Darts Gebürtiger Berliner Pietreczko zieht erstmals ins Achtelfinale der Darts-WM ein
Ricardo Pietreczko hat den nächsten sportlichen Coup vollbracht und erstmals das Achtelfinale der Darts-WM in London erreicht. Der gebürtige Berliner besiegte am Samstagnachmittag Vorjahres-Halbfinalist Scott Williams aus England souverän mit 4:1 und steht damit in der Runde der besten 16.
"Pikachu", wie Pietreczko genannt wird, präsentierte sich von Anfang an selbstbewusst und ließ gegen den eigentlich höher gehandelten Williams keine Zweifel am Sieg aufkommen. Der 30-Jährige gewann die ersten beiden Sätze mit 3:2 und 3:1. Den vierten Satz holte sich der letzte im Turnier verbliebene Deutsche dank eines überragenden Durchschnitts von 118,66 Punkten sogar mit 3:0. In Satz fünf verspielte Pietreczko zwar eine 2:0-Führung, holte sich den Durchgang aber noch mit 3:2 - indem er im entscheidenden fünften Durchgang des Satzes eine 121 perfekt auswarf. Insgesamt gewann der Deutsche 13 der 21 Legs. Williams hatte in der zweiten Runde vor Weihnachten noch Ex-Weltmeister Rob Cross besiegt.
Fünf Siege in sechs WM-Spielen
Schon gegen den niederländischen Geheimfavoriten Gian van Veen war Pietreczko mit einem 3:1 eine Überraschung gelungen. Er ist erst der zweite deutsche Spieler, der bei einer WM das Achtelfinale erreicht hat. Vor ihm hatte es Gabriel Clemens (2021 und 2023) geschafft. Pietreczko trifft im Achtelfinale auf Nathan Aspinall oder Andrew Gilding.
Der letzte verbleibende Deutsche wird immer mehr zum WM-Spezialisten. Fünf seiner sechs Spiele beim wichtigsten Turnier des Jahres hat er nun gewonnen. Die einzige Niederlage war im Vorjahr in der dritten Runde das bittere 3:4 gegen den späteren Weltmeister Luke Humphries. Dabei verspielte Pietreczko eine 3:1-Führung.
In der Rangliste wird der Nürnberger sicher an Clemens vorbeiziehen und mindestens die Nummer zwei in Deutschland werden. Um am nationalen Primus Martin Schindler vorbeiziehen zu können, müsste Pietreczko ins Finale einziehen. Doch bereits im Viertelfinale würde ein Duell mit Topfavorit Luke Littler aus England drohen.