Freitagabendspiel in Düsseldorf Magdeburger Sieg tritt in den Hintergrund
Angesichts der schrecklichen Ereignisse auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist der Sieg des 1. FC Magdeburg bei Fortuna Düsseldorf in den Hintergrund getreten. Im Stadion herrschten Entsetzen und Stille. Die Gäste gewannen in der 2. Fußball-Bundesliga mit 5:2 (1:2).
Isak Johannesson glich für die Gastgeber nach einer Viertelstunde aus, nachdem Martijn Kaars Magdeburg in Front geschossen hatte (11. Minute). Kurz vor der Pause erzielte Tim Rossmann die Führung für die Fortunen. Nach der Pause stellte Baris Atik (67.) den Ausgleich her, bevor wieder Kaars die erneute Führung (70.) der Gäste herstellte. Mo El Hankouri und Philipp Hercher schossen die Gäste spät endgültig zum Sieg (87., 90.+4). Doch über das Spiel sprach anschließend niemand mehr.
"Der Sport, der Fußball, gerät absolut in den Hintergrund, wenn man so eine Information bekommt. Das ist erschreckend, das ist beklemmend", sagte Düsseldorfs Kapitän André Hoffmann nach der Partie zur Sportschau, "und unserem Verein, wir als Fortuna, bleibt nichts anderes übrig, als unser Mitgefühl auszudrücken. Es ist eine Nachricht, die jegliche sportliche Analyse nicht zulässt."
Spieler oder Verantwortliche des 1. FC Magdeburg wollten sich zunächst nicht zu den schrecklichen Ereignissen äußern. Später am Abend veröffentlichte der Klub auf seiner Homepage ein Statement: "Wenn Fußball zur Nebensache wird – der FCM ist geschockt und in Gedanken bei den Betroffenen rund um die schrecklichen Ereignisse am Magdeburger Weihnachtsmarkt."
Magdeburgs guter Beginn
Wie sich das Spiel später entwickeln würde - das konnte zu Beginn der Partie noch niemand erahnen. Magdeburgs Führungstreffer hatte sich angekündigt: Zuerst musste Florian Kastenmeier im Tor der Hausherren in der achten Minute zweimal in größter Not gegen Philipp Hercher (25-m-Schuss) und Bryan Teixeira (Nachschuss aus fünf Metern) klären, nur ein paar Sekunden später war der Keeper dann aber machtlos. Silas Gnaka steckte den Ball rechts in den 16er durch auf Teixeira, der von dort scharf nach innen flankte. Kaars lief perfekt in Position und bugsierte den Ball mit einer Fluggrätsche ins Tor.
Um ein Haar hätte die Sachsen-Anhalter schnell erhöht: Nach einem Foul an Baris Atik zirkelte der Gefoulte den Ball aufs Tor, wieder musste Kastenmeier sein gesamtes Können zeigen.
Düsseldorf trifft bei der ersten Chance
Dann zeigte sich Düsseldorf gegen recht hoch stehende Gäste gnadenlos effizient. Tim Oberdorf spielte sich auf der rechten Angriffsseite schön durch, flankte passgenau auf den Kopf von Johannesson, der mit dem Kopf den Ausgleich erzielte.
Im Anschluss erspielten sich die Fortunen mehr Spielanteile und dadurch auch mehr Spielkontrolle. Und in der 42. Minute belohnte sich die Heimmannschaft - wieder mit einem schön zu Ende gespielten Angriff, diesmal aber über die linke Seite. Marcel Sobottka bediente den einlaufenden Rossmann, der aus kurzer Distanz links unten ins Tor der Gäste traf.
Schreckensnachricht macht die Runde
Nach der Pause zog sich das Gastteam von Christian Titz etwas zurück. Die Partie verlief ausgeglichen, bis die Schreckensnachricht vom Unglück auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt die Runde machte. Dort war ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Von diesem Moment an geriet das Geschehen auf dem Rasen sofort in den Hintergrund, die Gästefans waren still. Auch von Düsseldorfer Seite aus waren immer weniger Anfeuerungsrufe zu hören.
Baris Atik verwertete ein Zuspiel von Kaars zum Ausgleich, kurze Zeit später erhöhte erneut Kaars, der ein Zuspiel von Xavier Amaechi aus etwa sieben Metern nutze. In der Schlussphase verlor Düsseldorf zuerst Rossmann mit der Gelb-Roten Karte, dann setzte Magdeburg durch Mo El Hankouri und Philipp Hercher die Schlusspunkte.
Düsseldorf jetzt gegen Darmstadt, Magdeburg in Elversberg.
Nach der Winterpause spielt Düsseldorf erneut am Freitag, Gegner am 18. Spieltag ist der SV Darmstadt 98, Anstoß ist am 17.01.25 um 18.30 Uhr. Magdeburg spielt erneut auswärts, der SCM ist am 19.01.25 um 13.30 Uhr zu Gast bei der SV Elversberg.