Deutsche Schwimm-Meisterschaften "Was war das denn?" - Lukas Märtens verpasst Weltrekord nur knapp
Lukas Märtens hat bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften nur knapp einen Weltrekord verfehlt. Seine Schwester Leonie Märtens qualifizierte sich für Olympia.
Der Magdeburger gewann am Donnerstag (25.04.2024) in Berlin über 400 Meter Freistil in 3:40,33 Minuten und verfehlte den Weltrekord von Paul Biedermann aus dem Jahr 2009 (3:40,07) nur um 0,26 Sekunden. Neben Biedermann war nur Ian Thorpe jemals schneller über diese Distanz.
"Was war das denn?", fragte Märtens völlig überrascht in die Runde. Bis zur letzten Wende war er sogar auf Rekordkurs. Am Ende blieb ihm immerhin die Weltjahresbestzeit über diese Distanz. "Ich bin total happy. Das ist eigentlich unvorstellbar."
Dass er sich nun in eine Favoritenrolle für die Olympischen Spiele in Paris geschwommen hat, nahm er gelassen. "Ich setze mir meine eigenen Ziele und tue gut daran, diese im Auge zu behalten", sagte Märtens.
Leonie Märtens holt zweiten Olympia-Startplatz neben Isabel Gose
Auf der gleichen Strecke feierte auch seine bereits für Olympia qualifizierte Trainingskollegin Isabel Gose einen Erfolg. Die 21-Jährige verpasste ihre eigene nationale Bestmarke (4:02,39) um neun Hundertstelsekunden und schlug als Erste in 4:02,48 Minuten vor Leonie Märtens (4:08,84) an, die sich damit im Rennen um den zweiten Startplatz für die Olympischen Sommerspiele durchsetzte.
Isabel Gose
Die Norm für Paris (4:07,90) hatte die jüngere Schwester von Lukas Märtens bereits am vergangenen Wochenende bei einem Wettkampf in Magdeburg erfüllt, ihre dort aufgestellte Zeit von 4:07,69 Minuten unterbot bei der DM keine andere Athletin. Nun sagte Leonie Märtens : "Ich bin baff, meine Familie ist baff. Wenn wir zu Hause sind, werden wir ein großes Familienfest feiern."
Auf Leonie Märtens könnte dann womöglich eine besondere Belohnung warten. Ihre Mutter hatte ihr für den Fall einer Olympia-Qualifikation ein ausgefallenes Geschenk versprochen. Einen Hund aus der Züchtung von Märtens bester Freundin. Er soll "Paris" heißen.
Lukas Märtens war bereits für Olympia qualifiziert
Die Wettkämpfe in Berlin, bei denen Lukas Märtens beinahe Weltrekord geschwommen wäre und Leonie Märtens sich für Olympia qualifizierte, sind für die deutschen Schwimmer gleichzeitig die letzte Möglichkeit, sich Tickets für Paris zu sichern - pro Strecke sind jeweils zwei Startplätze bei den Männern und Frauen zu vergeben.
Lukas Märtens und Gose hatten sich bereits bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka und Doha für das Saisonhighlight in Frankreich qualifiziert.
Schwarz, Braunschweig und Köhler ebenfalls bei Olympia dabei
Bei den Männern knackte auch Sven Schwarz (Hannover) in 3:46,37 Minuten die Olympia-Norm über 400 m. Der 22-Jährige blieb damit aber über der Zeit von Oliver Klemet (Frankfurt/3:42,81), der in Berlin nicht an den Start gegangen war.
Über die 100 m Rücken gewann Ole Braunschweig (Berlin) in 54,21 Sekunden Gold, der Berliner hatte die Olympia-Norm auf dieser Strecke bereits zuvor unterboten. Weltmeisterin Angelina Köhler, durch WM-Gold bereits für Paris qualifiziert, gewann den nationalen Titel über die 100 m Schmetterling in 57,61 Sekunden.