Paderborn niedergerungen Beherzter Kampf bringt Lautern drei Punkte
Nach glücklicher Führung hat der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den SC Paderborn einen beherzten Abwehrkampf abgeliefert. Es lohnte sich: Die Punkte blieben beim 3:0 (1:0)-Sieg am Betzenberg. Die Tore für die "Roten Teufel" erzielten Ragnar Ache (30.) nach schwerem Patzer von Paderborns Keeper Pelle Boevink, Luca Sirch (89.) und Marlon Ritter (90.).
Hoch über der Stadt Kaiserslautern thront der Betzenberg - normalerweise eine schier uneinnehmbare Festung für Fußball-Auswärtsteams. Dies ist in dieser Saison etwas anders. Ganze zwei Punkte ergatterte der FCK in den ersten drei Heimspielen. Klar: Gegen den SC Paderborn sollte und musste endlich der erste Heimsieg der Spielzeit her.
Mit entsprechend hohem Einsatz begannen die "Roten Teufel" - sie trafen aber auf einen Gegner, der mit ähnlichen Mitteln dagegenhalten kann. Paderborn jedenfalls auch: Von der ersten Minute an hellwach mit ordentlicher Galligkeit gegen den Ball agierend. Was so etwas für ein Spiel bedeutet, ist klar: viel Einsatz, viele Zweikämpfe vor allem im Mittelfeld, wenig Torszenen.
Boevinks Patzer beschert Kaiserslautern die Führung
Die erste hatten die Paderborner, die zu Beginn eine Idee mehr Systematik in ihr Angriffsspiel brachten. In der 16. Minute traf Sebastian Klaas nach einer gelungenen Aktion freistehend aus 14 Metern das Tor nicht.
Dass der FCK dennoch in Führung gehen konnte, lag zum einen am miesen Pfälzer Rasen wie auch am Leichtsinn von Paderborns Keeper Pelle Boevink. Der blieb als letzter Mann mit dem Ball in einem Rasenloch hängen und verlor die Kugel an Ragnar Ache, der mühelos zum 1:0 ins leere Tor einschieben konnte.
"Wir haben's verbockt. Beim 0:1 erzielen wie mehr oder weniger ein Eigentor und vorne schaffen wir es nicht den Ball über die Linie zu drücken", sagte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok am Sportschau-Mirkofon.
Paderborn wirft den Turbo an
Man muss halt auch einmal Glück haben im Fußball - das hatte Lautern auch in der 38. Minute, als Paderborns Raphael Obermair auf der linken Seite plötzlich völlig blank gespielt war. Der Paderborner zögerte allerdings etwas zu lange mit dem Abschluss, sodass Lauterns Luca Sirch mit einer Monstergrätsche noch blocken konnte. Es blieb bei der knappen Führung zur Halbzeit.
Die Devise für Paderborn, das in der Tabelle ja ganz oben anzutreffen ist, war für den zweiten Abschnitt ohne Frage Offensive pur. Nach ein paar Minuten des Anlaufens schmissen die Ostwestfalen den Turbo an und schnürten die Gastgeber phansenweise über Minuten in deren Hälfte ein. Allein: Der FCK verteidigte seine knappe Führung mit Herz und allem Einsatz. Gleich mehrfach warfen sich die Verteidiger mit dem ganzen Körper in die Schussbahnen einschussbereiter Paderborner.
Paderborns Bilbija ans Lattenkreuz, Lautern kontert
In der 71. Minute musste aber auch das Glück noch einmal aushelfen: Nach Adriano Grimaldis Flanke köpfte Filip Bilbija aus sieben Metern ans rechte Lattenkreuz. Keeper Julian Krahl wäre hier nicht mehr herangekommen. Die Entscheidung fiel dann auf der anderen Seite: Nach wunderbarer Vorarbeit von Marlon Ritter staubte Sirch in der 89. Minute zum 2:0 ab. Die Partie war entschieden. Und Ritter setzte mit dem 3:0 den Deckel drauf (90.).
"Wenn du drei Tore schießt und keins bekommst, und das haben wir häufig zu Hause nicht geschafft, dann hast du auch ein Stück verdient gewonnen", sagte FCK-Trainer Markus Anfang der Sportschau.
Lautern in Düsseldorf, Paderborn in Köln
Kaiserslautern ist am nächsten Samstag im Topspiel in Düsseldorf gefragt (26.10., 20.30 Uhr). Der SC Paderborn reist einen Tag früher nach Köln (25.10., 18.30 Uhr).