buten un binnen Torlos, punktlos, ratlos – Werders Fehlstart ist perfekt
Drei Pflichtspiele, drei Niederlagen: Die Bremer stehen trotz einer couragierten Leistung in Freiburg mit leeren Händen da – und vor den immer gleichen Problemen.
Jiri Pavlenka hatte nach dem Abpfiff im Freiburger Stadion nur eine Frage an Maximilian Philipp: "Warum schießt du den denn nicht auf die Tribüne?" Natürlich meinte Werders Torhüter das bei aller Enttäuschung mit einem Augenzwinkern, schließlich hatte Philipp in der vergangenen Saison noch als Leihspieler in Bremen gespielt.
Doch an diesem Nachmittag hatte er seinen alten Teamkollegen mit seinem Tor in der 6. Minute der Nachspielzeit einen eiskalten Nackenschlag verpasst. Das 0:1 machte die dritte Niederlage im dritten Pflichtspiel der Saison perfekt – und damit Werders Fehlstart.
Friedl: "Gegentor in der scheiß Nachspielzeit"
"Von der Leistung her war das ein sehr guter Auftritt, vom Ergebnis leider nicht", erklärte Werder-Coach Ole Werner. Aber trotz der couragierten und engagierten Leistung in Freiburg, stehen die Bremer torlos und punktlos in der neuen Saison da und blicken etwas ratlos auf die Ursachenforschung.
Wir schaffen es einfach nicht. Wenn wir gute Spiele machen und viel investieren, dann kriegen wir in der scheiß Nachspielzeit noch ein Gegentor.
(Werder-Kapitän Marco Friedl)
Chancen hatte Werder eigentlich genügend, um zumindest einen Punkt aus Freiburg mitzunehmen. Denn der SC erwischte einen überraschend mäßigen Tag, doch Bremen war einfach nicht zwingend genug im Abschluss. So zog sich das 0:0 weiter durch die Partie, und zwei Mal war Pavlenka dann Werders Lebensversicherung. "Der hat wahnsinnig gehalten", musste auch Freiburgs Coach Christian Streich anerkennen.
Super-Paraden von Pavlenka
Die Spieler des Spiels: Jiri Pavlenka (links) hielt Werders Kasten lange überragend sauber, Maximilian Philipp erlöste Freiburg mit einem späten Treffer.
Die beiden furiosen Paraden von Werders Schlussmann waren echte Wachmacher, doch den Bremern wollten selbst nicht annähernd so klare Torchancen gelingen. Eine ordentliche Gelegenheit von Niclas Füllkrug war alles, was das kongeniale Sturmduo mit Marvin Ducksch an diesem Nachmittag beisteuern konnte. Unter dem Strich einfach zu wenig.
Werder fehlte in der Schlussphase die Frische, hätte mit etwas mehr Glück das Remis aber irgendwie über die Zeit bringen können. Doch Freiburg hatte mit Philipp etwas, das den Bremern fehlte: Einen, der einfach mutig und mit Wucht draufhält. Bei den Grün-Weißen waren viele Chancen schon deshalb vorzeitig im Sande veraufen, weil lieber wieder zum Nebenmann gespielt wurde, anstatt selbst abzuziehen.
Werder seit 8 Pflichtspielen ohne Sieg
Viel Frust für Werder-Coach Ole Werner: Seinem Team wollte das Tor einfach nicht gelingen.
Der Einsatz stimmte bei Werder, aber die Effektivität beim letzten Ball nicht und auch nicht der Mut, Verantwortung für eine Offensivaktion zu übernehmen. Das Selbstbewusstsein ist nicht da. Das kann es auch kaum, denn saisonübergreifend warten die Bremer nun bereits seit nun acht Pflichtspielen auf einen Sieg (ein Unentschieden, sieben Niederlagen).
Dazu sind die Treffer in der Nachspielzeit echte Stimmungskiller. So waren die Bremer auch im DFB-Pokal gegen Drittligist Viktoria Köln ausgeschieden. Das hängt den Spielern immer noch in den Klamotten. "Wir müssen das abstellen", forderte Mittelfeldspieler Christian Groß. Doch ein Patentrezept hatte am Samstagabend dafür noch niemand parat. Und so kam der Nachsatz von Groß dann auch etwas trotzig: "Es ist bitter, aber es geht weiter."
Wie genau, ist offen. Am Freitag wird sich entscheiden, ob Füllkrug ein Teil der Mannschaft bleiben wird. Ohne ihn wird es für Werder sicherlich keinesfalls leichter, den Fehlstart zur Aufholjagd zu drehen.
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buten un binnen mit Sportblitz, 27. August 2023, 19:30 Uhr