Mathias Fetsch von Unterhaching feiert seinen Treffer zum 1:0

Pokal-Überraschung in Bayern Unterhaching blamiert den FC Augsburg

Stand: 13.08.2023 19:56 Uhr

Riesen-Überraschung im DFB-Pokal: Drittligist SpVgg Unterhaching hat am Sonntag (13.08.2023) den FC Augsburg aus dem Fußball-Oberhaus mit 2:0 (1:0) bezwungen und steht in der 2. Hauptrunde.

Mathias Fetsch (29.) traf für die Hachinger, in der Nachspielzeit erhöhte Boipelo Mashigo sogar noch (90. +4.) - und Augsburg ging trotz wilden Anrennens in der Schlussphase leer aus. Der Drittligist aus dem Münchner Süden feiert und freut sich über Mehreinnahmen von 431.200 Euro für den Einzug in die zweite Runde.

"Für Vereine, die nicht im Geld schwimmen, ist der Pokal eine traumhafte Geschichte, das tut der Kasse gut", sagte Hachings umtriebiger Präsident, Ex-Nationalspieler Manni Schwabl, nach dem Spiel bei Sky. Einen Teil der Prämie, so kündigte er an, wird er als Strafe zur Seite legen müssen: Trainer Marc Unterberger (34), zuletzt für die A-Junioren verantwortlich, hat noch keine Profi-Lizenz. Sei's drum: "Das ist ein besonderer Tag, der uns Rückenwind gibt", sagte Schwabl.

Augsburg kommt nicht ins Spiel

Im ersten Spielabschnitt wurde der Bundesligist aus Augsburg in keiner Weise den in ihn gesetzten Erwartungen gerecht. Gegen defensiv eingestellte Unterhachinger agierte die Schwaben ideenlos und kamen erst in der 15. Minute zu so etwas wie der ersten Torchance durch Innenverteidiger Frederik Winther, dessen Schuss aus etwa sieben Metern klar am Tor vorbeistrich.

Zuvor hatte Simon Skarlatidis aus dem Gastgeberteam Augsburgs Keeper Finn Dahmen mit einem Schlenzer geprüft (12.), nach einer knappen halben Stunde erzielte Patrick Hobsch um ein Haar die Führung für Unterhaching. Doch Dahmen bekam gerade noch die Fingerspitzen an den Ball. Aber das gelang ihm wenig später nicht mehr.

Denn Markus Schwabl schaufelte den Ball aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten, von wo Hobsch den Ball per Kopf auf den völlig freistehenden Fetsch ablegte. Der Ex-Augsburger nahm den Ball im Strafraum in Ruhe an und schob aus acht Metern zentraler Position flach ins linke Eck. Dahmen war hier chancenlos.

FCA stürmt in Hälfte zwei sofort los - Schwabl stark

FCA-Coach Enrico Maaßen hatte in der ersten Hälfte offenbar genug gesehen und sein Team in der Pause in die Pflicht genommen. Besonders sein Kapitän Ermedin Demirovic, seines Zeichens Stürmer, hatte bislang überhaupt keine Akzente setzen können. Vor allem kurz vor der Pause ließ der Angreifer den sicheren Ausgleich liegen, scheiterte am hervorragend aufgelegten Hachinger Schlussmann René Vollath.

Vom Anpfiff zur zweiten Hälfte weg warf Augsburg sehr viel nach vorn - aber wirkliche Torchancen entwickelten sich nicht. Auch und besonders, weil Markus Schwabl, Sohn von Unterhachings Präsident und Ex-Bayernstar Manni Schwabl, die Augsburger Offensivbemühungen ein ums andere Mal mit gutem Auge und starken Aktionen zunichtemachte.

Maaßen verzweifelt - und wechselt viel Routine aus

Nach einer weiteren Chance des Drittligisten, bei der Ben Westermeier den erneut gut positionierten Fetsch verfehlte, und einer brenzligen Strafraumsituation im Augsburger Sechzehner nahm Maaßen Demirovic, Niklas Dorsch und Arne Maier aus dem Team und brachte Angriffspower mit Elvis Rexhbeçaj und Dion Beljo sowie Phillip Tietz.

Doch Unterhaching hielt die Gäste erneut gut in Schach und verunsicherte den Favoriten mehr und mehr. Spätestens, als Ruben Vargas einen Freistoß aus vielversprechender Position - 20 Meter Torentfernung, halbrechts - weit über den Hachinger Kasten jagte, begannen die Nerven des "Goliath" zu flattern. Und Unterhaching blieb cool, extrem cool.

Haching hält den Kasten sauber

In den Schlussminuten drosch Augsburgs Tim Breithaupt den Ball übers Tor, aber auch Hachings Sebastians Maier setzte einen Freistoß deutlich zu hoch an. Mergim Berisha hatte kurz vor dem Ende (88.) noch die große Schusschance zum Ausgleich, traf aber das Tor nicht. Auch Tietz vergab aus höchst aussichtsreicher Position per Kopf. Der FCA stürmte nach vorne, brachte aber den Ball einfach nicht im Hachinger Tor unter.

Die Minuten verrannen, dann traf Mashigo sogar noch in der Nachspielzeit sehr abgezockt bei einem Konter auf Zuspiel von Dennis Waidner. Und dann jubelte die gerade erst von Sandro Wagner aus der Regionalliga in die 3. Liga gebrachte Spielvereinigung Unterhaching mit ihrem neuen Coach Marc Unterberger.