Torschützen Wirtz und Hofmann beim Sieg gegen Freiburg

Auszeichnung der Sportschau Wirtz-Solo ist Tor des Jahres 2023

Stand: 03.02.2024 19:56 Uhr

Der Torschütze des Jahres 2023 steht fest. Mit fast 27 Prozent aller Stimmen gewinnt Florian Wirtz mit seinem Dribbelsolotor die Wahl.

Mehr Tradition geht kaum im deutschen Fußball. Seit 1971, also seit 52 Jahren und über Generationen hinweg, küren die deutschen Fußballfans das beste, spektakulärste oder einfach nur schönste Tor eines jeden Jahres. Und wie schon in der Anfangszeit war die Resonanz auch bei der Abstimmung 2023 wieder gewaltig. 370.000 Zuschauer und User der Sportschau haben sich beteiligt und ihre Wahl fiel eindeutig aus: mit über 95.000 Stimmen gewinnt Florian Wirtz von Bayer Leverkusen die prestigeträchtige Auszeichnung der Sportschau.

Tor des Jahres 2023 Endergebnis
Florian Wirtz, Bayer 04 Leverkusen 26,78%
Radouane Chaanoune, Fortuna Düsseldorf 16,84%
Maximilian Putz, DJK Vilzing 10,53%
Joshua Kimmich, FC Bayern München 9,66%
Marius Bülter, FC Schalke 04 6,50%
Connor Metcalfe, FC St. Pauli 6,05%
Goncalo Paciencia, VfL Bochum 5,06%
Jean-Luc Dompé, Hamburger SV 5,03%
Timo Hübers, 1. FC Köln 4,34%
Jan-Niklas Beste, 1. FC Heidenheim 4,34%
Charles Herrmann, Deutsche Nationalmannschaft 2,79%
Tim Skarke, FC Schalke 04 2,09%

500.000 Postkarten beim ersten Tor des Jahres

Als die erste Tor-des-Jahres-Medaille 1971 an den Gladbacher Ulrik Le Fevre vergeben wurde, kamen die Stimmen noch per Postkarte in die Redaktion nach Köln. Fast 500.000 waren es. Beim Auswerten halfen Studenten, Schüler und Häftlinge aus der nahegelegenden Haftanstalt Klingelpütz. 52 Jahre später werden die Stimmen überwiegend online abgegeben und die Auswertung kommt per Mausklick. Die Begeisterung für den Wettbewerb aber hat auch nach einem halben Jahrhundert nicht nachgelassen. "Das liegt sicher auch daran, dass die Faszination für den Fußball nie nachgelassen hat", vermutete der Erfinder des Wettbewerbs, Klaus Schwarze, einst: "Und Tore sind nunmal das schönste beim Fußball."

Wirtz trifft im Oktober 2023 mit anspruchvollen Solo

Und ein besonders schönes Tor erzielte im Oktober 2023 Florian Wirtz im Bundesligaspiel Bayer Leverkusen gegen den SC Freiburg. Der zum damaligen Zeitpunkt erst 20-jährige offensive Mittelfeldmann beeindruckte mit einem technisch anspruchvollen Dribbelsolo-Tor, bei dessen Entstehung er die Freiburger Defensive leichtfüßig und lässig auf engstem Raum ausspielte und den Ball anschließend wunderschön aus spitzem Winkel durch eine schmale Gasse zwischen allen Freiburger Gegenspielern hindurch ins Netz kickte. Prädikat besonders großartig und absolut würdig für den Titel "Tor des Jahres 2023".

Florian Wirtz - "Es macht mich sehr stolz"

Sportschau

Das achte Solo-Tor beim Tor des Jahres

Solos sind nicht selten beim Tor des Monats. Mit dem von Wirtz sind es in der langen TdM-Geschichte insgesamt 73 Treffer in dieser Kategorie. Acht davon wurden zudem noch mit der Medaille zum Tor des Jahres ausgezeichnet. Und was gab es da nicht für großartige, ja atemberaubende Treffer in all den Jahren. Die Ehre, hier an erster Stelle genannt zu werden, gebührt dem legendären Reinhard "Stan" Libuda mit seinem Wundersolo im August 1971. Den vielleicht spektakulärsten Sololauf überhaupt zeigte im Oktober 1984 Daniel Simmes von Borussia Dortmund. Ebenfalls unvergessen das Solo-Distanzschuss-Tor von Lothar Matthäus bei der WM 1990 oder Pierre Littbarskis Kampfsolo-Tor im April 1985 oder in jüngerer Zeit das "Gesamtkunstwerk", die geniale japanisch-portugiesische Coproduktion von Frankfurts Daichi Kamada und André Silva im Juni 2020.

Der jüngste Torschütze des Jahres

Wirtz ist der jüngste Spieler in der kurzen und erlauchten Liste der Torschützen des Jahres. Mit seinen 20 Jahren steht er am Beginn einer großartigen Karriere, die ihm vielleicht auch noch die ein oder andere goldene Medaille der Sportschau einbringen wird. Der Anfang mit seinem außergewöhnlichen Dribbeltor jedenfalls ist vielversprechend. Für Bayer Leverkusen ist dies die zweite Auszeichnung beim Tor des Jahres. Die erste erhielt Bernd Schuster 1994.