Auswärtsspiel in Elversberg Auswärtsspiel in Elversberg: Hertha-Trainer Dardai versucht sich als Animateur für eine bedeutungslose Partie
Am Sonntag reist Hertha BSC zu einer bedeutungslosen Partie ins Saarland. Gegen den Aufsteiger Elversberg fordert Trainer Dardai trotzdem einen professionellen Auftritt seiner Mannschaft und versuchte deshalb unter der Woche zu motivieren.
Fünf Fakten zum Spiel
- Herthas Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt mittlerweile elf Punkte - der Aufstieg ist damit auch rechnerisch nicht mehr möglich
- Elversberg ist noch nicht endgültig gerettet, kann aber bereits durch die Samstags-Ergebnisse der Konkurrenz den Klassenerhalt schaffen. Ein Punkt gegen Hertha würde aber auf jeden Fall reichen
- Das Hinspiel war die Pflichtspiel-Premiere zwischen beiden Vereinen, Hertha setzte sich im Olympiastadion klar mit 5:1 durch
- Herthas Marten Winkler und der Elversberger Dominik Martinovic spielten in der vergangenen Saison noch gemeinsam in der 3. Liga für Waldhof Mannheim und bildeten ein kongeniales Duo. Zusammen trafen sie 21 Mal (Winkler neun Tore, Martinovic zwölf) und legten sich bei sechs Treffern gegenseitig auf
- Während in der Metropolregion Berlin fast fünf Millionen Menschen leben, sind es in der saarländischen Gemeinde Elversberg nur 15.000. In der Tabelle trennen beide Teams jedoch nur fünf Punkte
Das Thema der Woche
Nachdem Hertha BSC am vergangenen Wochenende gegen Hannover noch einen späten Ausgleichstreffer kassierte, ist der Wiederaufstieg in die Bundesliga nun auch rechnerisch vom Tisch. Elf Punkte trennen die Berliner vom Relegationsplatz. Die Partie am Sonntag in Elversberg (Anpfiff 13:30 Uhr) ist also mehr oder weniger bedeutungslos.
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Für Trainer Pal Dardai ging es unter der Woche also vor allem darum, die Spieler weiter zu motivieren. "Egal, wie komisch es sich anhört, wir müssen die Spieler bei Laune halten, sie müssen mit gutem Geist zum Training kommen, ich versuche ein bisschen Animateur zu sein", so der Ungar, dessen Zukunft im Amt weiter ungewiss ist. Mit Lachen und Spaß im Training und einer Fahrradtour versuchte er deshalb unter der Woche die Stimmung oben zu halten.
Er wolle auch in den restlichen Spielen professionell auftreten und die Saison möglichst mit drei Siegen beenden. Elversberg könnte dafür ein guter Anfang sein. Im Hinspiel hatte Hertha einen 5:1-Kantersieg eingefahren. Und Dardai versprach den Journalisten auf der Pressekonferenz vor der Abreise: "Wenn wir wieder fünf Tore schießen, gibt es bei der nächsten PK Gulaschsuppe für euch."
Und auch wenn er sich über seinen eigenen Verbleib beim Verein bedeckt hielt, äußerte der Trainer bereits einen Wunsch für die kommende Spielzeit. "Wir versuchen, alle Spieler, die hier sind, zu halten. Wenn der Kader zusammenbleibt, inklusive Tabakovic, und wir holen drei, vier Spieler für diese Liga, dann hast du eine realistische Chance, wieder aufzusteigen", so der Trainer.
Die Form des Gegners
Die SV Elversberg hat eine großartige Premierensaison abgeliefert. Der Aufsteiger aus dem Saarland kann mit einem Unentschieden gegen Hertha bereits aus eigener Kraft den Klassenerhalt klar machen. Bei Niederlagen der Konkurrenz könnten sie aber auch schon bereits vor dem Abpfiff sicher sein.
Mit fünf Punkten Rückstand auf die Berliner steht das Team von Trainer Horst Steffen derzeit auf Rang zehn. Auch wenn man nicht unbedingt von einer konstanten Leistung sprechen kann, feiern die Saarländer immer wieder Überraschungserfolge. So zuletzt auch gegen Tabellenführer St. Pauli, den sie am Millerntor mit 4:3 besiegten.
Dabei setzen sie vor allem auf ihr starkes Umschaltspiel. Keine andere Zweitliga-Mannschaft gab so viele Schüsse nach Kontern ab (40) und erzielte so viele Kontertore (9) wie Elversberg. Für Hertha wird es also auf eine gute Absicherung ankommen. Und auch auf Standards, denn hier ist der Gegner besonders anfällig. 19 Gegentore kassierten die Saarländer in dieser Saison bereits nach ruhenden Bällen - ein Liga-Negativwert.
So könnte Hertha spielen
Weil am Freitag noch einige seiner Akteure bei der U23 aushelfen sollen, zeigte sich der Trainer noch unsicher, inwieweit seine jungen Spieler am Sonntag schon wieder einsatzfähig sein werden. Auf jeden Fall fehlen wird hingegen Aymen Barkok, der nach einem tätlichen Angriff vor einem Berliner Lokal mehrere Gesichtsverletzungen erlitten hatte. Auch Michal Karbownik fehlt weiterhin mit einer Knieverletzung.
Im Vergleich zum Unentschieden gegen Hannover könnte Dardai vor allem in der Defensive rotieren. Auf der Sechserposition hatte Andreas Bouchalakis gegen die Niedersachsen deutliche Schwächen gezeigt und gerade in der Kombination mit Toni Leistner in der Innenverteidigung hatten die Berliner einen extremen Geschwindigkeitsnachteil.
Gegen einen sprintfreudigen Gegner wie Elversberg könnten deshalb Ibu Maza und Palko Dardai im Mittelfeld vor Klemens auflaufen und Herthas Spiel somit auch noch mehr Offensivkraft verleihen.
So könnte Hertha beginnen: Ernst - Kenny, Kempf, M. Dardai, Zeefuik - Klemens - Maza, P. Dardai - Winkler, Reese - Tabakovic
Die Prognose
Der Redaktionstipp: Toptorjäger Haris Tabakovic ist heiß auf die Zweitliga-Torjägerkanone und schießt die Berliner im Saarland zum Auswärtssieg. Hertha gewinnt mit 3:1.
Sendung: Der Tag, 3.5.2024, 18 Uhr