Guidenetzwerk für Blinde und Sehbehinderte "Großer Stern des Sports" in Gold für LAC Eichsfeld
Der Lauf- und Ausdauersportclub LAC Eichsfeld aus Thüringen ist für seine Initiative "Guidenetzwerk Deutschland" mit dem "Großen Stern des Sports" in Gold 2023 ausgezeichnet worden.
Bundeskanzler Olaf Scholz überreichte die bedeutendste Auszeichnung für gesellschaftliches Engagement von Sportvereinen in Deutschland gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, und der Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Marija Kolak am Montag (29.01.2024) in Berlin. Der LAC Eichsfeld erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Guidenetzwerk Deutschland für blinde und sehbehinderte Menschen
Das Registrierungs- und Vermittlungsportal "Guidenetzwerk Deutschland" hilft blinden und sehbehinderten Menschen, einen Guide zum gemeinsamen Sporttreiben zu finden - ein bislang einmaliges Tool in Deutschland. In dem Netzwerk können sich blinde und seheingeschränkte Menschen melden, die einen Guide suchen. Gleichzeitig registrieren sich Guides, die bereit sind, beim Laufen oder Walken zu führen.
700 Guides für blinde und sehbehinderte Menschen registriert
Durch das Netzwerk konnten seit dem Start im Mai 2021 bundesweit bislang fast 250 blinde und seheingeschränkte Menschen eine Begleitung finden. Rund 700 Guides aus ganz Deutschland sind inzwischen registriert und stehen für eine Vermittlung zur Verfügung. Seit dem vergangenen Jahr wurden zusätzlich zum Walken und Laufen auch die Sportarten Ski Alpin und Ski Nordisch aufgenommen. Geplant ist zudem eine Erweiterung um Schwimmen und Radfahren.
Anerkennung und Respekt vom Bundeskanzler
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte: "Unsere Gesellschaft lebt von denen, die sich in Vereinen für den Sport engagieren - vor allen Dingen von den Ehrenamtlichen. Sie sind das Fundament. Sie leisten Großartiges! Daher meine Bitte an all diejenigen, die engagiert sind: Bleiben Sie es! Begeistern Sie noch mehr! Wir brauchen Sie!"
"Der Vereinssport in Deutschland lebt", sagte DOSB-Präsident Weikert angesichts der mehr als 1.100 Vereine, die sich mit ihren besonderen Engagements beworben hatten. "Die 17 Finalisten bei den 'Sternen des Sports' bilden nur die Spitze des Eisbergs - sie alle verdienen größten Respekt und ein riesiges Dankeschön."
"Die 'Sterne des Sports' sind ein inspirierendes Beispiel für die nachhaltige Verbindung von Sport und sozialem Engagement aus der Mitte unserer Gesellschaft. Sport fördert Respekt, Fleiß und Anerkennung. Werte, die wir in unserer Gesellschaft mehr denn je brauchen", sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak.
Turn-Klubb Hannover und BSG Feuerwehr Hamburg ebenfalls ausgezeichnet
Die Entscheidung über den Bundessieg bei den "Sternen des Sports" 2023 traf eine Expertenjury unter dem Vorsitz von DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze. Hinter dem LAC Eichsfeld wählte die Jury den Turn-Klubb zu Hannover auf den zweiten Platz. Der Verein aus Niedersachsen wurde für seine Initiative "Schwimmoffensive Hannover - eine Region lernt schwimmen" mit einem Preisgeld von 7.500 Euro bedacht.
Rang drei und 5.000 Euro gingen an die BSG Feuerwehr Hamburg. Die TFA-Sparte der Betriebssportgemeinschaft, die "Toughest Firefighter Alive", hatte sich mit dem Engagement "Einsatz für die Retter der Feuerwehr: Öffentlichkeitsarbeit und Erhalt sowie Ausbau der Einsatzfähigkeit" beworben.
Insgesamt hatten 17 Vereine - jeweils als Gewinner des "Großen Stern des Sports" in Bronze auf lokaler sowie des "Großen Stern des Sports" in Silber auf Landesebene - die Chance auf Gold. Die 14 weiteren Finalisten teilen sich den gemeinsamen vierten Platz und freuen sich über ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro.
Publikumspreis ebenfalls nach Eichsfeld in Thüringen
Auch der Publikumspreis ging an eine Person aus dem Verein des Bundessiegers: Juliana Löffler vom LAC Eichsfeld aus Thüringen erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Engagement im Rahmen der Initiative "Guidenetzwerk Deutschland".
Auf den zweiten Rang wurde Sebastian Bubner von der SG Eintracht Peitz aus Brandenburg gewählt. Platz drei ging an Lars Haupt vom SV Ludwigsdorf 48 aus Sachsen. Sie dürfen sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 bzw. 500 Euro freuen.
Mit dem Wettbewerb "Sterne des Sports" werden seit 2004 jährlich außergewöhnliche gesellschaftliche Aktivitäten in Sportvereinen gewürdigt. Zum 20. Mal wurden nachahmenswerte Initiativen aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz bei den "Sternen des Sports" ausgezeichnet.