Arbeitssieg in Münster Magdeburg entpuppt sich als Auswärts-Macht
Der 1. FC Magdeburg ist die erfolgreichste Mannschaft in der 2. Fußball-Bundesliga - was Auswärtsspiele betrifft. Bei Preußen Münster gab es bereits den sechsten Sieg in einem fremden Stadion. Baris Atik feierte beim 2:1 (1:1) sein Tor-Comeback in der 12. Minute. Nach dem Ausgleich von Joshua Mees (38.) köpfte Marcus Mathisen (54.) die Gäste in Top 5 der Liga.
Münsters Trainer Sascha Hildmann musste am Sportschau-Mikrofon die verdiente Niederlage anerkennen: "Magdeburg hat aus wenigen Möglichkeiten die Tore erzeilt und gezeigt, wie es gehen kann im Fußball." Seine Mannschaft habe es "hinten raus" nicht mehr geschafft, entscheidend nachzlegen.
Baris Atik trifft früh für Magdeburg
Für Atik war die Partie schon früh zu einer ganz besonderen geworden. Nachdem die Geduld des Offensivspielers in dieser Saison aufgrund von vielen Ausfällen mehrfach auf die Probe gestellt worden war, belohnte er sich erstmals für seine Bemühungen.
Nach einer Flanke von Jean Hugonet erzielte Atik, der Magdeburg 2021/22 mit 41 Torbeteiligungen fast im Alleingang in die 2. Liga geführt hatte, sein erstes Saisontor (12.).
Münsters Mees darf ganz frei einköpfen
Die Führung sorgte aber nicht dafür, dass die Gäste an Sicherheit gewannen. Bis zu diesem Moment kontrollierten sie das Spiel, auch in den ersten Minuten danach war der Ball vor allem in den Magdeburger Reihen - doch dann kam Münster deutlich besser rein. Der Aufsteiger erspielte sich in der Folge einige Halbchancen, so richtig gefährlich wurde es aber erst in der 38. Minute - dafür aber erfolgreich.
Joshua Mees brachte Münster mit seinem Kopfballtreffer zwischenzeitlich zurück ins Spiel.
Über wenige Stationen überbrückte Münster das gesamte Spielfeld und schließlich verwandelte Mees eine butterweiche Flanke von Charalambos Makridis aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Den hatte sich Preußen mit einer couragierten Leistung nach dem Rückstand zunehmend verdient.
Münster will Mathisens Tor schnell kontern
Nach der Pause machte Magdeburg dann aber wieder klar, warum es zur großen Spitzengruppe der 2. Liga gehört und Münster um den Klassenerhalt kämpft. Das Team von Trainer Christian Titz dominierte wieder und hatte durch Martijn Kaars, der jedoch zu unplatziert abschloss, die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs (53.).
Die folgende Ecke landete dann über Umwege bei Mohammed El Hankouri, dessen perfekt getimte Flanke Mathisen per Kopf zur erneuten FCM-Führung verwertete (54.). Münster ließ sich aber auch diesmal nicht aus der Fassung bringen, Mees vergab aber die große Chance auf den Ausgleich aus elf Metern (61.). Und auch Makridis schaffte es nach einem tollen Solo nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen (63.).
Rückkehrer Marcus Mathisen stand in der 54. Minute goldrichtig und erzielte per Kopf den Siegtreffer für den FCM.
Das Atik-Drama bei Magdeburg geht weiter
Dennoch gab es wenig später Frust auf Magdeburger Seite - weil sich Atik schon wieder verletzte. Der 29-Jährige fasste sich nach einer Aktion an den hinteren Oberschenkel und musste sich auswechseln lassen. Tor-Comeback, aber wieder draußen - jetzt lag es an seinen Kollegen, ihm immerhin noch den Sieg zu bescheren.
Kaars verpasste in der 84. Minute die große Gelegenheit, die Wahrscheinlichkeit darauf deutlich zu erhöhen, der Stürmer scheiterte wie wenig später Bryan Teixeira an Johannes Schenk im Preußen-Gehäuse (86.). Allerdings rächte sich das nicht, weil die Defensive relativ wenig Mühe mit der Schlussoffensive der Gastgeber hatte.
Magdeburg untermauerte damit seine Auswärtsstärke, feierte bereits seinen sechsten Sieg auf fremdem Platz und rückte in der Gesamttabelle auf Rang fünf vor. Münster bleibt dagegen Vorletzter und hat eine große Chance verpasst, sich im Abstiegskampf eine bessere Ausgangssituation zu verschaffen.
Münster in Berlin, Magdeburg gegen Paderborn
Münster ist am nächsten Spieltag in Berlin zu Gast (13.12., 18.30 Uhr). Magdeburg empfängt den SC Paderborn (14.12., 13.00 Uhr).