Alt-Stars vor neuen Aufgaben Messi, Benzema und Co. - Das (Ab-)Wandern der Legenden
In diesem Sommer werden mehrere Top-Stars im hohen Alter ihre Klubs verlassen. Zlatan Ibrahimovic hört auf, bei Lionel Messi und weiteren Spielern ist die Zukunft ungewiss.
Der Fußball wird um eine Attraktion ärmer, der europäische Fußball sogar um mindestens zwei, vielleicht werden sogar drei der größten Stürmer der Geschichte des Sports in der nächsten Saison nicht mehr auf diesem Kontinent zu sehen sein. Ein Jahr nach dem Wechsel von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr FC (Saudi-Arabien) suchen viele weitere Stars im hohen Fußball-Alter nach einer neuen Aufgabe. Manche sind schon fündig geworden, manche sind noch auf der Suche, einer macht gar nichts mehr.
Ibrahimovic macht Schluss
Derjenige, der dem Fußball "Ciao" sagt, ist Zlatan Ibrahimovic. Nach 827 Pflichtspielen in Schweden, den Niederlanden, Italien, Spanien, Frankreich, England und den USA, in denen er 496 Tore erzielte und 204 Treffer vorbereitete, macht der 41-Jährige Schluss. Beim AC Mailand wurde der Schwede am Sonntag (04.06.2023) verabschiedet und verkündete im Anschluss: "Heute war mein letzter Tag als Fußballprofi."
Ibrahimovic stand für Spektakel - auf und neben dem Platz. Sein Treffer per Fallrückzieher aus 25 Metern gegen England im Jahr 2012 wird für immer eines der schönsten Tore der Fußball-Geschichte sein. In 122 Länderspielen für Schweden traf er 62 Mal. Seine Sprüche ("Du glaubst an Jesus, dann glaubst du auch an Zlatan") haben einen ähnlichen Legendenstatus. Nun wird Ibrahimovic aber Privatier.
Messi arbeitet an der Barca-Rückkehr - oder geht es in die Wüste?
Bei Lionel Messi ist es noch nicht so weit. Auch der siebenfache Weltfußballer steht aber vor einer neuen Aufgabe, er weiß nur bislang nicht, wie die aussehen wird. Aber Messi hat offenbar einen Wunsch - zum FC Barcelona zurückzukehren. 2021 verließ der 35-Jährige seinen Jugendklub, weil eine Vertragsverlängerung an den finanziellen Problemen des Vereins scheiterte. Messi ging zu Paris St. Germain, wurde da nie so wirklich glücklich und könnte in der nächsten Saison wieder für Barca spielen.
Am Montag kursierte ein Video in den sozialen Medien, in dem sich Messis Vater und Berater Jorge mit Klub-Präsident Joan Laporta trifft. "Ich weiß noch nichts", sagte Jorge Messi anschließend in einem von spanischen Medien verbreiteten Video, in dem er von mehreren Journalisten bedrängt wurde. Auf die Frage, ob Barca die bevorzugte Option seines Sohnes sei, antwortete Messi Senior: "Ja." Er selbst würde "es lieben", es hänge jedoch "von sehr vielen Dingen" ab.
Es geht wieder um Finanzen, denn Barca ist noch immer hochverschuldet und hat die heimische La Liga im Nacken, die das Transfergebahren des Klubs genau kontrolliert. Deswegen gibt es noch ein großes Fragezeichen hinter der Messi-Rückkehr. Derweil hofft Saudi-Klub Al-Hilal, den argentinischen Katar-Weltmeister mit dem ganz großen Geld locken zu können, von einem Jahresverdienst von 400 Millionen Euro berichten ausländische Medien übereinstimmend. Ein weiterer Interessent ist Inter Miami, das schon lange als möglicher Arbeitgeber in Messis Zukunft gilt.
Benzema folgt dem Ruf des großen Geldes
Die Scheichs haben den Wunsch, dass Messi ein Jahr nach Ronaldo nach Saudi-Arabien wechselt. Ein weiterer Weltfußballer wird dies auf jeden Fall machen. Karim Benzema steht laut Medienberichten vor einem Wechsel zu Al-Ittihad FC, der größte Teil der Vertragsunterlagen soll sogar schon unterschrieben sein. Von einem Kontrakt bis 2025, der Benzema 200 Millionen Euro an Gesamtgehalt bringen soll, ist die Rede.
Erst am Sonntag hatte der Franzose seinen Abschied von Real Madrid nach 14 Jahren erklärt. "Es war eine Überraschung, aber es ist Teil des Umbruchs. Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen und er sagte mir, dass er uns verlassen wird. Wir müssen seine Entscheidung akzeptieren. Er hat sich das Recht verdient, selbst zu entscheiden und wir danken ihm für alles, was er für den Verein getan hat", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti. In insgesamt 648 Pflichtspielen schoss Bezema 354 Tore für die "Königlichen".
Auch Lloris, Ramos und di Maria auf der Suche
Neben den drei Stürmer-Legenden gibt es aber noch weitere Spieler, die in den finalen Jahren ihrer glorreichen Karrieren noch eine neue Aufgabe angehen wollen. Der französische Nationaltorwart Hugo Lloris informierte die Tottenham Hotspur darüber, dass er den Klub nach elf Jahren verlassen möchte. "Es ist das Ende einer Ära. Ich habe Lust auf etwas anderes", sagte der 34-Jährige, dessen Vertrag in London jedoch noch bis 2024 läuft.
Ausgelaufen sind dagegen die Arbeitspapiere von Sergio Ramos (Paris St. Germain) und Angel di Maria (Juventus Turin). Für sie gilt das gleiche wie bei Lloris. Sie wollen weitermachen, es ist aber noch offen, wo das sein wird. Bei allen drei Spielern gibt es auch Gerüchte, dass Vereine aus Saudi-Arabien interessiert seien. Der Wüstenstaat möchte offenbar der Sammelplatz der Fußball-Legenden werden.