Lukasz Kwasniok

"Verfehlt und polemisch" DFB reagiert auf Kwasnioks Schiri-Schelte

Stand: 20.01.2025 15:56 Uhr

Nach der deutlichen Schiedsrichter-Kritik von Paderborn-Trainer Lukasz Kwasniok hat der DFB mit einer Stellungnahme reagiert.

Knut Kircher, Geschäftsführer Kommunikation und Sport der DFB Schiri GmbH, bezeichnete die Kritik Kwasnioks an Schiedsrichter Florian Heft und Video-Assistentin Katrin Rafalski am Montag als "verfehlt und teilweise unangemessen polemisch".

Schiedsrichter laut Kwasniok "jemand aus Osnabrück"

Kwasniok hatte nach der 1:3-Niederlage des SC Paderborn gegen Hertha BSC am Sonntag in Interviews und auf der Pressekonferenz nach der Partie unter anderem gesagt, es gebe "eine Vorgeschichte zwischen dem SC Paderborn und dem VfL Osnabrück", weshalb "jemand aus Osnabrück bei dieser Vorgeschichte nicht komplett unparteiisch" sein könne. Damit bezog er sich auf Schiedsrichter Heft, der laut DFB rund 30 Kilometer von Osnabrück entfernt lebt.

"Zu suggerieren, dass der Schiedsrichter aufgrund seiner Herkunft oder seines Wohnortes nicht neutral sein könne, ist ein No-go", sagte Kircher. "Es gibt überhaupt keinen Zweifel an der Unparteilichkeit von Florian Heft - weder in diesem Spiel noch grundsätzlich." Heft sei "ein erfahrener Zweitliga-Referee, der in über 90 Einsätzen in dieser Spielklasse seine Qualität unter Beweis gestellt" habe.

Kircher kritisiert "herablassende Polemik" gegenüber Rafalski

Auch Kwasnioks Kritik an den Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns bezeichnete Kircher als "gänzlich unberechtigt". Die Entscheidung, nach einem Zweikampf zwischen Berlins Verteidiger Deyovaisio Zeefuik und Paderborns Angreifer Sven Michel keinen Elfmeter zu geben, hatte Kwasniok als "brutal fehlerhaft" bezeichnet. Laut Kircher habe aber "ein klares, ahndungswürdiges Aufstützen" nicht vorgelegen.

Den fehlenden Eingriff von VAR Rafalski hatte Kwasniok ebenfalls sarkastisch hinterfragt. "Eine derart herablassende Polemik ist inakzeptabel und stellt die Integrität von Katrin Rafalski infrage. Das ist nicht tolerierbar", so Kircher.

Frau Rafalski. Wir sind ja nicht in Spanien, wir sind in Deutschland. Hat die Siesta gemacht? Die muss ihm dann auch helfen. Wir müssen gucken, dass alle bei der Sache sind und nicht nebenbei die Wiederholung der 'Lindenstraße' sich anschauen.

Lukasz Kwasniok

Lob für VAR und Verständnis für Kwasniok

Kircher verteidigte dafür die Arbeit der Video-Assistentin, die den Schiedsrichter gut unterstützt und in den spielrelevanten Situationen korrekt gehandelt habe. "Das betrifft beispielsweise das Abseitstor von Paderborn nach sieben Minuten, bei dem sie zurecht eingegriffen hat, aber auch die Szene mit Zeefuik und Michel kurz vor Schluss. Hier hat sie die Feldentscheidung, weiterspielen zu lassen, richtigerweise bestätigt", so Kircher.

Der Schiedsrichter-Chef habe Verständnis für Emotionen im Spiel, betonte aber: "Wenn suggeriert wird, dass der Schiedsrichter womöglich befangen sein könnte, und der Video-Assistentin unterstellt wird, Seifenopern zu verfolgen statt des Spiels, geht das deutlich zu weit."

Unsere Quellen:

  • Aussagen Lukasz Kwasniok auf PK und im WDR-Interview
  • Stellungnahme DFB