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Starke Offensivleistungen am 23. Spieltag "Tormaschinen" beeindrucken in der Elf des Spieltags
Es hat "geklingelt" in der 23. Runde in der Fußball-Bundesliga. Die Torjäger haben wild zugeschlagen. Sie stechen heraus in der Elf des Spieltags.
Tor - Finn Dahmen (FC Augsburg): Gegen ein dezimiertes Borussia Mönchengladbach war Finn Dahmen in der zweiten Halbzeit beschäftigungslos. In der ersten Hälfte sorgte er jedoch dafür, dass der FC Augsburg zu dem Zeitpunkt nicht schon in Rückstand lag. Gleich drei Mal kam Gladbach nach einer Ecke aus kürzester Distanz zum Abschluss, jeweils reagierte Dahmen blitzschnell. Als kurze Zeit später dann Robin Hack frei zum Abschluss kam, blieb Dahmen lange stehen und bewahrte den FCA abermals vor einem Rückstand. Die "Pause" im zweiten Durchgang hatte er sich damit redlich verdient.

Abwehr - Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund): Der Kantersieg der Borussia hat viel mit dem geplatzten Offensivknoten zu tun. Die Basis aber liegt erheblich weiter hinten: in der sicheren Abwehrarbeit und dem geordneten Spielaufbau. In beiden Disziplinen zeigte sich Schlotterbeck am Samstag absolut top. Im Zweikampf quasi unbesiegbar, dazu mit exakten, scharfen Pässen im Aufbau, die immer wieder mögliche Angriffskonstellationen schufen. Starke Leistung!

Abwehr - Bernardo (VfL Bochum): Seit drei Spielen ist Kellerkind VfL Bochum nun ungeschlagen. Ein entscheidender Faktor dabei: Die Abwehr der Ruhrstädter hat sich stabilisiert. Was ganz enorm mit der Leistungskurve von Bernardo zu tun hat. Der brasilianische Innenverteidiger liefert seit Wochen sehr starke Leistungen ab, war auch in Wolfsburg wieder Fels in der Brandung. Zweikampfstark und (fast) fehlerlos. Um ein Haar hätte ein fataler Rückpass von ihm, der beim Gegner landete, in der Anfangsphase zum Rückstand geführt. Keeper Horn parierte und half seinem Innenverteidiger. Der das in der Folge mit einer blitzsauberen Leistung gern zurückzahlte.
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Abwehr - Kiliann Sildillia (SC Freiburg): Der SC Freiburg erlebt einen goldenen Februar. Vier Siege, viermal stand die Null. Einer, der beinahe vom Hof gejagt wurde, blüht wieder auf: Kiliann Sildillia. In der Hinrunde kaum berücksichtigt, rutschte er Anfang Februar in die Startelf, weil andere verletzt ausfielen. Und plötzlich ist der Franzose ein ganz wichtiger Faktor: Stabil in der Defenive, dazu torgefährlich. Er traf sowohl gegen Bochum als auch mit einem Traumtor gegen Bremen jeweils zum 1:0 und hat damit derzeit einen großen Anteil daran, dass sich der Sport-Club auf gutem Weg Richtung internationalem Geschäft befindet.

Mittelfeld - Aleksandar Pavlovic (Bayern München): Gegen Celtic Glasgow hatten die Bayern zuletzt defensiv einige Probleme. Was vor allem daran lag, dass sich die Hintermannschaft manchmal zu sehr nach vorn locken ließ. Gegen Frankfurt war die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen der Bayern erheblich besser. Was auch viel mit Verbindungsspieler Pavlovic zu tun hatte. Der junge Sechser bewegte sich enorm schlau zwischen den Räumen, war immer anspielbereit und stopfte nach hinten immer wieder viele Löcher. Taktisch enorm stark!
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Mittelfeld - Michael Olise (Bayern München): Der junge Franzose hat sich einen Stammplatz in der Bayern-Startelf erarbeitet. Und das keineswegs nur wegen seiner Offensivqualitäten, die er auch gegen Frankfurt wieder mit dem Treffer zum 1:0 unter Beweis stellte. Nein, Olise steht auf der rechten Außenbahn auch defensiv seinen Mann, ist da absolut zuverlässig. Macht alle erforderlichen Wege mit nach hinten, seine Schnelligkeit ist ein ganz besonderer Trumpf.

Mittelfeld - Pascal Groß (Borussia Dortmund): Mit vier Torvorlagen avancierte Groß zum heimlichen Helden des Abends bei Dortmunds Gala gegen Union. Er befreite sich immer wieder geschickt aus Drucksituationen, schaltete sich konsequent in die Offensive ein und unterstrich eindrucksvoll, warum der neue Coach Nico Kovac ihm eine zentrale Rolle in seinem System zugedacht hat. Dabei wich Groß häufig auf die linke Angriffsseite aus, von der aus er effektiv die meisten Akzente setzte. Selten hat ein Mittelfeldspieler derart effektiv performt.
Mittelfeld - Vincenzo Grifo (SC Freiburg): Nach eher mauer Leistung und einem verschossenen Elfmeter auf St. Pauli hätte Freiburgs Trainer Schuster eigentlich Grund gehabt, Vincenzo Grifo gegen Bremen erst einmal draußen zu lassen. Er entschied sich anders - Grifo startete. Und zahlte zurück: Der Italiener leitete das wegweisende Traum-Fallrückziehertor von Kiliann Sildillia per Ecke ein, erhöhte per raffiniertem direkten Freistoßtor auf 2:0 und erzielte nach der Pause auch noch das 3:0, als er einen tiefen Lauf in den Strafraum per sauberer Direktabnahme veredelte.
Angriff - Amine Adli (Bayer Leverkusen): Es war der erste Startelf-Einsatz für Adli nach vier Monaten Verletzungspause. Im Oktober hatte er sich einen Wadenbeinbruch zugezogen. In Kiel stach er aus einer souveränen Leverkusener Mannschaft noch heraus. War an beiden Treffern maßgeblich beteiligt: Erzielte einen selbst, bereitete den anderen mustergültig vor. Und er warf sich furchtlos ins teils harte Getümmel: Führte von allen Leverkusenern die meisten Zweikämpfe. War dabei von den Kielern mit seiner individuellen Klasse eigentlich nie zu stoppen.
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Angriff - Serhou Guirassy (Borussia Dortmund): Das 6:0 gegen Union Berlin war wie ein Befreiungsschlag für Borussia Dortmund in der Bundesliga. Und es kam einer Explosion gleich, was Serhou Guirassy auf den Rasen zauberte. Gleich viermal netzte der Guineer ein - ein Kunststück, das im BVB-Dress zuletzt Erling Haaland im November 2020 bei Hertha BSC geglückt war. Sein Trainer Niko Kovac war da schon deutlich euphorischer und bezeichnete Guirassys Auftritt als "Weltklasse - mehr gibt es dazu nicht zu sagen".
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Angriff - Alexis Claude-Maurice (FC Augsburg): Noch nie hatte ein Spieler des FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga einen lupenreinen Hattrick erzielt. Alexis Claude-Maurice brauchte im Spiel bei Borussia Mönchengladbach nur 15 Minuten, um das zu ändern. Quasi im Alleingang schoss er den FCA mit seinen Treffern in der 55., 61., und 70. Minute zum 3:0-Sieg. Dabei zeigte er gleich eine ganze Palette an Qualitäten. Bei seinem ersten Treffer erkannte er den Raum im Strafraum perfekt, das zweite Tor erzielte er per Distanzschuss, beim dritten Streich wackelte er Julian Weigl im Strafraum aus. Eine runde Vorstellung.
Die Elf des 23. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de
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