Tschechien)
- Topf 5: Petrocub Hîncești (Moldawien), FC St. Gallen (Schweiz), Panathinaikos Athen (Griechenland), TSC Backa Topola (Serbien), Borac Banja Luka (Bosnien-Herzegowina), Jagiellonia Białystok (Polen)
- Topf 6: NK Celje (Slowenien), Larne FC (Nordirland), Dinamo Minsk (Belarus), FC Pafos (Zypern), Víkingur Reykjavík (Island), Noah (Armenien)
Dürfen Klubs aus demselben Land gegeneinander spielen?
Klubs aus demselben Land dürfen zumindest grundsätzlich in der Ligaphase nicht aufeinandertreffen. Eine weitere Einschränkung: Unter den Gegnern eines Klubs dürfen sich maximal zwei aus demselben Land befinden.
Bei beiden Vorgaben gilt: Sollte die Zusammenstellung der Klubs und die Auslosung dazu führen, dass das nicht vermieden werden kann, sind Ausnahmen möglich. Die UEFA bestätigte bereits, dass in dieser Saison keine Ausnahme notwendig sein wird.
Ausgeschlossen sind zudem einige politisch unerwünschte Partien, offiziell "aus Sicherheitsgründen". Das betrifft Klubs bei Begegnungen folgender Länder:
Spanien - Gibraltar
Armenien - Aserbaidschan
Kosovo - Bosnien-Herzegowina
Kosovo - Serbien
Kosovo - Russland*
Ukraine - Russland*
*russische Teams sind nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine von der UEFA suspendiert worden.
Wie geht es nach der Auslosung weiter?
Es gibt viele Neuerungen im Europapokal. Dazu gehört, dass zwei Länder einen zusätzlichen Platz bekommen können - Deutschland stellt auf diesem Weg eine fünfte Mannschaft, auch durch die Leistungen seiner Teams in der Europa League und der Conference League.
In beiden Wettbewerben gilt wie in der Champions League: Die besten acht der Liga erreichen in beiden Wettbewerben wie in der Champions League das Achtelfinale. Die 16 Teams der Plätze 9 - 24 spielen in einer Zwischenrunde die anderen acht Teilnehmer im Achtelfinale aus. Zwölf Teams scheiden aus. In der Zwischenrunde und im Achtelfinale hängt das Heimrecht an der Ligaplatzierung, ab dem Viertelfinale wird es ausgelost.
Der Turnierbaum in der UEFA Champions League
Sind Cyberattacken auf das Lossystem denkbar?
Gegen Cyberattacken gebe es eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, am Tag der Auslosung werde die Technik in einer geschlossenen Umgebung genutzt, sagte Techniker Gill von "AE Live". "Es gibt dann keinen externen Zugang, DDOS-Attacken und ähnliches sind nicht möglich." Entsprechende Tests habe man durchgeführt.
2021 gab es eine Lospanne: Damals führte laut UEFA "ein technisches Problem mit der Software eines externen Dienstleisters" dazu, dass Teams im Achtelfinale der Champions League gegeneinander gelost wurden, die gar nicht gegeneinander spielen durften. Die Ziehung musste wiederholt werden.
Bleibt Raum für Verschwörungstheorien?
Manche Fans zogen die bisherigen Auslosungen gerne in Zweifel, "aufgewärmte Kugeln" sind eine beliebte Theorie bei unerwünschten Auslosungsergebnissen. Kann das neue System Zweifel ausräumen? "Die Software garantiert eine Zufälligkeit", betonte die UEFA. Statt "aufgewärmter Kugeln" können Zweifler aber genau das in Abrede stellen.
Die UEFA weist darauf hin, dass der Anbieter "AE Live" verschiedene "interne und externe Mechanismen zur Überprüfung und Verifizierung der Ergebnisse" integriert habe. "Der gesamte Ablauf der Ziehung" sei von der Rechtsberatungsfirma Ernst & Young überprüft worden, "insbesondere im Hinblick auf die Zufälligkeit und die Einhaltung der Ziehungsregeln", so die UEFA. "Ernst & Young übernimmt auch die Überprüfung und Kontrolle der manuellen und digitalen Ziehungsvorgänge vor Ort."
Die UEFA präsentierte eine Stellungnahme von Ernst & Young, laut der die Software die Teams "zufällig und den Regeln entsprechend" auslose. Jede Auslosung werde genau beobachtet und bewertet.