2. Bundesliga Teamcheck - Nürnberg will mit Klose wieder Richtung Bundesliga
Nach dem Bundesliga-Abstieg 2019 war eine Rückkehr ins Oberhaus nie ein Thema beim 1. FC Nürnberg - zu mau waren die Leistungen. Ändern soll das jetzt der neue Trainer Miroslav Klose.
So lief die vergangene Saison
Der stets ambitionierte Altmeister aus Nürnberg hat die vergangene Saison mit 40 Punkten auf Platz zwölf beendet - eine Enttäuschung. Schließlich sind die Erwartungen im Umfeld traditionell sehr hoch. Sorgen machte vor allem die Defensive, die mit 64 Gegentreffern die zweitschlechteste der Liga war. Die Entwicklung des FCN hat zuletzt ohnehin stagniert. In den Jahren seit dem Bundesliga-Abstieg 2019 kam man in der 2. Liga nie über Platz acht hinaus. Cheftrainer Christian Fiel verließ den "Club" und wechselte zu Hertha BSC.
Der Trainer
Ändern soll das jetzt der neue Trainer, der gleichzeitig auch der neue Star am Valznerweiher ist. Als Miroslav Klose seine erste Trainingseinheit leitete, waren rund 1.000 Fans mit dabei.
Für den 46-jährigen Weltmeister von 2014 und DFB-Rekordtorschützen ist Nürnberg nach seinem glücklosen Engagement beim SCR Altach in Österreich die zweite Station als Cheftrainer im Profibereich. Zur Seite steht ihm der neue FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou, der vor seinem Engagement beim "Club" lange beim DFB angestellt war und in Nürnberg Dieter Hecking ersetzt.
Neuzugänge und Abgänge
Der Name Klose hat auf dem Transfermarkt offenbar eine gewisse Stahlkraft. Mit der Verpflichtung von Innenverteidiger Robin Knoche ist den Franken jedenfalls ein Transfer-Coup geglückt. Der 32-Jährige, der in der Vorsaison noch für Bundesligist Union Berlin in der Champions League aufgelaufen war, wechselt ablösefrei nach Nürnberg. Knoche bringt die Erfahrung aus 306 Bundesliga-Spielen für den VfL Wolfsburg und Union mit.
Auch Linksverteidiger Danilo Soares hat Bundesligaerfahrung. Er kommt vom VfL Bochum. Neu mit dabei sind unter anderem auch Linksaußen Florian Pick vom 1. FC Heidenheim sowie die beiden Tschechen Michal Sevcik von Sparta Prag und Ondrej Karafiat von Mlada Boleslav.
17 Spieler haben den Verein verlassen. Schmerzhaft ist der Weggang von Mittelfeldmann Can Uzun, der in der Bundesliga sein Glück bei Eintracht Frankfurt versucht. Der Wechsel spülte allerdings auch satte elf Millionen Euro in die Kasse.
Ziele in der neuen Saison
Dass beim 1. FC Nürnberg mit Klose und Chatzialexiou Aufbruchsstimmung herrscht, ist nicht zu übersehen.
Eine forsche Aufstiegs-Ansage vermeidet Klose aber bewusst. "Nein, davon brauchen wir aktuell erst gar nicht sprechen oder jetzt träumen. Wir wollen hier ein Fundament aufbauen, das benötigt Zeit. Es geht um harte Arbeit, einen klugen Plan, eine neue Hierarchie im Verein und eine gute Beziehung zu den Spielern. Der FCN ist durch mich keine One-Man-Show", sagte er.
Will heißen: Klose soll den fränkischen Traditionsklub aber zumindest langsam wieder in Richtung Bundesliga führen. So dürfte deshalb wohl ein einstelliger Tabellenplatz und damit eine deutliche Verbesserung zur Vorsaison das Ziel in Nürnberg sein.