16. Bundesliga-Spieltag Ein starker Keeper und zwei Doppelpacker - die Elf des Spieltags
Moritz Nicolas hat die Bayern mit zwei Weltklasse-Paraden fast zum Verzweifeln gebracht. Und dann haben es noch zwei Doppelpacker geschafft - in die Elf des Spieltags.
Tor - Moritz Nicolas (Bor. Mönchengladbach): Mit einer Leistung wie der von Nicolas gegen die Bayern arbeitet ein Fußballer an seinem Legendenstatus: Da war zuerst dieser Riesenreflex mit dem Fuß gegen Thomas Müller (23.), dann seine Parade gegen den Goretzka-Schuss (84.) und in der Nachspielzeit erneut eine unglaubliche Reaktion gegen Serge Gnabry. Gladbachs Keeper konnte nur mit einem Elfmeter überwunden werden, zeigte ansonsten eine Weltklasse-Leistung.
Mönchengladbachs Moritz Nicolas in Aktion
Abwehr - Anthony Caci (1. FSV Mainz 05): Wenn ein Defensivspieler es wegen seiner Offensivaktionen in die Elf des Spieltags schafft, dann kann das mehrere Gründe haben: Entweder lässt der gegnerische Angriff Qualität und Gefahr vermissen oder die Abwehrkollegen haben die Sache so gut im Griff, dass sich Räume ergeben. Beides war für Mainz gegen Bochum der Fall, und Caci, wie auch sein linkes Pendent Phillipp Mwene, nutzten diese Räume. Allerdings war Cacis Traumpass auf Burkardt zum 1:0 ein Gedicht, und um ein Haar hätte der Franzose seine sehr gute Leistung noch selbst mit einem Tor belohnt. Der Ball landete aber am Außennetz.
Anthony Caci aus Mainz in Aktion
Abwehr - Willi Orban (RB Leipzig): Der Kapitän der Leipziger überzeugte beim 4:2-Sieg über Werder Bremen als wichtige Stütze in der Abwehrkette. Er hatte die meisten Ballkontakte aller Akteure auf dem Feld und gewann starke 71 Prozent seiner Zweikämpfe. An den beiden Gegentoren trug er im Grunde keine Schuld. Beinahe hätte Orban sogar nach einem Freistoß selbst getroffen, er spitzelte die Hereingabe aber knapp vorbei.
Leipzigs Willi Orban im Kopfball-Duell mit Bremens Marvin Ducksch
Abwehr - Christian Günter (SC Freiburg): Der Capitano der Breisgauer kann's einfach. Sein Treffer zum 2:0 lässt die Bewunderer der feinen Freistoßtechnik einfach nur mit der Zunge schnalzen: an die Unterkante der Latte - und drin.
Freiburgs Christian Günter in Aktion
Mittelfeld - Joshua Kimmich (Bayern München): Der Nationalmannschafts-Kapitän ist unter Coach Vincent Kompany wieder der Ankerspieler im Spiel des Rekordmeisters. Von seiner Vertragsverlängerung erhoffen sich die Münchner ein Signal an andere Spieler, deren Kontrakte auslaufen - allen voran Jamal Musiala. In Mönchengladbach war Kimmich Dreh- und Angelpunkt des Münchner Spiels, 129 Ballkontakte sprechen eine eindeutige Sprache. Seine absolvierten 13 km während der Partie unterstreichen, dass der 29-Jährige nach vorne will - und nach vorne geht.
Bayerns Joshua Kimmich führt einen Eckstoß aus
Mittelfeld - Michael Olise (Bayern München): Den Franzosen gut zu verteidigen, ist fast nicht möglich. Olise kommt mit Tempo, ist dribbelstark und haut sich rein: Von seinen 33 Zweikämpfen in Gladbach hat der Flügelspieler 76 Prozent für sich entscheiden können. Er hat immer das Auge für den Mitspieler - und holte geschickt den Elfmeter heraus, der zum einzigen Tor des Abends avancierte. Sein Tordrang ist groß, noch hapert es aber bei der Abschlussgenauigkeit. Wenn das auch noch funktioniert, dann haben Leroy Sané und Serge Gnabry als Flügelspieler einen noch schwereren Stand.
Bayern Münchens Michael Olise in Aktion
Mittelfeld - Frans Krätzig (1. FC Heidenheim): Die Bayern-Leihgabe könnte zu einem extrem wichtigen Faktor im Kampf um den Klassenerhalt für die Truppe von Frank Schmidt werden. Krätzig zeigte sein großes Talent im offensiven Mittelfeld von Beginn an. Die erste Torchance verwertete der 21 Jahre alte Krätzig eiskalt. Obwohl Union Berlin über weite Phasen der ersten Spielhälfte die bessere Mannschaft war, machte eben jener Krätzig den Unterschied.
Heidenheims Frans Krätzig während des Spiels gegen Union Berlin
Mittelfeld - Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt): Sein Auftritt gegen den FC St. Pauli war einmal mehr ein Beweis dafür, dass der Ägypter eine große Bereicherung für Eintracht aber auch für die Bundesliga ist. Sollte das Spiel auf St. Pauli wirklich sein vorerst letzter Bundesliga-Einsatz gewesen sein, wäre sein Wechsel nach Manchester ein echter Verlust. Obwohl Wechselgerüchte immer Unruhe bedeuten, blieb der 25-Jährige extrem cool und brachte mit seinem Treffer die Hessen gegen seinen Ex-Verein auf die Siegerstraße. Dementsprechend verzichtete Marmoush auf große Jubelgesten - abgezockt und fair.
Frankfurts Omar Marmoush bejubelt verhalten sein Tor
Angriff - Jonny Burkardt (1. FSV Mainz 05): Vor der Partie machte Sportdirektor Niko Bungert im SWR-Hörfunk klar, dass der Angreifer aktuell nicht verkäuflich sei. Und Coach Bo Henriksen sagte nach der Partie gegen den VfL Bochum: "Er liebt den Verein, wir lieben Jonny. Ganz einfach." - Und warum sagte der Trainer das? Weil Burkardt jetzt Bundesliga-Rekordtorschütze der 05er ist: Seine beiden Treffer ließen ihn Karim Onisiwo überflügeln, der auf 33 Tore kommt. In der aktuellen Verfassung sind vom blonden Stürmer noch einige weitere Tore erwarten - und angesichts des Mainzer Höhenflugs nächste Saison noch einige mehr in Europa.
Mainzs Jonathan Burkardt bejubelt seinen Treffer
Angriff - Patrik Schick (Bayer Leverkusen): Die Effizienz des Tschechen bleibt ein wichtiger Grund für die Stärke von Bayer Leverkusen. Als es nach 19 Minuten bereits 3:1 für Leverkusen gegen Borussia Dortmund stand, hatte die Werkself alle drei Torchancen in Zählbares umgewandelt - und zwei Tore hat der Schlaks dabei selbst erzielt. Schick kann also nicht nur "spät", wie so oft in der Meister-Saison, sondern auch "früh".
Patrik Schick von Bayer 04 Leverkusen jubelt nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Dortmund.
Angriff - Xavi Simons (RB Leipzig): Der Niederländer ist so wertvoll für die Sachsen! Mit seinem ersten Auftritt nach fast drei Monaten Verletzungspause hat der Flügelflitzer bewiesen, dass er eine Art Europapokal-Versicherung für RB sein kann. Seine beiden Treffer bewiesen zweierlei: eine hervorragende Technik und einen enormen Tordrang. Zudem ist der 21-Jährige eine Bank im Spiel der Leipziger: Seine Passquote von über 90 Prozent bedeuten Leipziger Bestwert gegen Bremen.
Leipzigs Xavi Simons freut sich über seinen Treffer zum 2:1
Die Elf des 16. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de:
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