Von Leipzig überrannt BVB-Klatsche - ein Schuss vor den Bug vor Paris
Borussia Dortmund hat in Leipzig eine schwere Packung kassiert. Was vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris aber keine Aussagekraft haben soll. Das betonen sie jedenfalls beim BVB.
Julian Brandt ist bei Borussia Dortmund eher nicht als Lautsprecher bekannt. Nach der herben 1:4-Klatsche, die Borussia Dortmund am Samstag (27.04.2024) in Leipzig bezog, nahm der BVB-Offensivmann aber kein Blatt vor den Mund. Es sei ein "Schlag auf's Maul" für sein Team gewesen, befand der 27-Jährige und stellte fest: "Die Leipziger hatten ja gefühlt 45 Torchancen. Wir haben sie regelrecht eingeladen."
Borussia Dortmund war den Rasenballsportlern so richtig auf den Leim gegangen. Nach früher Führung durch Jadon Sanchos Zaubertor (20. Minute, herrlicher Schlenzer in den Winkel) und dominanter Anfangsphase ging es für den BVB nach Lois Opendas schnellem Ausgleichstor (23.) dahin.
Klassisch in Konter gelaufen
Weiter mit einer offensiven Grundausrichtung ausgestattet, liefen die Dortmunder den mit blitzschnellen Spielern besetzten Leipzigern regelrecht ins offene Messer. Der quirlige Xavi Simons, der Leipzigs Ankerspieler war, konnte als Gestalter schalten und walten wie er wollte.
Das tat Xavi genüsslich: Stieß entweder selbst mit Ball am Fuß in die brüchige BVB-Defensive oder verteilte die Bälle geschickt an Openda und den ganz vorn platzierten Benjamin Šeško. So ergaben sich für RB Torchancen en masse, die Niederlage hätte für den BVB, der offensiv ebenfalls einige sehenswerte Aktionen hatte, durchaus höher ausfallen können.
Jetzt kommt Kylian Mbappé
Die Anfälligkeit für Konter sollte gerade mit Blick auf das nächste Highlight der Dortmunder ein Alarmzeichen sein. Immerhin geht es am kommenden Mittwoch (01.05.2024) im heimischen Fußballtempel gegen das Starensemble von Paris St. Germain (hier live im Audiostream und im Live-Ticker) - mit dem vielleicht derzeit weltbesten Konterspieler: Kylian Mbappé. Es ist das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale. Da sollte bestenfalls nach dem Spiel in Sachen Gegengtreffern die Null stehen.
Julian Brandt weiß das natürlich ganz genau: "Es ist ein Problem, wir schenken in dieser Saison dem Gegner viel zu viele Torchancen." Andererseits sieht Brandt gerade in diesen Tagen auch zwei völlig unterschiedliche BVB-Welten: "Ich habe schon seit einer Woche das Gefühl, dass sich der Fokus auch im Umfeld in Dortmund ein bisschen gewandelt hat. Ich glaube, dass der Fokus mittlerweile auch bei Paris lag", sagte Brandt.
Sechs Stürmer auf dem Feld
Davon wollte sein Trainer, der in der Schlussphase in Leipzig mit Brandt, Niclas Füllkrug, Marco Reus, Jamie Bynoe-Gittens, Youssoufa Moukoko und Jadon Sancho sage und schreibe sechs Stürmer auf dem Rasen hatte, aber gar nichts wissen. "Wir haben Paris vor dem Wochenende überhaupt nicht thematisiert. Das machen wir erst ab morgen, wenn wir nach der dringend nötigen Regeneration mit der Spielvorbereitung für Mittwoch beginnen", sagte Terzic.
Insgesamt kribbelt's beim Coach vor den jetzt kommenden Aufgaben in der "Crunch time", die nun ansteht: "Wir freuen uns einfach auf die Chance, ins Finale der Champions League einziehen zu können", sagt Terzic.