Drei Spitzentreffen Bundesliga - Topteams bleiben fast unter sich
Topspiele in der Bundesliga am 14. Spieltag: Dortmund und Leipzig treffen aufeinander, die Bayern müssen nach Frankfurt. Der attraktivste Fußball könnte aber woanders geboten werden.
Wenn bei Bayern München ein Café-Gespräch zum dicksten Thema der Woche wird, dürfte klar sein: Es war nichts los. Während sich ein Großteil der Bundesliga-Konkurrenz im Achtelfinale des DFB-Pokals herumquälte und Trainer Thomas Tuchel die Vereinsikone Bastian Schweinsteiger bei Kaffee und Wasser zum Gespräch traf, konnten die Akteure des deutschen Rekordmeisters mal die Füße hochlegen. Der Niederlage in Saarbrücken in der 2. Pokalrunde sei Dank.
Keine guten Nachrichten für Eintracht-Fans
So können Harry Kane und Kumpane am Samstag (15.30 Uhr) ausgeruht und voller Tatendrang bei Eintracht Frankfurt antreten. Das sind beileibe keine guten Nachrichten für die Eintracht-Anhänger, die angesichts der zunehmend blamablen Resultate ihres Teams in den vergangenen Wochen ohnehin schon voller Sorge in Richtung bayrischer Torfabrik geschaut haben dürften.
Das ganz sicher noch nicht verarbeitete 0:2, das die Eintracht nun ihrerseits in Saarbrücken ereilte, hat mal für richtig miese Stimmung bei den Hessen gesorgt. Die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Serie stieß Sportchef Markus Krösche besonders bitter auf, weil die Hessen dadurch leichtfertig eine Titel-Chance in dieser Saison verspielt haben. "Ich bin schon sauer, weil wir im Vorjahr im Finale waren und in dieser Saison auch wieder dorthin wollten", sagte Krösche.
RB Leipzig gegen ein schwarz-gelbes Bollwerk?
Während die Bayern womöglich leichtes Spiel mit einem destruktiven Gegner bekommen könnten, muss sich auch RB Leipzig auf ein Anrennen gegen ein Abwehrbollwerk gefasst machen. Nur hätten die Ostdeutschen noch vor wenigen Wochen wohl niemals damit gerechnet, dass diese Abwehrwand einmal ein schwarzgelbes Farbmuster haben könnte.
Aber so ist das mittlerweile bei Borussia Dortmund. Die sportliche Leitung um Coach Edin Terzic scheint akzeptiert zu haben: "Wir können gegen die wirklich guten Teams der Liga spielerisch nicht mithalten." Ergo stellt sich die Borussia in derlei Spielen mittlerweile hinten rein - und hofft vorn auf den lieben Gott oder den schnellen Karim Adeyemi. Wenn dieser denn mal einen guten Tag hat. Was länger nicht mehr vorkam.
Topfußball am Sonntag
Der optisch ansehnlichste Fußballsport dürfte daher an diesem Wochenende in der Bundesliga erst im Sonntags-Frühspiel zu bewundern sein. Dann treffen der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen aufeinander. Jene zwei Mannschaften, denen das Spiel im Moment so richtig Spaß zu machen scheint. Und somit auch denjenigen Freude bereitet, die ihnen dabei zuschauen dürfen.
Der VfB von Trainer Sebastian Hoeneß ist das Team der Stunde - keine Frage. Das Offensivspiel der Schwaben läuft wie am Schnürchen. Wohl kein zweites Team der Liga ist derzeit in der Lage, so leicht und spielerisch derart viele torgefährliche Szenen herauszuspielen.
Offensiquartett des VfB - es läuft
Mit den beiden flinken Dribblern Chris Führich (links) und Silas (rechts) werden die Gegner von den Außenbahnen ausgehebelt - im Zentrum ernten dann die kreuzgefährlichen Serhou Guirassy und Deniz Undav die Früchte. Beide treffen im Moment schier nach Belieben. Hinzu kommt bei den Stuttgartern eine zunehmend sichere Abwehrarbeit, die von Chef-Abräumer Waldemar Anton dirigiert wird.
Mit diesem Paket dürfte auch Leverkusen seine Probleme bekommen. Aber wenn es derzeit einem Bundesliga-Team zuzutrauen ist, den VfB zu knacken, dann tatsächlich am ehesten den Leverkusenern um Trainer Xabi Alonso. Und die wissen genau: In den noch verbleibenden Wochen vor der Winterpause muss das Punktepolster so groß wie nur irgend möglich werden.
Sorge vor dem Afrika-Cup, Wirtz wohl einsatzfähig
Denn ab Januar müssen mit den beim Afrika-Cup beschäftigten Victor Boniface, Edmond Tapsoba und Odilon Kossonou gleich drei wichtige Stammspieler erst einmal ein paar Wochen lang durch andere ersetzt werden. Das ist aber etwas fernere Zukunftsmusik. Froh sind sie in Leverkusen jetzt erst einmal, dass Florian Wirtz da ist.
Und dass er voraussichtlich nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im Pokalspiel gegen Paderborn (3:1) wohl schon am Sonntag wieder einsatzfähig sein dürfte. "Es scheint nicht so schlimm zu sein. Wir hoffen, ihn am Sonntag einsetzen zu können", sagte Alonso.