Fußball Draxlers Wechsel nach Katar perfekt
Der ehemalige Nationalspieler Julian Draxler verlässt den französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain und wechselt nach Katar. Wie der Klub Al Ahli SC am Montag mitteilte, unterschrieb der 29-jährige Mittelfeldspieler einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2025.
Draxler war im Januar 2017 vom VfL Wolfsburg nach Paris gewechselt, spielte dort sportlich zuletzt aber keine Rolle mehr. Bereits in der vergangenen Saison wechselte er auf Leihbasis zu Benfica Lissabon. Zuletzt hatte der offensive Mittelfeldspieler einem Wechsel ins Land des jüngsten WM-Gastgebers nach anfänglichen Bedenken zugestimmt.
Draxler, der 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel gewonnen hatte, folgt dem italienischen Europameister Marco Verratti nach Katar, der von PSG zum Al-Arabi SC gewechselt ist. Der französische Serienmeister gehört seit 2011 dem Qatar Sports Investments Fonds. Das erleichtert es dem Klub aus Paris, überzählige Spieler zu katarischen Klubs zu transferieren.
Umgeht PSG die Regeln des Financial Fairplay?
PSG befindet sich zu 100 Prozent in Besitz der Sportsparte des katarischen Staatsfonds. Der Verdacht steht im Raum, dass die Klubs aus Katar zur richtigen Zeit mit dem richtigen Preis bereit stehen, um PSG die benötigten Einnahmen zu liefern, um die Regeln des Financial Fairplay zumindest offiziell einzuhalten. In den Finanzregularien der UEFA gelten bis auf ein Defizit von 20 Millionen Euro pro Saison nur Einnahmen aus dem Fußballgeschäft als Einnahmen, die ein Klub verwenden darf - Ablösesummen gehören dazu. Vor Draxler waren mit Abdou Diallo und Marco Verratti zwei weitere Spieler nach Katar gewechselt, die bei PSG keine Rolle mehr spielten.
Die Beteiligung von Klubbesitzern an mehreren Vereinen - genannt Multi-Club Ownership - ist in den vergangenen Jahren ein immer größeres Phänomen im Profifußball geworden. Eine Kritik daran ist, dass Transfers innerhalb eines Netzwerks von Klubs zu Preisen getätigt werden könnten, die den Bedürfnissen der Investoren bei Steuern oder beim Financial Fairplay entsprechen. Zuletzt hatte auch der Fall von Allan Saint-Maximin für Aufsehen gesorgt, der aus Newcastle zu Al-Ahli in Saudi-Arabien wechselte.