Tor des Monats März 1972 Müllers Kung-Fu-Tor nach Freistoß-Trick
Gerd Müller vom FC Bayern München ist Torschütze des Monats März 1972. Sein eingesprungenes Volleytor in der 69. Spielminute zum 1:1 am 08.03.1972 im Europacup der Pokalsieger gegen Steaua Bukarest hat die Zuschauer der Sportschau überzeugt. Sie wählen den Treffer zum besten Tor.
Es ist Müllers erste Auszeichnung beim zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr altem „Tor-des-Monats-Wettbewerb“. Zwei weitere folgen in diesem Müller-Jahr 1972, in dem der torgefährlichste Stürmer seiner Zeit 50 Tore für den FC Bayern München erzielt. Insgesamt bekommt der Bomber der Nation für seine Tore bis 1976 fünf goldene TdM-Medaillen und führt damit die ewige Tabelle lange Zeit an. Erst Jahre später schieben sich Klaus Fischer und Karl-Heinz Rummenigge mit jeweils sechs Toren des Monats an Müller vorbei.
Beckenbauers kunstvoller Freistoß
Der Ausgleichstreffer gegen Bukarest gehört zu 30 Prozent allerdings auch Franz Beckenbauer, der den Ball bei seinem Freistoß 25 Meter vor dem Tor so ungeheuer kunstvoll über die gegnerische Mauer chippt. Müller erreicht die Kugel mit weit ausgestrecktem Kung-Fu-Schritt nur knapp vor dem herausgeeilten Bukarester Torhüter Carol Haidu und kickt ihn volley über eben jenen in die Maschen. Ein Treffer, den man sich immer wieder anschaut, ohne, dass es langweilig wird.
Enttäuschungen und Triumpfe 1972
Für Gerd Müller bietet das Jahr 1972 Enttäuschungen und Triumpfe gleichermaßen. Im Europapokal scheiden die Bayern im Halbfinale gegen Glasgow aus und im DFB-Pokal ist nach einer 1:5-Klatsche gegen den 1. FC Köln bereits im Viertelfinale Schluss. Dafür holt sich der Bomber mit den Münchnern die zweite Deutsche Meisterschaft und schießt wenig später die deutsche Nationalmannschaft zum Europameistertitel. Die 40 Tore, die er in der Bundesliga in dieser Saison geschossen hat bleiben bis heute ein einsamer Rekord.