Die Finals 2023 Yannick Flohé toppt die Konkurrenz im Bouldern
Dritter deutscher Meistertitel für Yannick Flohé im Bouldern. Der Sportkletterer aus Essen hat bei den Finals 2023 den Titel geschnappt. Leander Carmanns ist der beste Speed-Kletterer.
Yannik Flohé ist nach 2018 und 2021 zum dritten Mal deutscher Boulder-Meister. Der 24-Jährige schaffte am Samstag (08.07.2023) bei vier Bouldern drei Tops und vier Zonen. Zweiter wurde Jan Hojer (zwei Tops, vier Zonen) vor Emil Zimmermann (ein Top, drei Zonen).
Die Routenbauer bei den Wettkämpfen in Duisburg sorgten für abwechslungsreiche Routen, die die Athleten immer wieder zum Grübeln brachten. Mal hatten die etwas kleineren und leichteren Kletterer Vorteile, an anderen Stellen benötigte man eine große Spannweite.
Flohé nutzt seine ganze Erfahrung
Kim Marschner etwa bezwang als einziger den ersten Boulder bis nach oben (Top), während es die anderen nur bis zur Zwischenmarkierung (Zone) schafften. Aber Marschner verletzte sich am zweiten Boulder und konnte wegen einer Schulterverletzung nicht weiter am Wettkampf teilnehmen.
Flohé, Weltmeister in der Kombination von 2021, nutzte schließlich seine ganze Erfahrung und setzte sich an die Spitze. Mit dem Erreichen der Spitze am letzten Boulder war klar, dass er den Titel sicher hat. Hojer, der seine internationale Karriere in diesem Jahr beendet hatte, schob sich mit einem Flash (Erreichen der Spitze in einem Versuch) noch auf den zweiten Platz nach vorne. Für den erst 19-jährigen Zimmermann war es die Premieren-Medaille bei den deutschen Meisterschaften.
Carmanns ist der schnellste auf dem Weg nach oben
Bei den Speed-Kletteren ging Gold an Leander Carmanns. Er konnte das Duell gegen seinen Trainingskollegen und Mitbewohner Linus Bader gewinnen. In neuer deutscher Rekordzeit von 5,299 Sekunden schlug er an der Spitze der 15-Meter-Wand an und ist nun erstmals Deutscher Meister. Bader verpasste durch die Finalniederlage einen möglichen Titel-Hattrick.
Rang drei ging an Dorain Zedler, der im kleinen Finale die schnellere Linie fand und nach 5,849 Sekunden anschlug. Da war Thorben Perry Bloem chancenlos.
Was ist der Unterschied in den Kletterdisziplinen?
Die einzelnen Kletterdisziplinen unterscheiden sich erheblich: Bei "Speed" geht es darum, eine Wand so schnell wie möglich zu erklimmen. Dabei wird parallel an zwei identischen Kursen gegeneinander geklettert. Insgesamt müssen 15 Meter mit 5 Grad Überhang überwunden werden. Beim "Bouldern" hingegen geht es technischer zu. Hier gibt es verschiedene Problemstellungen, die in möglichst wenigen Versuchen zu überwinden sind. Hier gibt es wegen der geringeren Höhe keine Sicherung, sondern Matten am Boden. Zudem gibt es mit "Lead" eine dritte Disziplin, es ist die Wettkampfform des traditionellen Sportkletterns. Dabei muss eine bestimmte Route in einer vorgegebene Zeit möglichst sturzfrei bezwungen werden. Wer am schnellsten ist oder am höchsten kommt, gewinnt.