Cottbus-Spieler Erik Engelhardt im Zweikampf gegen Osnabrück (Quelle: IMAGO / Fotostand)

Zweite Niederlage in Folge Energie Cottbus verliert auch gegen Osnabrück

Stand: 01.03.2025 19:43 Uhr

Energie Cottbus bleibt im zweiten Spiel in Folge ohne Sieg. Gegen Osnabrück musste sich die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz 1:2 geschlagen geben. Nach einer furiosen Anfangsphase entschied ein umstrittener Elfmeter die Partie.

  • Cottbus mit der ersten Heimniederlage der Saison und der zweiten in Folge in der 3. Liga
  • Gute, kämpferische Leistung, am Ende fehlte das Glück im Abschluss
  • Alle Tore im Spiel diskussionswürdig
  • Cottbus wird durch Sieg von Dresden von der Tabellenspitze verdrängt

Energie Cottbus hat in der 3. Fußball-Liga erneut verloren. Mit Osnabrück war der ehemalige Verein von Trainer Claus-Dieter Wollitz zu Gast im Leag Energie Stadion. In einer ausgeglichenen Partie vor 12.500 Zuschauern konnte Cottbus nicht ausreichend gegenhalten, unterlag mit 1:2 (1:1) und muss die Tabellenführung an Dresden (3:0 gegen Verl) abgeben.

Der Spielverlauf

Neun Minuten, zwei Tore, ein Elfmeter: So die knappe Zusammenfassung der Anfangsphase im Leag Energie Stadion. Während es mit einer kalten Dusche für Energie Cottbus losging - Marcus Müller nutzte den ersten Torschuss der Gäste und eine schläfrige Cottbuser Abwehrleistung zur 1:0-Führung aus (6. Minute) -, konnten sich Trainer Claus-Dieter Wollitz und seine Mannschaft kurze Zeit später über einen Elfmeter der kontroversen Sorte freuen. Dem Osnabrücker Niklas Niehoff sprang der Ball - nach Flanke von Maximilian Krauß - vom eigenen Fuß aus kürzester Distanz an den Arm: Schiedsrichter Yannick Rupert gab Strafstoß, Tolcay Cigerci verwandelte sicher zum 1:1 (9.).

Tolcay Cigerci nach seinem Tor zum 1:1. (Bild: picture alliance / osnapix | Titgemeyer)
"Ruhe bewahren und jetzt erst recht!"
Energie Cottbus hat durch eine 1:2-Heimniederlage die Tabellenführung in der 3. Liga verloren. Die erste Heimniederlage der Saison war vermeidbar, sollte aber keine Panik bei den Fans auslösen. Die großen Spiele kommen erst noch. Von Fabian Friedmannmehr

Von klarer Cottbuser Dominanz konnte im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nicht die Rede sein. Ein Blick auf die Trainerbank zeigte einen hadernden Wollitz. Und doch hatte Energie die klareren Torchancen: Sowohl Axel Borgmann (32.) als auch Lucas Copado (37.) vergaben jeweils eine der berühmten Hundertprozentigen.
 
Mit dem 1:1 ging es in die Kabine, mit zwei neuen Spielern schickte Osnabrück-Trainer Marco Antwerpen sein Team zurück aufs Feld. Für Kofi Amoako kam Robert Tesche rein, Maxwell Gyamfi ersetzt Yigit Karademir. Energie wiederum war kurz nach Wiederanpfiff zum Wechsel gezwungen: Dominik Pelivan verletzte sich ohne Gegnereinwirkung, für ihn kam Joshua Putze in die Partie.
 
Die 64. Minute lieferte erneut einen Elfmeter, über den zumindest diskutiert werden kann. Nutznießer in diesem Fall: der VfL Osnabrück. Cigerci brachte Niehoff haarscharf an der Strafraumgrenze zu Fall. Den daraus resultierenden Strafstoß versenkte Doppelpacker Marcus Müller. Die hitzige und umkämpfte Partie blieb daraufhin ohne weitere Treffer.
 
Das bedeutet: Cottbus bleibt bei 48 Punkten und rutscht auf Platz zwei der Tabelle ab. Konkurrent Dynamo Dresden konnte mit einem 3:0-Sieg gegen Verl punktemäßig gleichziehen und durch die bessere Tordifferenz die Tabellenführung der 3. Liga übernehmen.

Tomislav Pipicla, Franklin, Eduard Geyer und Gerhard Schröder (von links nach rechts) (imago images/rbb)
Elf kuriose Anekdoten aus elf Cottbuser Zweitliga-Jahren
Insgesamt elf Saisons spielte Energie Cottbus bisher in der zweiten Fußball-Bundesliga. Viel Zeit für kuriose Anekdoten. Vom "Wetten, dass ..."-Auftritt, einem Autobahnschleicher und Trainingseinheiten beim Ballett. Von Ilja Behnischmehr

Spieler des Tages

Doppelt getroffen und damit den Osnabrücker Sieg gesichert: Wer sollte Spieler des Tages sein, wenn nicht Marcus Müller? Der Mittelstürmer blieb früh in der Partie sowie vom Elfmeterpunkt cool und verdiente sich so die besondere Erwähnung. Das Team von Marco Antwerpen blickt auf fünf Siege und zwei Remis aus den letzten sieben Spielen und ist aktuell kaum zu stoppen.

Was war denn da los?

Ein Elfmeter, der in doppelter Hinsicht fraglich war: In der zweiten Halbzeit brachte Tolcay Cigerci den Osnabrücker Niklas Niehoff zu Fall. Bei genauer Betrachtung stellen sich aber die Fragen: War es überhaupt ein Foul oder spielt Cigerci den Ball? Und fand das Foul vielleicht sogar außerhalb des Strafraums statt? Müller verwandelte den gegebenen Strafstoß jedenfalls und sorgte so für den 2:1-Endstand.

Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer, FC Energie Cottbus): "Wir haben in der ersten Halbzeit zwei riesige Chancen, haben das Spiel danach über weite Phasen kontrolliert. Doch kurz nach der Pause waren wir zu passiv und die Kontrolle dann verloren. Und leider hatte der Schiedsrichter heute keine Linie."
 
Tolcay Cigerci (FC Energie Cottbus): "Hinten raus haben wir auf den Ausgleich gedrückt, wir hatten auch unsere Chancen. Gefehlt haben am Ende nur die Tore, ansonsten können wir uns keinen Vorwurf machen. Einen Punkt hätten wir mitnehmen können."
 
Marco Antwerpen (Trainer, VfL Osnabrück): "Wir haben richtig gut reingefunden. Das 1:0 hat uns extreme Sicherheit gegeben. Bis zur 35. Minute haben wir das Spiel kontrolliert, aber durch unsere einfachen Ballverluste haben wir Cottbus in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit sind wir nicht unverdient in Führung gegangen und haben es danach leidenschaftlich verteidigt."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: Fußball 3. Liga live, 01.03.25, 13:55 Uhr