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WDR-Sport Regionalliga - 1. FC Düren meldet Insolvenz an

Stand: 21.03.2025 18:33 Uhr

Der Regionalligist 1. FC Düren hat am Freitag (21.03.2025) einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Nach dem Rückzug von Türkspor Dortmund und dem drohenden Insolvenzverfahren beim KFC Uerdingen sind die Dürener damit der dritte Regionalliga-Klub, der sich großen finanziellen Schwierigkeiten beugen muss. Wie die "Aachener Zeitung" berichtet, wurde der Antrag auf ein Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Aachen gestellt.

"Wir haben noch bis zur vergangenen Woche gekämpft und hatten auch aussichtsreiche Gespräche. Zudem gab es noch leichte Signale aus der Politik, aber das hat auch nicht das gebracht, was wir uns erhofft hatten. Wir haben unsere Pflicht innerhalb der Frist erfüllt", wird FCD-Vizepräsident Karsten Schürmann in der Aachener Zeitung zitiert.

Keine Gehälter seit Januar

Die finanziellen Probleme der Dürener waren in den letzten Wochen und Monaten bekannt geworden. "Es wurden seit Januar keine Gehälter mehr ausgezahlt", hatte Sportdirektor Adam Matuschyk noch in der vergangenen Woche gegenüber "Reviersport" gesagt und sich bezüglich der Zukunft vorsichtig geäußert: "Die Vereinsführung versucht, an Lösungen zu arbeiten."

Lösungen wurden offenbar nicht gefunden, es folgte die Insolvenz. Was dieser Schritt für direkte sportliche Auswirkungen hat, ist zunächst unklar. Laut Spielordnung des WDFV werden dem 1. FC Düren mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens neun Punkte abgezogen. Die Dürener stehen im Tabellen-Mittelfeld, neun Punkte Abzug würden bedeuten, dass der Klub wieder im Abstiegskampf steckt.

Wie geht es weiter in Düren?

Doch unabhängig von der Tabellensituation darf bezweifelt werden, ob überhaupt der Spielbertrieb aufrecht erhalten werden kann. Die Insolvenz-Gelder könnten die ausstehenden Gehälter von Januar bis März auffangen, für die Gehälter ab dem 1. April gilt das aber nicht - wo das Geld herkommen soll, ist noch unklar.

Die Westkampfbahn

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Die Schulden des Klubs seien laut Schürmann enorm, lägen im Millionenbereich. Ein Fortbestehen des Vereins in der Regionalliga über die Saison hinaus erscheint demnach momentan unrealistisch. Ein Rückzug noch in dieser Saison soll aber vermieden werden, berichten der "Kicker" und "Radio Rur".

Schleusengelder an den 1. FC Düren?

Zusätzliche Brisanz bekommt die Situation durch die vermeintliche Verwicklung des Vereins in die "China-Schleuser-Affäre". Einer der Beschuldigten ist der Landrat von Düren, Wolfgang Spelthahn - zugleich Präsident des 1. FC Düren. Er ist von seinem Amt als Landrat suspendiert, auch wenn er alle Vorwürfe bestreitet. An den Verein, so glauben die Ermittler, seien Gelder der Schleuserbande geflossen. 

Unsere Quellen:

  • Aachener Zeitung
  • Reviersport
  • Kicker
  • Radio Rur