Kleindienst und Plea nicken ein Gladbachs Kopfballspezialisten eine Nummer zu groß für Kiel
Borussia Mönchengladbach hat mit recht traditionellen Mitteln den fünften Sieg in den vergangenen sechs Heimspielen in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Beim 4:1 (3:1) gegen Holstein Kiel waren hohe Bälle der Schlüssel zum Sieg. Tim Kleindienst (1. Minute) und Alassane Plea (43.) trafen per Kopf, Robin Hack (19.) mit einem Lupfer.
Nur 37 Sekunden waren gespielt, da hatte das Spiel schon die erwartete Richtung eingeschlagen. Gladbach konterte über die rechte Seite und Kleindienst verwertete eine butterweiche Flanke von Franck Honorat zur ganz frühen Führung. "Ich glaube, so früh habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getroffen", sagte der Torschütze nach der Partie im Sportschau-Interview.
Kiel verdeutlichte dabei schon wenige Augenblicke nach dem Anstoß, warum es im Schnitt fast drei Gegentreffer pro Partie kassiert. "Wir haben dem Gegner die Tore hergeschenkt und es ihm viel zu einfach gemacht, zu Chancen zu kommen. Wir wussten, was sie machen, aber haben es dann als Mannschaft einfach nicht gut verteidigt", sagte Lewis Holtby zur Darbietung der Kieler.
Gigovics Traumtor lässt Kiel nur kurz hoffen
In Mönchengladbach hatte der Aufsteiger seinen Schnitt schon nach den ersten 45 Minuten erreicht - und immer wieder waren es hohe Bälle, mit denen die Kieler gar nicht zurecht kamen. Kleindienst vergab zunächst noch nach einer Hereingabe von Rocco Reitz den Hochkaräter zum 2:0 (19.), doch dann ermöglichte ein langer Ball Hack die Möglichkeit, die Gladbacher Führung mit einem sehenswerten Lupfer auszubauen (19.).
Ein traumhafter Fernschuss von Armin Gigovic in den Winkel ließ Kiel doch noch vom Punktgewinn träumen (30.), doch allzu lange hielt die Hoffnung allerdings nicht. Honorat servierte per Ecke zum zweiten Mal, diesmal war Plea am kurzen Pfosten mit dem Kopf zur Stelle - 3:1 (43.).
Gladbachs Plea macht endgültig den Deckel drauf
In der zweiten Halbzeit passierte dann lange herzlich wenig. Erst nach 67 Minuten wurde es mal wieder brenzlig, Kiel meldete sich mit einer guten Offensivaktion. Moritz Nicolas konnte allerdings einen Schuss von Benedikt Pichler abwehren und den danach aufgrund eines vermeintlichen Handspiels geforderten Elfmeter bekamen die Gäste auch zurecht nicht.
Gladbach erhöhte danach doch noch das Bemühen, um die letzten Zweifel am Sieg zu beseitigen. Zunächst scheiterte Philipp Sander gegen seinen Ex-Klub noch per Freistoß (78.), doch kurz danach fiel das 4:1. Reitz bereitete diesmal flach vor und diesmal schloss Plea ebenfalls flach und mit dem Fuß ab (79.).
Durch den ungefährdeten Sieg haben die Gladbacher wieder den Anschluss an das Rennen um die europäischen Plätze hergestellt, der Rückstand beträgt nur noch einen Zähler. Kiel hat dagegen mit fünf Punkten nur das Glück, dass die unmittelbar davor platzierten Vereine bisher auch kaum punkten. "Man kann sagen, dass das ein Rückschritt war, weil wir die Gegentore zu einfach kriegen. Entwicklung kommt nicht auf Knopfdruck", sagte Kiel-Coach Marcel Rapp im Sportschau-Interview.
Gladbach in Hoffenheim, Kiel gegen Augsburg
Für Gladbach geht es zum letzten Spiel vor der Winterpause nach Hoffenheim (21.12., 15.30 Uhr). Zeitgleich spielt Kiel zuhause gegen Augsburg.