3. Liga Aachen verpasst den Dreier gegen Mannheim
Latte getroffen, Pfosten getroffen, Spiel dominiert - und trotzdem verpasste Alemannia Aachen in der 3. Liga den Heimsieg gegen Waldhof Mannheim. Das 0:0 war schmeichelhaft für die Waldhöfer, Aachen zeigte eine starke Defensivleistung, nur vorne fehlten Durchschlagskraft und Glück.
Die Partie auf dem Tivoli am Mittwochabend hatte ziemlich schnell Fahrt aufgenommen, zunächst mit Vorteilen für die Gäste. Zwei Freistöße von Martin Kobylanski in der Anfangsphase sorgten für Gefahr (4. und 8. Minute), auch bei einem Kopfball von Nicklas Shipnoski (6.) musste Alemannia-Keeper Elias Bördner sein ganzes Können zeigen. Doch dann kippte die Partie komplett.
Chancen-Gewitter und Elfmeter-Verdacht
Ein Sololauf von Charlison Benschop nach 20 Minuten bildete den Auftakt einer Aachener Drangphase, aus spitzem Winkel brachte er den Ball aber nicht an Jan-Christoph Bartels vorbei. Es folgte ein Chancen-Gewitter: Sasa Strujic (22.) und Lukas Stepanik (28.) zielten jeweils von der Strafraumgrenze nicht genau genug, dann wurde es Elfmeter-verdächtig: Anton Heinz hatte sich durchgetankt und wurde von Marcel Seegert und Henning Matriciani erst in die Zange genommen und dann gelegt, als er gerade abschließen wollte, allerdings könnte der Tatort auch noch minimal vor der Strafraumgrenze gelegen haben.
Schiedsrichter Konrad Olhafer entzog sich der Entscheidung zwischen Freistoß oder Strafstoß wenig elegant: Er ließ einfach weiterlaufen, obwohl der Ball eindeutig nicht gespielt wurde.
Von den Waldhöfern war auch danach in der Offensive nichts zu sehen, Aachen schlug aus der drückenden Überlegenheit aber kein Kapital: Ein tückischer Distanzschuss von Scepanik senkte sich auf die Latte (45.), in der Nachspielzeit verpasste der starke Heinz nach Benschop-Ablage dann noch knapp den linken Winkel.
Heinz muss verletzt raus - Offensive erlahmt
Im zweiten Durchgang fing sich die Mannheimer Defensive dann aber zunehmend, der Druck der Aachener ließ merklich nach. Dazu kam in der 52. Minute eine schmerzhafte Schwächung der Alemannia-Offensive: Heinz griff sich an den Oberschenkel und saß wenig später mit einem gelben Tapeverband um den lädierten Muskel auf der Bank.
Es dauerte anschlißend bis zur 78. Minute, ehe die Alemannia-Fans unter den 22.800 Besuchern mal wieder den Torschrei auf den Lippen hatten: Bentley Bexter Bahn hatte die Kugel im Strafraum gut behauptet und auf Leandro Putaro abgelegt, der verlor aber die Übersicht und schoss den schon am Boden liegenden Abwehrspieler Seegert an.
Benschop köpft an den Pfosten
In den letzten zehn Minuten erhöhten dann beide Teams noch einmal das Risiko, und Aachen wäre fast dafür belohnt worden. Doch wieder stand Aluminium im Weg: Benschop hatte einen Kopfball vom rechten Fünfer-Eck an den Pfosten geköpft (82.). In der Nachspielzeit wurde es dann aber nochmal eng für die Alemannen: Felix Lohkemper war bei einem Waldhöfer Konter durchgebrochen, Bördner warf sich aber mutig dazwischen und klärte die Szene mit höchstem Risiko für die eigene Gesundheit.
Im Rahmen des 8. Spieltags tritt die Alemannia am Sonntag (16.30 Uhr) bei Dynamo Dresden an, Mannheim empfängt bereits am Samstag (14 Uhr) Rot-Weiss Essen.