French Open Alcaraz fordert Djokovic - ein Match, "das jeder sehen will"
Bei den French Open treffen die beiden Topfavoriten bereits im Halbfinale aufeinander. Es kommt zum Generationenduell zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz.
Carlos Alcaraz brachte es auf den Punkt. "Das ist das Spiel, das jeder sehen will", sagte der Weltranglistenerste am späten Dienstagabend auf dem Court Philippe Chatrier, wo er am Freitag im Halbfinale der French Open auf Novak Djokovic trifft. Es ist das Match zweier Topfavoriten - und das mit Spannung erwartete Generationenduell zwischen dem 20 Jahre alten Spanier und dem 16 Jahre älteren Serben.
"Ich freue mich wirklich auf dieses Match und werde es genießen. Es ist toll, in einem Halbfinale gegen eine Legende wie Novak zu spielen", sagte Alcaraz artig und gab sich ob der großen Aufgabe selbstbewusst: "Wenn du der Beste sein willst, musst du die Besten schlagen." Eine Aussage, die Djokovic wenige Stunden zuvor im gut besuchten Presseraum in Roland Garros nahezu deckungsgleich getätigt hatte.
Erst ein direktes Duell
Auf den Grand-Slam-Rekordsieger wartet nun die ultimative Hürde: "Es ist definitiv die größte Challenge für mich bisher in diesem Turnier. Er ist der Spieler, den es hier zu schlagen gilt." Ein Kunststück, das Djokovic in seiner illustren Karriere noch nicht geglückt ist. Das einzige Duell zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten im vergangenen Jahr entschied Alcaraz knapp für sich.
Vielleicht ein erster Vorgeschmack, denn im Männer-Tennis, das weiß auch Djokovic, bricht derzeit langsam, aber sicher eine neue Zeitrechnung an - die "Big Three" sind Geschichte. Roger Federer hat seine Karriere beendet, der langzeitverletzte Rafael Nadal plant dies im kommenden Jahr zu tun, momentan hält nur noch Djokovic die Fahne hoch. US-Open-Sieger Alcaraz bringt aber alles mit, um künftig zum neuen Dominator aufzusteigen.
Djokovic vergleicht Alcaraz mit Nadal
Wenn es nach Djokovic geht, kann das allerdings noch warten. Für seinen Widersacher, der sich wie Djokovic dieser Tage in bestechender Form präsentiert, ist er dennoch voll des Lobes - und stellte einen schmeichelhaften Vergleich an: "Er bringt viel Intensität auf den Court, und damit erinnert er mich an jemanden aus seinem Land, der Linkshänder ist", sagte der Serbe in Anspielung auf Paris-Rekordsieger Nadal.
Jener Nadal, den Djokovic mit seinem 23. Grand-Slam-Titel in der Allzeitrekord-Liste überflügeln will. Dazu muss er aber erst einmal Alcaraz schlagen. Seine größte Waffe bei diesem Vorhaben dürfte, wenig überraschend, die Erfahrung sein. "Es wird sein 45. Halbfinale bei einem Grand-Slam sein, für mich ist es das zweite", stellte Alcaraz nüchtern fest. Er hoffe allerdings, dass seine "Jugend" entscheidender sein werde.