Relegation zur 2. Bundesliga Regensburg und Wehen haben noch alle Chancen
Weiter alles offen: Drittligist Jahn Regensburg und der SV Wehen Wiesbaden haben sich im Relegations-Hinspiel zur 2. Bundesliga ein spannendes Duell geliefert.
Beim 2:2 vor 14.000 Zuschauer im Jahnstadion erzielten Noah Ganaus (27. Minute) und Dominik Kother (80.) die Treffer für die von Joe Enochs trainierten Regensburger, Robin Heußer (66.) und John Iredale (71.) trafen für Wehen Wiesbaden.
Damit erspielten sich die Gäste eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Donnerstag (ab 20.30 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau). Dann steht auch wieder Gästetrainer Nils Döring an der Seitenlinie, der das Spiel in Regensburg wegen einer Rot-Sperre von der Tribüne aus verfolgte.
"Die Situation auf der Tribüne war sehr ungewohnt, ich kann mir Schöneres vorstellen", sagte er zu seiner passiven Zuschauerrolle in Regensburg: "Ich freue mich, am Dienstag wieder unten zu stehen." Döring erwartet einen weiteren harten Relegations-Kampf, der dann sogar bis ins Elfmeterschießen gehen könnte. "Es wird ein Spiel auf Messers Schneide", sagt Döring.
Schwache erste Hälfte in Regensburg
Das ließ sich im Hinspiel bereits beobachten: Zu Beginn taten sich beide Teams enorm schwer, agierten hochnervös und ließen ihre Zweitligatauglichkeit vermissen. Die Fehlpassquote war enorm hoch, es fehlte an Schwung und durchdachten Aktionen. Das Spiel war geprägt von langen Bällen in die Spitze, die dort nur selten einen Abnehmer fanden. Stattdessen: viel Stückwerk, viele Zweikämpfe, Standards blieben harmlos.
Die erste halbwegs gelungene Aktion gab es nach 25 Minuten. Da fasste sich Regensburgs Kother mal ein Herz und brachte nach einer schönen Einzelleistung zumindest mal einen Abschluss zustande.
Regensburg trifft gegen Wiesbaden
Doch das schien der Startschuss zu sein, denn wenig später zappelte der Ball im Wiesbadener Tor. Und wieder war Kother beteiligt. Denn der schickte mit einem Steckpass in den Strafraum Ganaus auf die Reise, und der Stürmer ließ sich frei vor dem Tor diese Chance nicht nehmen und überwand Wiesbadens Torhüter Florian Stritzel. Von den Gästen war das allerdings auch sehr schlecht verteidigt, Martin Angha rutschte im Zweikampf mit Kother weg.
Danach nahm die Partie zumindest Fahrt auf. Regensburg wurde selbstbewusster, die Gäste hielten dagegen. Wer jetzt aber dachte, das Spiel werde besser, der wurde enttäuscht. Vor allem der Zweitligist enttäuschte auf ganzer Linie.
Torschütze Noah Ganaus jubelt mit seinen Mitspielern von Jahn Regensburg über seinen Treffer zum 1:0
Wehen Wiesbaden stellt um und dreht das Spiel
Zur zweiten Halbzeit stellten die Gäste auf eine Viererkette um und übernahmen das Kommando. Die Folge: mehr Ballbesitz, mehr Präsenz. Und sie hatten auch die erste Chance. Nach einem Freistoß von der rechten Seite - Louis Breunig hatte Thijmen Goppel umgesenst - musste sich Regensburgs Torwart Felix Gebhardt bei einem Kopfball von Ivan Prtajin strecken.
Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. In einer unübersichtlichen Aktion im Regensburger Strafraum fand Heußer die Lücke und traf zum 1:1.
Und Wehen Wiesbaden legte nach. Bei einem Konter zog Prtajin aus 19 Metern ab, Gebhardt ließ den Flatterball nach vorn prallen, der kurz zuvor eingewechselte Iredale war zur Stelle.
Regensburgs Kother macht den Ausgleich
Regensburg steckte nicht auf. Bei einem schönen Angriff steckte Christian Viet den Ball links in den Sechzehner auf Kother durch, und der zog den Ball mit links ins lange Ecke. Danach gaben sich beide Teams in einem am Ende packenden Relegationsduell mit dem Remis zufrieden - in der Gewissheit, dass im Rückspiel noch alles drin ist.
Jahn-Trainer Joe Enochs kündigte einen großen Kampf seiner Regensburger Mannschaft im entscheidenden Rückspiel an: "Das wird ein heißes Spiel." Sein Glaube an den Aufstieg sei nicht gesunken, sondern vielmehr gewachsen: "Wenn man so eine erste Halbzeit spielt und so zurückkommt, das gibt der Mannschaft Mut. Wir haben gezeigt, dass wir mit Wehen Wiesbaden mithalten können."