
Gewinner des Spieltags Paderborn schlägt Nürnberg und springt in der Tabelle
Der SC Paderborn hat sich im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga zurückgemeldet und beim 1. FC Nürnberg einen verdienten 3:2-Auswärtssieg gefeiert (1:1). Dank Patzern der Konkurrenz springen die Ostwestfalen vom siebten auf den vierten Tabellenplatz.
Der SCP trotzte dabei einem Nürnberger Blitzstart durch Mahir Emreli (2. Minute). Tjark Scheller (20.), Ilyas Ansah (49.) und Sven Michel (77.) drehten die Partie für den SCP. Emreli traf in der Nachspielzeit noch zum Anschluss (90.+2).
Für Paderborn war es der erste Sieg nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und gleichzeitig der erste Sieg im ersten Spiel nach der Bekantgabe des Abschieds von Trainer Lukas Kwasniok im Sommer. Durch den Erfolg springt der SCP in der Tabelle von Rang sieben auf Rang fünf und ist punktgleich mit dem Tabellenvierten Elversberg.
Nürnbergs dritte Niederlage in vier Spielen
"Wir haben die ersten 15 Minuten verschlafen", sagte Kwasniok nach dem Spiel im Sportschau-Interview. "Aber danach haben wir das Spiel schon dominiert. Wir haben hinten gar nichts mehr zugelassen."
Für Nürnberg war es dagegen die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen. Als Tabellenachter liegt der FCN vier Punkte hinter dem Relegationsrang.
FCN übertölpelt den SCP
Dabei legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Der FCN begann nach dem emotionalen Sieg in Kaiserslautern griffig. Paderborn wirkte nach drei Niederlagen in Folge zurückhaltend.
Fast folgerichtig dauerte es nur 98 Sekunden bis zur Nürnberger Führung. Ein Pass in die Schnittstelle des Ex-Paderborners Julian Justvan reichte, um die SCP-Abwehr auszuhebeln. Emreli war frei durch, umkurvte Torwart Manuel Riemann und schob zum 1:0 ein (2.).
"Für uns war von Anfang an klar, dass wir Widerstände überwinden müssen", sagte SCP-Torschütze Ansah nach dem Spiel über den frühen Gegentreffer. "Und das haben wir gut geschafft".
Verletzung von Nürnbergs Castrop als Wendepunkt
Anstatt auf das zweite Tor zu gehen, überließ der "Club" in der Folge dem SCP den Ball. Nürnberg blieb aber griffig in der Verteidigung und erlaubte dem SCP keine gefährlichen Abschlüsse.
In der 18. Minute gab es jedoch einen emotionalen Dämpfer für die Hausherren. Jens Castrop knickte im Laufduell mit Raphael Obermaier mit dem rechten Knie weg und musste nach langer Behandlung mit einer Trage vom Feld getragen werden. Lukas Schleimer ersetzte ihn.
Nürnberg musste sich danach erst einmal neu sortieren und verlor auch an Intensität. Das bestrafte der SCP sofort. Nach einer Ecke von Obermaier köpfte Scheller aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (20.).
In der Folge verflachte das Spiel merklich. Gegen immer passiver werdende Nürnberger blieb Paderborn aktiver. Bis zur Pause sprang aber nichts Erwähnenswertes dabei heraus.
Ansah dreht die Partie für Paderborn
Das änderte sich nach der Pause schlagartig, denn dieses Mal war es der SCP, der mit dem ersten Angriff in Führung ging. Ansah bekam am Strafraumeck den Ball, zog in die Mitte und traf aus 17 Metern flach ins kurze Eck (49.).
Gemessen an den Spielanteilen war die Paderborner Fühung verdient. Der FCN war weiter auf der Suche nach der Intensität der ersten Minuten vor der Castrop-Verletzung.
Erst in der 73. Minute sendete der FCN mal wieder ein Lebenszeichen. Emreli verfehlte nach einer Flanke das Tor aus sechs Metern aber deutlich.
Paderborns Michel profitiert von Torwartfehler
Nürnberg schien aber noch einmal so etwas wie eine Druckphase aufbauen zu können - und legte sich dann den Ball quasi selbst ins Tor. Der eingewechselte Laurin Curda setzte sich auf der rechten Seite durch und passte den Ball scharf vor das Nünrberger Tor. FCN-Torwart Jan Reichert war eigentlich zur Stelle, ließ den Ball aber wieder los. Der ebenfalls eingewechselte Michel schaltete am schnellsten und drückte den Ball zum 3:1 über die Linie (77.).
Das Spiel schien damit entschieden. In der Nachspielzeit traf der FCN dann aber plötzlich doch noch. Nach einem Eckball von Justvan köpfte Emreli sein zweites Tor an diesem Tag. Der SCP musste jedoch nicht lange zittern, denn kurz darauf war Schluss.
Nürnberg in Düsseldorf, Paderborn gegen Elversberg
Nürnberg ist nächste Woche auswärts zum Samstagabendspiel in Düsseldorf gefordert (20.30 Uhr). Paderborn hat früher am Tag die SV Elversberg im direkten Aufstiegsduell zu Gast (13.00 Uhr).