Volleyball-Nations-League Teenagerin Grozer soll helfen im Kampf um Olympia
Die Chance auf Olympia ist nur noch klein für Deutschlands Volleyballerinnen - jetzt soll Leana Grozer in der Nations League helfen.
Deutschlands Frauenteam müsste in der Weltrangliste von Platz zwölf auf zehn klettern, um noch zu den Sommerspielen 2024 in Paris fahren zu dürfen. Nötig dafür ist eine sehr erfolgreiche zweite Woche in der Nations League in Arlington (USA), angefangen mit der Partie gegen die Türkei am Mittwoch (29.05.2024).
"Die Ausgangslage für das Olympia-Ticket ist natürlich nicht ganz so rosig, wir haben punktemäßig immer noch einen großen Rückstand auf die Niederlande und Kanada, aber wir wollen nochmal alles raushauen", sagte Kapitänin Anna Pogany laut Deutschem Volleyball-Verband. Sehr wichtig wird das direkte Duell mit Kanada (Donnerstag), darauf folgen die Spiele gegen Polen (Freitag) und Bulgarien (Montag).
Strubbe und Drewniok nicht dabei
Schwer wiegt der Ausfall von Monique Strubbe, die verletzungsbedingt ausfällt. "Das ist für uns sehr bitter, sie war in Topform", sagte Bundestrainer Alexander Waibl. Er muss auch auf Kimberly Drewniok verzichten, sie fehlt aus persönlichen Gründen. Neu ins Team rücken Emilia Weske und überraschend auch Leana Grozer.
Die Tochter von Volleyball-Legende Georg Grozer (39) ist erst seit gut einem Monat 17 Jahre alt und hat gerade ihre erste Bundesliga-Saison absolviert. Mit dem SSC Palmberg Schwerin wurde sie Vizemeisterin hinter Titelverteidiger MTV Stuttgart.
Georg Grozer mit Tochter Leana am 13.10.2015
Debüt schon mit 16
Bereits Ende Juni 2023 hatte Grozer als 16-Jährige für Deutschland debütiert - beim 3:1-Sieg in der Nations League gegen die Dominikanische Rebublik. Der damalige Bundestrainer Vital Heynen bemühte sich, die Erwartungen zu dämpfen. "Leana ist hier zum Lernen. Es ist ein Schritt in einer Entwicklung. Sie ist jemand, der in vier, fünf, sechs Jahren ganz wichtig sein kann für die Nationalmannschaft."
Jetzt, nicht einmal ein Jahr später, folgt die nächste Lernphase im Nationalteam - vielleicht sogar mit Einsätzen in entscheidenden Spielen. Leanas Nachname Grozer ist so klangvoll wie kaum ein anderer im Volleyball. Schon ihr Opa Georg senior war Nationalspieler für Ungarn und Deutschland, ihre Tante Dora spielte Bundesliga, ihr Onkel Tim auch. Und ihr schlaggewaltiger Vater prägt das Nationalteam seit 20 Jahren.
Georg Grozer: "Trägt unseren Namen mit Würde"
"Sie trägt unseren Namen mit Würde und Stolz und versucht zugleich, sich ihren eigenen Namen zu machen", sagte Georg Grozer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Unglaublich, wie viel Liebe sie für unseren Sport hegt."
Leana selbst äußerte sich ähnlich gegenüber dem NDR. "Wir lieben einfach den Sport. Ich glaube, das ist das Geheimnis, dass wir mit Herz aufs Feld gehen."
Schlechter Start in Nations League
Optimismus kann das Nationalteam gut gebrauchen, denn in der ersten Woche der Nations League gelang nur ein Sieg in vier Spielen. Die kommenden Aufgaben werden nicht leichter. "Wir stehen vor einer sehr interessanten Woche, wir spielen wieder gegen drei sehr gute Teams in kurzer Zeit", sagte Bundestrainer Waibl. Besonders den Teams aus Polen und Kanada bescheinigte er eine gute Form.