buten un binnen Wie Weserstars-Coach Saveljev das Bremer Eishockey beleben will
Nach seiner umstrittenen Zeit bei den Krefeld Pinguinen ist Sergey Saveljev zurück bei den Weserstars. In Bremen möchte er nun Eishockey populär machen.
Wer an Eishockey im Land Bremen denkt, hat schnell die Fischtown Pinguins im Sinn. Das Team aus Bremerhaven ist seit Jahren sehr erfolgreich und liegt momentan in der DEL auf dem 2. Platz. Aber auch in der Stadt Bremen gibt es mit den Weserstars einen Klub. Dieser spielt in der Regionalliga, der 4. Liga.
Seit dem Sommer haben die Weserstars mit Sergey Saveljev einen neuen Trainer. "Ich will hier etwas aufbauen. Im Norden gibt es allgemein Schwierigkeiten mit Eishockey", erzählt der 27-jährige Lette im Gespräch mit buten un binnen. Für den Klub war er einst bereits mit 17 Jahren als Torwarttrainer tätig. Zurück in Bremen will er nun das Eishockey in der Stadt beleben. Nachdem die Weserstars in der vergangenen Saison auf dem vorletzten Platz gelandet sind, soll es künftig bergauf gehen.
Cemore hat Savaljev zurück nach Bremen geholt
Alan Cemore ist sich sicher, mit Saveljev einen guten Fang gemacht zu haben. "Ich schätze es sehr, wie Sergey sich mit Eishockey auskennt", sagt der 1. Vorsitzende, der beruflich auch als Opernsänger bekannt ist. Die Art und Weise, wie Saveljev das Training gestaltet, habe ihn schon bei dessen ersten Engagement in Bremen beeindruckt. Als er nun auf dem Markt war, wollte Cemore ihn zurück an die Weser holen. Und dies, obwohl Saveljev in der Eishockey-Welt durchaus umstritten ist.
Alan Cemore, 1. Vorsitzender der Weserstars, hält große Stücke auf Sergey Saveljev.
Nach seiner ersten Zeit bei den Weserstars spielte er als Co-Trainer beim ESC Darmstadt und im Nachwuchsbereich der Bietigheim Steelers. Am prägendsten, zugleich aber auch am umstrittensten, war jedoch seine Zeit bei den Krefeld Pinguinen. Bei den Krefeldern stieg im Frühjahr 2020 die Save's AG um Geschäftsführer Saveljev als Investor ein. Das Unternehmen übernahm rund 80 Prozent der Anteile. Saveljev fungierte vor Ort in Personalunion als Statthalter der Save's AG und Geschäftsführer der Pinguine. In Krefeld ist er bei den neuen Verantwortlichen allerdings nicht mehr gut gelitten.
Schwere Vorwürfe aus Krefeld
Finanziell konnten die Pinguins zwar die Corona-Zeit bewältigen, doch sportlich stieg der Klub 2022 aus der DEL ab. Im Herbst 2022 stieg Saveljev als Geschäftsführer aus, die Anteile der Save’s AG wurden verkauft. Peer Schopp ist seitdem der neue Hauptgesellschafter bei den Krefeldern. "Herr Saveljev ist für uns eine persona non grata", betonte Schopp im März 2023 im Interview mit dem Portal "mein-krefeld.de". "Bomben und Hinterlassenschaften", so Schopp, habe man nach Saveljevs Abschied gefunden. Dieser habe "nicht ordentlich gehaushaltet" und Geld ausgegeben, "das schlichtweg nicht zur Verfügung stand".
Die Vorwürfe aus Krefeld sind natürlich auch in Bremen bei Cemore angekommen. Ein Problem sind sie für ihn jedoch nicht, eher im Gegenteil.
Was öffentlich gesagt wird, ist nicht immer die Wahrheit. Jeder Mensch, der etwas kann und etwas verändern will, ist umstritten. Das ist normal.
(Alan Cemore, 1.Vorsitzende der Weserstars Bremen)
Saveljev will Sponsoren aus Bremen gewinnen
Saveljev selbst hält es nicht für gerechtfertigt, was am Niederrhein über ihn erzählt wird: "Manchmal ist die Kritik nicht objektiv." Stattdessen will er Sponsoren aus Bremen für den Klub begeistern. Sportlich ist Saveljevs Start schon einmal gelungen: In den ersten drei Partien der Saison fuhr sein Team zwei Siege ein.
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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 30. Oktober 2023, 18:06 Uhr