Drei Gegentore in zwölf Minuten Walldorf nervt Union im Pokal - und ist doch chancenlos
Eine halbe Stunde hielt der Regionalligist Astoria Walldorf in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Union gut mit. Dann trafen die Berliner dreimal in zwölf Minuten - es war das Ende von Astorias Träumen.
Die Tore für den 1. FC Union Berlin erzielten am Sonntag (13.08.2023) beim 4:0 (3:0)-Erfolg Kapitän Robin Knoche per Foulelfmeter (29.), Sheraldo Becker (38.) und Diogo Leite (41.). Damit war die Begegnung bereits zur Pause praktisch entschieden. Den letzten Treffer des Spiels erzielte Joker Janik Haberer (80.) in der Schlussphase.
"Wir wollten weiterkommen, so blöd es klingt. Auch wenn der Gegner Champions League spielt. Wir wollten mutig sein. Und das haben wir gut durchgezogen. Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft", sagte Walldorfs Marcel Carl im Gespräch mit dem ARD-Hörfunk. Und Unions Trainer Urs Fischer lobte den Gegner für dessen couragierten Auftritt. Er sagte aber auch: "In der zweiten Hälfte hat man gemerkt, dass die Jungs einen Gang runtergeschaltet haben."
Walldorf hat Glück, aber auch gute Möglichkeiten
Tatsächlich war der Viertligist Astoria Walldorf bis zu jener Szene nach gut einer halben Stunde, bis zum Elfmeter für Union, ein wirklich unangenehmer Gegner gewesen. Natürlich hatte der Bundesligist die bessere Spielanlage, es resultierten daraus auch gute Tormöglichkeiten, aber irgendwas war immer.
Nur zwei Beispiele: In der 7. Minute war Walldorfs Torhüter Luis Idjaković nach einem Kopfball von Knoche schon geschlagen, doch Laurin Stich rettete so eben noch vor der Linie. Acht Minuten später schoss Unions Neuzugang David Fofana, aber diesmal war Idjaković da und parierte stark.
Unangenehm waren die Walldorfer aber nicht nur gewesen, weil sie leidenschaftlich verteidigten und auch Glück hatten. Unangenehm war aus Sicht des 1. FC Union auch, dass Astoria mitunter ansehnlich kombinierte und selbst zu Möglichkeiten kam. Boubacar Barry traf innerhalb von nur 60 Sekunden zunächst das Außennetz (9.) und scheiterte dann an Torhüter Frederik Rönnow. Und auch bei einem Schuss von Carl fehlte nicht viel (25.).
Ein Zweikampf mit Folgen
Und dann kam die 29. Minute - und mir ihr ein Zweikampf zwischen Walldorfs Barry und Unions Fofana. Barry traf Fofana, der ging zu Boden, Schiedsrichter Wolfgang Haslberger entschied auf Strafstoß. Berlins Abwehrchef Knoche trat an und verwandelte sicher.
Keine zehn Minuten später fiel der zweite Treffer für den 1. FC Union, als Fofana den Ball eroberte und Kevin Behrens bediente. Behrens tankte sich von rechts durch Richtung Fünfmeterraum, dann legte er überlegt quer. Becker vollendete ohne Probleme.
Und auch den dritten Treffer der Berliner bereitete Behrens vor. Diesmal legte er für Verteidiger Diogo Leite ab, und der zeigte, dass er nicht nur verteidigen kann. Er schlenzte den Ball mit ganz viel Gefühl oben rechts ins Eck.
Unions Haberer sorgt für den Schlusspunkt
Es sollte die beste Phase des Bundesligisten bleiben. In der zweiten Hälfte war Union zwar überlegen, aber gute Chancen erspielte sich der Champions-League-Teilnehmer nur noch selten. Die beste führte in der Schlussphase zum vierten Tor: Ein Schuss von Jordan wurde noch von Astorias Abwehr geblockt, anschließend aber landete der Ball bei Haberer, der am Elfmeterpunkt frei zum Schuss kam. Torhüter Idjaković war ohne Abwehrmöglichkeit.
Kurz zuvor war Unions Rani Khedira verletzt ausgewechselt worden, er verließ das Feld von zwei Betreuern gestützt. Für Unions Trainer Urs Fischer dürfte es nicht das einzige Ärgernis nach Wiederanpfiff gewesen sein. Dass Astoria Walldorf durch Maximilian Waack (70.) und unmittelbar danach durch Theodoros Politakis zu weiteren guten Möglichkeiten kam, wird ihm vermutlich nicht gefallen haben.