buten un binnen Werders Fritz kritisiert Füllkrug – und Kapitän Friedl
Clemens Fritz hätte sich gewünscht, dass Niclas Füllkrug seine Kritik intern geäußert hätte. Zugleich rügt der Sportliche Leiter der Bremer Kapitän Marco Friedl.
Nach dem Aus im DFB-Pokal saß der Frust bei Niclas Füllkrug tief. "Wir sind bekannt doof", sagte der Bremer Stürmer mit Blick auf das 2:3 bei Viktoria Köln. Zugleich sparte der 30-Jährige nicht mit Kritik an der Bremer Defensive. Mal wieder, so Füllkrug, habe das Team die entscheidenden Duelle verloren. "Das war eine Eins-gegen-eins-Situation gegen eine Drittliga-Mannschaft. Da muss man schon fragen, woran es dann liegt", ärgerte er sich darüber, wie in der Nachspielzeit das 2:3 aus Sicht der Bremer fiel.
Füllkrugs Kritik hat natürlich auch Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz mitbekommen. Auch er ärgerte sich über den Auftritt des Teams. "Ich glaube, bei allen war die Nacht recht kurz. Zumindest bei mir. Es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. 'Warum? Weshalb? Wie kann das sein?'", berichtete Fritz am Sonntag im Gespräch mit buten un binnen. Gleichwohl, so Fritz, sei es nicht hilfreich, wenn nun mit dem Finger auf Mitspieler gezeigt werde.
Ich kenne Niclas schon sehr lange. Ich weiß das ein Stück weit einzuordnen. Mir ist es immer lieber, wenn wir das intern besprechen. Aber noch wichtiger ist eben, dass sich keiner rausnimmt. Und das ist das entscheidende: Hier kann sich keiner rausnehmen. Wir haben als Mannschaft gestern nicht die Leistung gebracht, die wir bringen müssen, um das Spiel zu gewinnen. Da schließe ich alle mit ein.
(Clemens Fritz im Gespräch mit buten un binnen )
Fritz über Friedl: "Das geht natürlich nicht"
Ob das Pokal-Aus auch Füllkrugs Entscheidung über seine Zukunft beeinflusst, vermochte Fritz nicht zu prognostizieren. "Fakt ist: Bei uns ist kein Angebot von irgendeinem Verein angekommen", betonte er. "Wir reden jetzt seit Wochen darüber. Wir sind in guten Gesprächen mit der Berateragentur."
Inhaltlich, ließ Fritz durchblicken, teilt er Füllkrugs Kritik allerdings wohl. Vor dem Treffer zum 3:2 ließ der kurz zuvor eingewechselte Marco Friedl sich von Patrick Koronkiewicz düpieren.
Wir müssen nicht um den heißen Brei drum herumreden. Das ist eine Situation, wo man mit aller Macht sein Tor verteidigen muss. Marco lässt sich da viel zu leicht ausspielen. Sein ganzes Anlaufverhalten ist schon verkehrt. Da muss er frontal auf den Gegenspieler zugehen. Das ist, glaube ich, das entscheidende. Mit einer Körpertäuschung dann so leicht ausgespielt zu werden, das geht natürlich nicht.
(Clemens Fritz)
Am Freitag warten die Bayern mit Harry Kane
Letztlich, so Werders Sportlicher Leiter, sei die Niederlage in Köln somit am Ende "selbstverschuldet" gewesen. "Die ersten zehn Minuten waren wir gar nicht auf dem Platz", bemängelte er. Durch das schwache Abwehrverhalten habe das Team es dann versäumt, die zweimalige Führung über die Zeit zu bringen. Dabei habe Coach Ole Werner während der Vorbereitung immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bremer im Defensivverbund aufmerksam sein müssten.
Dies wird auch am Freitag (20:30 Uhr) beim Bundesliga-Auftakt wichtig sein, wenn der gegnerische Stümer nicht David Philipp, sondern Harry Kane heißt. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft dürfe im Weser-Stadion wohl erstmals in der Startelf des FC Bayern stehen. Auch bei Werder könnte sich personell bis dahin wohl personell noch etwas tun. "Wirtschaftlich ist es nicht ganz so einfach. Da kann es auch mal ein paar Tage länger dauern", sagte Fritz mit Blick auf weitere Transfers bei Werder. "Aber wir arbeiten tatsächlich intensiv daran."
Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit sportblitz, 13. August 2023, 19:30 Uhr