Die Ära Norbert Loch endet Leitner übernimmt als Rodel-Bundestrainer: "Ich freue mich wahnsinnig"
Der designierte Rodel-Bundestrainer Patric Leitner tritt in große Fußstapfen. Nach dieser Saison übernimmt der Olympiasieger die Aufgaben von Norbert Loch. Der sammelte in seiner Amtszeit 22 Olympia- und 97 WM-Medaillen.
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die der 46-jährige Patric Leitner nach dieser Saison übernehmen wird. Der Olympiasieger von 2002 führt die deutschen Rodler als Bundestrainer zu den Olympischen Spielen 2026. Spiele, bei denen zwei Jahre vor Beginn noch unklar ist, auf welcher Bahn die Rodel- und Bob-Wettbewerbe überhaupt stattfinden werden.
Noch-Bundestrainer Norbert Loch ist sich sicher, dass Leitner der Richtige für seine Nachfolge ist: "Patric hat in seiner eigenen Karriere viele Höhen und Niederlagen einstecken müssen. Er hat dann zum Schluss seiner Karriere nochmal mit viel Kampf eine Bronzemedaille bei Olympia erreicht. Ich war selber damals schon Cheftrainer und ich konnte ihn über viele, viele Jahre beobachten, habe viel mit ihm zusammengearbeitet und er hat das Zeug dazu. Er ist vor allem fachlich sehr, sehr begabt."
Im ZDF-Interview erklärt Loch weiter, dass er seinem Nachfolger noch etwas Zeit zur Eingewöhnung geben möchte und ihm erstmal noch zur Seite stehen wird: "Ich werde ihn natürlich noch etwas unterstützen, bei organisatorischen Dingen, aber er wird den Hut aufhaben."
Leitner ist bereit
Auch Leitner meldete sich bereits persönlich zu Wort: "Ich freue mich wahnsinnig, das wird eine reizvolle Aufgabe werden. Ich bin bereit", sagte der frühere Doppelsitzer. "Das ist ein Entschluss, der nicht von heute auf morgen gefasst worden ist. Ich habe ein gutes Team um mich herum, die alle miteinander ziehen."
Vor allem aber zog er den Hut vor der Leistung von Norbert Loch, der ja auch schon Teil seines Trainerteams war: "Der Norbert hat seinen Ruhestand verdient. Wir alle sind ihm zu Dank verpflichtet. Die ganze Mannschaft und auch ich."
Nach Olympiagold als Athlet auch Olympiagold als Trainer?
Der gebürtige Berchtesgadener Patric Leitner gewann als Aktiver im Doppel mit Alexander Resch sieben Mal den Gesamtweltcup. Er feierte vier Weltmeister-Titel, sein größter Erfolg aber war Olympia-Gold 2002 in Salt Lake City, 2010 in Vancouver fuhr er nich einmal zu Olympia-Bronze.
Nach seiner aktiven Karriere legte Leitner die Trainerprüfung an der Sporthochschule in Köln ab, zuletzt war er im deutschen Rodelverband als Bundesstützpunkt-Trainer Berchtesgaden im Einsatz.
Einen großen Teil des deutschen Rodel-Teams kennt Leitner also bereits sehr gut. So trainieren unter anderem Tobias Wendl, Tobias Arlt, Anna Berreiter und Felix Loch am Stützpunkt Berchtesgaden. Letzterer zeigte sich schon in Altenberg als großer Fan des Nachfolgers seines Vaters: "Da sind wir dann sehr, sehr gut aufgestellt. Da haben wir einen sehr, sehr guten Nachfolger. Da mache ich mir keine Sorgen über die nächsten Jahre."
Erst Genesung, dann Loch-Nachfolge
Bis Leitner so richtig durchstarten kann, muss er sich aber noch ein bisschen gedulden, denn aktuell liegt er mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus. Er hatte sich beim Badminton-Spielen mit der Mannschaft in einer Altenberger Sporthalle verletzt.
Nur ein kleiner Rückschlag für Leitner, bevor er sich dann aufmacht, die großen Fußstapfen von Norbert Loch zu füllen.