Meister auch mit Defensivproblemen Leverkusener Sturmflaute reist zur TSG Kramarić
Andrej Kramarić hat sämtliche vier Tore der TSG Hoffenheim bislang geschossen und damit vier mehr als die Stürmer von Bayer Leverkusen. Vor dem Duell in Sinsheim plagen beide Mannschaften aber vor allem Probleme in der Defensive (Samstag ab 15.20 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau).
In der Regel öffnet der "Radegast Hall & Biergarten" samstags erst um 11 Uhr Ortszeit. Am Samstag (14.09.2024) wird eine Ausnahme gemacht, denn es gibt eine "Watchparty", und zu sehen sein wird ein Spiel aus der Fußball-Bundesliga.
Es ist die Partie des Deutschen Meisters Bayer Leverkusen bei der TSG Hoffenheim, die nach mitteleuropäischer Sommerzeit um 15.30 Uhr beginnt. In New York City ist es dann 9.30 Uhr, und daher öffnet die Location im Stadtteil Brooklyn eine halbe Stunde vor Anpfiff zur besten Frühstückszeit.
Leverkusens "Watchparty" in New York
Die "Watchparty" ist zum Abschluss der "Trophy Tour" geplant, auf der die Leverkusener den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des namensgebenden Bayer-Konzerns und allen Interessierten die Trophäen präsentieren, die in der vergangenen Saison gewonnen wurden, also die Meisterschale und der DFB-Pokal.
Es war eine Saison ohne Niederlage. Insofern ist der Zeitpunkt der Tour ein bisschen unglücklich gewählt, denn am Spieltag vor der Länderspielpause verloren die Leverkusener gegen eine Mannschaft, die unter dem Namen des Konzerns sogar einen Verein in New York betreibt.
Das 2:3 gegen RB Leipzig beendete eine Serie von zuvor 35 Bundesligaspielen ohne Niederlage. Sie war aus Sicht des Meisters ärgerlich, weil er mit 2:0 geführt und das Spiel auch weitgehend bestimmt hatte. Leipzig erwies sich aber als sehr effizient und erzielte drei Treffer aus vier Schüssen aufs Tor.
Boniface noch ohne Treffer bei zehn Schüssen aufs Tor
Die Quote war damit sogar noch ein bisschen besser als die bemerkenswerte Bilanz eines Spielers, dem die Leverkusener in Sinsheim begegnen werden. Andrej Kramarić brauchte nur sechs Schüsse aufs Tor, um seine vier Saisontreffer für Hoffenheim zu erzielen, also sämtliche der TSG.
Von einer solchen Effizienz ist Victor Boniface weit entfernt, denn bei dem Leverkusener Stürmer stehen null Treffer nach zehn Schüssen aufs Tor zu Buche. Dass er gegen die TSG neue Versuche starten darf, ist glücklich für ihn, denn gegen Leipzig traf er bei einem Fallrückzieher den Kopf seines Gegenspielers Amadou Haidara, der eine Gehirnerschütterung erlitt.
Flaute im Bayer-Sturm, aber vor allem Probleme in der Defensive
Boniface kam um eine Rote Karte herum, und das war die beste persönliche Nachricht für ihn in dieser Saison. In der vergangenen Spielzeit gelangen ihm 14 Tore, dazu gab er neun Vorlagen. Bislang steht in beiden Kategorien die Null.
Boniface steht allerdings auch nicht allein da mit seiner torlosen Bilanz, denn von den fünf Leverkusenern Treffern wurde noch keiner von einem Stürmer erzielt, so denn Florian Wirtz (zwei Tore) als offensiver Mittelfeldspieler geführt wird.
Die kurzzeitige Flaute im Sturm ist aber weniger das Problem des Meisters als Schwächen in der Defensive, die in der vergangenen Saison nur vereinzelt zutage traten. Insgesamt kassierte der Meister nur 24 Treffer, nun sind es nach zwei Spielen schon fünf. In der vergangenen Saison wurden nur sechsmal zwei und kein Mal mehr als zwei Tore zugelassen.
Zwei Spiele, vier Tore: Andrej Kramarić
Leverkusens Trainer Alonso könnte Mukiele bringen
"Wir müssen lernen aus diesen großen Fehlern", sagte Trainer Xabi Alonso, der in Sinsheim möglicherweise einen neuen Abwehrspieler in die Startelf stellt. Nordi Mukiele, früher bei Leipzig, wurde kurz vor Schließung des Transferfensters von Paris Saint-Germain ausgeliehen.
Er habe gut trainiert, sagte Alonso bei der Pressenkonferenz über Mukiele und hoffe, dass der Neuzugang schnell verstanden habe, "wie wir spielen wollen". Angesprochen auf die Defensive, sah der Trainer nicht das eine Problem, sondern Kleinigkeiten, die verbessert werden müssten.
Kramarić mit elf Toren in vergangenen neun Bundesligaspielen
Die TSG wurde sogar nach der Transferperiode noch aktiv und verpflichtete Christopher Lenz, der bis zum Sommer bei Leipzig unter Vertrag gestanden hatte. Lenz ist laut des sportlichen Leiters als "Alternative" für die Abwehr und damit einen Mannschaftsteil eingeplant, der chronisch Probleme hat. Unter Trainer Pellegrino Matarazzo kassierte die TSG in 51 Bundesligaspielen 92 Gegentreffer. Nur dreimal gelang dem Gegner kein Treffer.
Aufsteiger Holstein Kiel gelangen zum Auftakt sogar zwei Tore in Sinsheim, aber das bügelte die TSG Kramarić noch aus. Der Kroate traf saisonübegreifend elfmal in den vergangenen neun Spielen. Die "Watchparty" in Brooklyn muss vor allem ihn fürchten.