Rollstuhl-Rugby-Nationalspielerin "Freiheit geschenkt" - Spenden überwältigen Para-Sportlerin
Die Bremerin Mascha Mosel bangte um ihre Karriere im Rollstuhl-Rugby. Ohne Auto kam sie nicht mehr zum Training. Doch insgesamt 630 Spender verhalfen ihr nun zum PKW.
Für Mascha Mosel begann der Donnerstagmorgen sehr viel früher als geplant, ihr Vater klingelte die Studentin aus dem Bett. "Es ist unglaublich. Er hat mir gesagt, dass mein Spendenziel bei 100 Prozent ist. Ich konnte es gar nicht glauben", sagte Mosel. Die 21-jährige Bremer Para-Sportlerin ist überglücklich, erleichtert und "zutiefst dankbar". Denn in den vergangenen Monaten stand ihre sportliche Karriere auf der Kippe.
Das Problem: Mosel benötigt ein umgerüstetes Auto, denn die Wege zum Training sind für sie und ihren Rollstuhl eine echte Belastung. Mosels Bewegungen sind aufgrund eines Sauerstoffmangels bei der Geburt gestört. Mit 16 Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für Rollstuhl-Rugby und schaffte es im vergangenen Sommer zu den Paralympics in Paris.
630 Menschen spendeten über 42.000 Euro
Mascha Mosel wurde Anfang März zu Bremens Behindertensportlerin 2024 gekürt.
Monatelang hatte es Mosel mit Anträgen bei verschiedenen Behörden probiert, um Unterstützung zu bekommen. Doch die Bürokratiewege sind gerade bei Menschen mit Behinderung noch holpriger als ohnehin. Die Studentin wollte schon fast aufgeben.
Doch Anfang März, als sie bei der Sportgala im GOP Varieté zu Bremens Behindertensportlerin des Jahres gekürt wurde, kam ein spontaner Spendenaufruf ins Rollen, der immerhin schon die Hälfte der benötigten 27.000 Euro abdeckte. Mosel führte diesen Spendenaufruf weiter und machte auch über Radio Bremen auf ihr Dilemma aufmerksam. Mit Erfolg, denn ihr Spendenziel wurde nun mehr als übertroffen: Bis zum Donnerstagnachmittag waren 42.553 Euro für Mosel zusammengekommen.
Über 630 Menschen haben insgesamt gespendet, das ist eine unfassbare Zahl und ich bin jedem Einzelnen so dankbar. Ihr habt mir so viel Freiheit geschenkt.
(Para-Sportlerin Mascha Mosel bei Bremen Vier)
Mit dem Auto zur EM?
Mosels Vater hat mit einem Autohaus direkt die Formalitäten bereits erledigt, denn die Zeit drängt für die Para-Sportlerin. Aber ein wenig Geduld wird sie dennoch brauchen, das Umrüsten des Fahrzeugs wird ein paar Wochen dauern. Vielleicht reicht es noch bis zum 22. April, da wartet das nächste sportliche Großereignis auf Mosel in Den Haag.
Ein Traum wäre es, wenn ich selbstständig schon zur Europameisterschaft im April fahren könnte.
(Para-Sportlerin Mascha Mosel bei Bremen Vier)
Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 5. März 2025, 18:06 Uhr
