Einzug ins Achtelfinale Hertha wirft Bundesligist Mainz 05 aus dem DFB-Pokal
Hertha BSC steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Am Mittwochabend schalteten die Berliner Bundesligist Mainz 05 aus. Eine gute Leistung und zwei verwandelte Elfmeter ebneten den Weg zum Sieg.
- Nachdem Hertha in den letzten zwei Jahren zwei Mal bereits in der ersten Runde ausgeschieden war, steht die Mannschaft von Pal Dardai nun im Achtelfinale.
- Mainz-Spieler Marco Richter spielte in der ersten Runde noch für Hertha in Jena. Am Mittwoch saß er zunächst auf der Bank und wurde in der 59. Minute, begleitet von einem lauten Pfeifkonzert, eingewechselt.
- Die Achtelfinal-Partien (5./6. Dezember) werden am kommenden Sonntag ausgelost.
Wichtiger Erfolg für Hertha BSC: Die Berliner gewannen am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05. Gegen den kriselnden Erstligisten zeigte die Mannschaft von Pal Dardai eine gute Leistung, war über weite Strecken das bessere Team und gewann am Ende verdient mit 3:0 (1:0).
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Hertha mit guter erster Halbzeit
Das Spiel begann ausgeglichen, aber durchaus temporeich. Beide Mannschaften versuchten, schnell und zielstrebig nach vorne zu spielen, sodass sich die Partie zunächst relativ wenig im Mittelfeld abspielte. Die erste bessere Gelegenheit gehörte dann Hertha: In der zehnten Minute setzte sich Fabian Reese über die linke Seite mit seiner Schnelligkeit durch und verpasste in der Mitte Marten Winkler nur knapp. Der 21-Jährige rutschte hauchdünn am Ball vorbei. Hertha blieb im Anschluss gut im Spiel: In der 16. Minute ging es erneut schnell über Reeses linke Seite. Diesmal fand der 25-Jährige Winkler in der Mitte, doch Herthas Youngster scheiterte an Mainz-Torwart Robin Zentner.
Im Anschluss verflachte die Partie dann etwas. Mainz versuchte, mit längeren Ballbesitzphasen etwas mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Das gelang: Hertha fehlte in dieser Phase die Durchschlagskraft in der Offensive und die Gäste kamen zur bis dahin besten Chance des Spiels. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite gelang Leandro Barreiro im Strafraum an den Ball. Sein Schuss aus gut acht Metern klatschte an die Latte – Glück für Hertha (29.).
In der 42. Minute war dann wieder Hertha an der Reihe. Nach einem Fehler von Josuha Guilavogui stand Stürmer Haris Tabakovic plötzlich frei vor Zentner, doch der Mainzer Schlussmann parierte erneut stark. Als alle im Stadion bereits auf die Pause eingestellt waren, gab es plötzlich Elfmeter für Hertha. Maxim Leitsch hatte Florian Niederlechner im Strafraum gefoult. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Reese sicher ins linke Eck zur 1:0-Halbzeitführung für die Berliner (45.+2).
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Zweiter Elfmeter für Hertha
Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn gab es erneut Elfmeter für Hertha. Nach einem Einwurf von Reese sprang der Ball an den Arm von Brajan Gruda. Diesmal trat Tabakovic an, verwandelte aber ebenso sicher wie zuvor Reese (50.). Sein Schuss in die Mitte des Tores bedeutete das 2:0 für Hertha kurz nach Wiederanpfiff.
Hertha gewann durch den zweiten Treffer weiter Selbstvertrauen und spielte nun ruhig und sicher. Immer wieder wurden die Blau-Weißen in der Offensive gefährlich und hatten in der Defensive keine Probleme. Die schwachen Mainzer fanden kaum in die Partie und mussten nach einer guten Stunde den dritten Treffer hinnehmen. Der freistehende Tabakovic verwertete eine Flanke von Jonjoe Kenny zum verdienten 3:0 - die Vorentscheidung (61.).
Hertha belohnte sich für einen guten Auftritt mit einem Sieg gegen einen Bundesligisten und dem Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinales Anfang Dezember.
Die Stimmen zum Spiel
Pal Dardai: "Seit September war das unsere beste Mannschaftsleistung. Unser Mittelfeldpressing war sehr diszipliniert und jeder kannte seine Aufgabe. In der ersten Halbzeit haben wir das Tempo rausgenommen, hatten guten Ballbesitz und dann auch noch schöne Tore erzielt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wir müssen die Leistung jetzt aber auch bestätigen."
Haris Tabakovic: "Es war von A bis Z ein gutes Spiel von uns - in allen Belangen. Wir waren gierig und giftig und bereit für die Zweikämpfe. Wir haben uns sehr, sehr viele Torchancen erspielt und daher verdient gewonnen."
Josuha Guilavogui (Mainz 05): "Wir haben gegen Bochum einen guten Charakter gezeigt und dachten, wir hätten im Herz und im Kopf etwas gelöst. Heute war es dann aber wieder ganz schlecht. Wir bekommen zwar zwei Elfmeter gegen uns und trotzdem müssen wir sagen, dass Hertha das Spiel verdient gewonnen hat."
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.23, 20:45 Uhr